Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung
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Energiepflanzen<br />
(Miscanthus, Triticale usw.)<br />
Aufbereitung (Pressen, Trocknen,<br />
Anfeuchten, Vermischen usw.)<br />
Verkohlung<br />
Thermochemische Umwandlung<br />
Vergasung<br />
Festbrenn- Kohle Synthesegas<br />
stoffBiomethan<br />
fester Brennstoff<br />
Brennstoffzelle<br />
In den Entwicklungsländern stellt die Verbrennung<br />
von fester Biomasse den größten Anteil der<br />
Wärmeerzeugung (vor allem zum Kochen) dar (Kap.<br />
4.1).<br />
Durch eine thermochemische Umwandlung von<br />
Biomasse (Verkohlung, Vergasung, Pyrolyse bzw.<br />
Verflüssigung) werden die organischen Ausgangsstoffe<br />
primär durch Wärmeeinfluss in gasförmige,<br />
flüssige oder feste Energieträger umgewandelt<br />
(Abb. 7.2-1; FNR, 2005).<br />
Verkohlung<br />
Unter der Verkohlung von Biomasse wird die Veredelung<br />
fester Biomasse mit dem Ziel einer hohen Ausbeute<br />
an Festbrennstoff (Holzkohle) mit bestimmten<br />
Eigenschaften (geringes Gewicht, hoher Energiegehalt)<br />
verstanden. Biomasse wird hierbei unter<br />
Einwirkung von Wärme zersetzt. Die dafür notwendige<br />
Prozessenergie kommt häufig aus einer Teilverbrennung<br />
des Rohstoffs. Die entstandene Holzkohle<br />
kann anschließend in den entsprechenden Anlagen<br />
zur Wärme- <strong>und</strong> Strombereitstellung verwendet werden.<br />
Auch eine stoffliche Nutzung (z. B. als Aktivkohle)<br />
ist möglich. Die Technik zur Holzkohleherstellung<br />
ist etabliert. In Industrieländern wird Holzkohle<br />
fast ausschließlich stofflich genutzt, u. a. in der<br />
Technisch-ökonomische Analyse <strong>und</strong> Bewertung von <strong>Bioenergie</strong>nutzungspfaden 7.2<br />
Ernterückstände<br />
(Stroh, Waldrestholz usw.)<br />
Verflüssigung<br />
Pyrolyse<br />
CO 2 -<br />
Abtrennung<br />
Ernten, Sammeln, Verfügbarmachen<br />
Transport (Lkw, Traktor, Förderband,<br />
Rohrleitung, Schiff usw.)<br />
Physikalisch-chemische<br />
Umwandlung<br />
Pressung<br />
Extraktion<br />
Organische Nebenprodukte<br />
(Gülle, Industrierestholz usw.)<br />
Umesterung<br />
Alkoholgärung<br />
Organische Abfälle<br />
(Altholz, Klärschlamm usw.)<br />
Lagerung (Tank, Flachlager, Silo,<br />
Feldmiete usw.)<br />
Biochemische Umwandlung<br />
Anaerober Abbau<br />
Fermentation<br />
Pyrolyseöl Pflanzenöl PME Ethanol Biogas<br />
gasförmiger<br />
Brennstoff Synthese flüssiger Brennstoff<br />
Mechanischelektrische<br />
Wandlung<br />
Verbrennung<br />
Thermisch-mechanische Wandlung<br />
Strom Generator<br />
Motor<br />
Kraft Wärme<br />
Abbildung 7.2-1<br />
Vereinfachte Darstellung typischer Bereitstellungsketten zur End- bzw. Nutzenergiebereitstellung aus Biomasse.<br />
Quelle: WBGU, verändert nach Kaltschmitt <strong>und</strong> Hartmann, 2003<br />
Aerober<br />
Abbau<br />
chemischen Industrie (FNR, 2005). In Entwicklungs-<br />
<strong>und</strong> Schwellenländern wird die Verkohlung dezentral<br />
eingesetzt <strong>und</strong> Holzkohle oft als Brennstoff für den<br />
Wärmebedarf (vor allem zum Kochen) verwendet.<br />
Der Zwischenschritt der Verkohlung weist allerdings<br />
nur einen Wandlungsgrad von ca. 15–40 % von Holz<br />
zu Holzkohle auf <strong>und</strong> ist im Vergleich zur direkten<br />
Verbrennung für Energieanwendungen weder technisch<br />
noch ökonomisch attraktiv. Daher setzt sich die<br />
energetische Nutzung in Indus trieländern nicht durch<br />
(FNR, 2005). In den Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländern<br />
wird Holzkohle auf breiter Basis eingesetzt,<br />
da der spezifische Energiegehalt von Holzkohle<br />
viel höher ist als von Feuerholz <strong>und</strong> der Energieträger<br />
dadurch leichter zu transportieren ist. Der Wirkungsgrad<br />
der Holzkohlenutzung in diesen Ländern<br />
wird jedoch zusätzlich durch eine geringe Effizienz<br />
der verwendeten Holzkohleöfen verschlechtert. Eine<br />
bislang wenig diskutierte alternative Verwendung ist<br />
die Einlagerung von Holzkohle in Böden zur Verbesserung<br />
der Fruchtbarkeit <strong>und</strong> zur Kohlenstoffsequestrierung.<br />
CO 2 kann so der Atmosphäre entzogen<br />
werden <strong>und</strong> der erhaltene Kohlenstoff (C) über<br />
einen langen Zeitraum gespeichert bleiben (Kap. 5.5;<br />
Kasten 5.5-2).<br />
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