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Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

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112 6 Modellierung des globalen Potenzials von Energiepflanzen<br />

Naturschutzgebiete<br />

Abbildung 6.4-3<br />

Räumliche Verteilung der aktuell unter Naturschutz stehenden Gebiete mit einer Gesamtfläche von 1.330 Mio. ha. Diese<br />

Gebiete werden im Modell für den Anbau von Energiepflanzen ausgeschlossen.<br />

Quelle: Beringer <strong>und</strong> Lucht, 2008, basierend auf WDPA, 2008<br />

gewöhnlich hohe Biodiversität auszeichnen <strong>und</strong><br />

repräsentativ für ihre jeweiligen Ökosysteme<br />

sind.<br />

Eine weitere Kategorie schützenswerter Flächen<br />

stellen so genannte Wildnisgebiete dar. Hierbei handelt<br />

es sich um große zusammenhängende Flächen<br />

(z. B. tropische Regenwälder, boreale Wälder, Grasland,<br />

Halbwüsten usw.), die durch ihre Entfernung<br />

von der Zivilisation oder andere Gründe noch im<br />

naturbelassenen Zustand sind. Sie beinhalten nicht<br />

immer hohe Konzentrationen biologischer Vielfalt,<br />

erbringen aber häufig sehr wertvolle Ökosystemleistungen.<br />

Für diese Gebiete unberührter Wildnis werden<br />

folgende drei Datensätze herangezogen: High-<br />

Biodiversity Wilderness Areas (Mittermeier et al.,<br />

2003), Frontier Forests (Bryant et al., 1997) <strong>und</strong> Last<br />

of the Wild (Sanderson et al., 2002).<br />

Um diese Datensätze für schützenswerte Biodiversitäts-<br />

<strong>und</strong> Wildnisgebiete miteinander zu ver-<br />

schneiden <strong>und</strong> damit zu tatsächlichen Ausschlussflächen<br />

zu gelangen, werden die Flächen nach der Zahl<br />

der Indikatordatensätze kategorisiert, in denen sie<br />

auftauchen: Je größer die Übereinstimmung der verschiedenen<br />

Indikatoren, desto höher der Anteil der<br />

Fläche, die unter Schutz gestellt wird. Auch hier werden<br />

zwei Szenarien unterschieden:<br />

Szenario A (hoher Naturschutz): In diesem Szenario<br />

werden Wildnisgebiete immer zu 100 % unter<br />

Schutz gestellt, auch wenn nur einer der Wildnisindikatoren<br />

erfüllt ist. Für den Schutz der Schwerpunkte<br />

biologischer Vielfalt wird ein abgestuftes System<br />

verwendet, dass generell 10 % aller Flächen unter<br />

Schutz stellt, bei Auftreten eines Indikators 20 %<br />

<strong>und</strong> bei Übereinstimmung von zwei, drei oder vier<br />

Indikatoren jeweils 30 %, 50 % bzw. 80 % der Fläche<br />

unter Schutz stellt.<br />

Szenario B (geringer Naturschutz): In diesem<br />

weniger restriktiven Szenario werden Wildnisgebiete<br />

Tabelle 6.4-1<br />

Anteil von Naturschutzflächen zur Erhaltung von Wildnisgebieten <strong>und</strong> biologischer Vielfalt für die beiden Szenarien.<br />

Quelle: Beringer <strong>und</strong> Lucht, 2008<br />

Übereinstimmungen<br />

Szenario Wildnisgebiete Biodiversitätsschwerpunkte<br />

1 2 3 0 1 2 3 4<br />

A: Hoher Naturschutz 100% 100% 100% 10% 20% 30% 50% 80%<br />

B: Geringer Naturschutz<br />

0% 100% 100% 0% 0% 0% 50% 100%

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