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Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

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Primärenergie / Chemischer Energiegehalt der Rohbiomasse [%]<br />

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0<br />

1. Wandlungsschritt<br />

„Direkterzeugung“ von Strom<br />

Vergasung:<br />

Rohgas<br />

Gasreinigung,<br />

Methanisierung <strong>und</strong><br />

thermisches<br />

GuD-Kraftwerk<br />

Biostrom<br />

Separation,<br />

Extraktion von<br />

Rapsöl<br />

motor <strong>und</strong> Elektroantrieb) eine wichtige Rolle. Die<br />

Weiterentwicklung von Elektro- <strong>und</strong> Hybridantrieben<br />

mit stärkeren <strong>und</strong> zuverlässigeren (d. h. langlebigeren)<br />

Batterien wird auch vom IPCC als Schlüsseltechnologie<br />

zur Emissionsminderung im Verkehrsektor<br />

genannt (IPCC, 2007c). Der WBGU empfiehlt<br />

daher, Biomasse aus Gründen technischer Effizienz<br />

<strong>und</strong> ökologischer Vorteile in Industrieländern<br />

über ihre Verstromung für den Betrieb von Elektrofahrzeugen<br />

auf Straße <strong>und</strong> Schiene einzusetzen, <strong>und</strong><br />

nicht über Biokraftstoffe eine ineffiziente Technologie<br />

zu verstetigen.<br />

<strong>Bioenergie</strong> als Teil einer <strong>nachhaltige</strong>n Energieversorgung in Industrieländern 8.1<br />

Umesterung<br />

Biodiesel<br />

Übertragung von<br />

regenerativem<br />

Strom<br />

Batterie, Wandler,<br />

Elektromotor<br />

Gasreinigung,<br />

Fischer-Tropsch-<br />

Synthese <strong>und</strong> Upgrading<br />

FT-Diesel (BtL)<br />

Tank,<br />

Verbrennungsmotor<br />

2. Wandlungsschritt Zielenergiewandlung<br />

Elektromotor:<br />

Strom aus Direkterzeugung<br />

(Wasser, Wind, Solar)<br />

Elektromotor:<br />

Strom aus Biomasse<br />

(Holz, KUP, Gras)<br />

Verbrennungsmotor:<br />

Biokraftstoff 2. Generation<br />

(FT-Diesel/BtL aus KUP)<br />

Verbrennungsmotor:<br />

Biokraftstoff 1. Generation<br />

(Biodiesel aus Raps)<br />

Abbildung 8.1-9<br />

Vergleich verschiedener Konversionspfade im Verkehrssektor im Bezug auf die am Rad nutzbare mechanische Energie.<br />

In dieser Darstellung werden nur die Hauptenergieströme betrachtet. Nebenprodukte wie die Nutzwärme aus der Kraft-<br />

Wärme-Kopplung oder stoffliche Produkte wie Dünger oder Tierfutter werden nicht berücksichtigt. Im besten Fall können<br />

ca. 75 % der Primärenergie aus Wasser-, Wind- <strong>und</strong> Solarenergie als Antriebsenergie im Elektrofahrzeug genutzt werden, im<br />

schlechtesten Fall nur gut 5 % der Primärenergie von Raps im Verbrennungsmotor. Bei der Herstellung von Biodiesel aus Raps<br />

wird die Rapssaat vom Rapsstroh getrennt, wobei ca. 50 % der chemischen Energie der Pflanze für die Kraftstoffproduktion<br />

verloren geht. Aus der Saat können ca. 60 % der Energie als Rapsöl extrahiert <strong>und</strong> das Öl zu 90 % in Biodiesel verestert<br />

werden, so dass insgesamt ca. 25 % der Energie der Pflanze als Biodiesel getankt werden, wovon im Verbrennungsmotor nur<br />

20% in Antriebsenergie umgesetzt werden. Letztlich werden also nur gut 5 % der ursprünglichen Energie der Pflanze als<br />

Antriebsenergie genutzt. Auch bei Biokraftstoffen der 2. Generation ist die Bilanz nicht wesentlich besser. Es kann zwar die<br />

ganze Pflanze genutzt <strong>und</strong> zu ca. 85 % in Rohgas gewandelt werden, jedoch treten in der Gasaufbereitung <strong>und</strong> der Synthese<br />

hohe Wandlungsverluste auf, so dass nur ca. 45 % der ursprünglich in der Pflanze enthaltenen Energie als Fischer-Tropsch-<br />

Diesel getankt bzw. nur ca. 10% der Pflanze als Antriebsenergie genutzt werden kann. Wird das Rohgas auf dem gleichen<br />

Pfad zu Biomethan gewandelt <strong>und</strong> in effizienten GuD-Kraftwerken verstromt, können gut 45 % der Energie als Strom im<br />

Elektromobil getankt werden, welches mit einer Effizienz von 80 % im Ganzen gut 35 % der ursprünglichen Energie der<br />

Pflanze als Antriebsenergie nutzen kann.<br />

Quelle: WBGU, unter Verwendung von Berechnungen aus Ahmann, 2000; Dreier <strong>und</strong> Tzscheutschler, 2000; Kaltschmitt <strong>und</strong><br />

Hartmann, 2003; EAA, 2007; Engel, 2007; Sterner, 2007<br />

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0<br />

Nutzenergie / mechanische Energie bei Fahrzeugen [%]<br />

8.1.2.2<br />

<strong>Bioenergie</strong> für die zentrale wie dezentrale<br />

Wärmebereitstellung<br />

Häufig wird der Einsatz von Biomasse zur Wärmebereitstellung<br />

empfohlen. Dabei kann die Klimaschutzwirkung<br />

aus der Substitution der verdrängten<br />

konventionellen Brennstoffe abgeleitet werden. Aus<br />

energetischer Sicht besitzt Wärme etwa zur Gebäudeheizung<br />

einen deutlich geringeren Wert als die gleiche<br />

Energiemenge in Form von Strom bzw. mechanischer<br />

Energie. Wenn es also gelingt, die erforderliche<br />

Wärme in Form von Abwärme aus der KWK oder mit<br />

Hilfe von Wärmepumpen bereitzustellen, lässt sich<br />

aus der Biomasse eine höhere exergetische Wertigkeit<br />

erzielen als durch reine Verbrennung (Abb. 7.2-<br />

3). Die Nutzung von Biomasse in niederen Tempe-<br />

205

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