Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung
Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung
Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
64 5 Nutzungskonkurrenzen<br />
Tabelle 5.2-2<br />
Verbrauch von Fleisch, Milch <strong>und</strong> Milchprodukten in verschiedenen Weltregionen. 1 ohne Butter; 2 Mittelwerte für die<br />
jeweilige Drei-Jahres-Spanne.<br />
Quelle: FAO, 2006b<br />
Fleisch<br />
[kg/Person/Jahr]<br />
Fleisch, Milch <strong>und</strong> Milchprodukte<br />
In Entwicklungsländern lässt sich die Veränderung<br />
des Ernährungsstils am deutlichsten am steigenden<br />
Konsum tierischer Produkte nachvollziehen. Für<br />
diese Länder wird ein weiter steigender Konsum von<br />
Fleisch, Milch, Milchprodukten <strong>und</strong> Eiern prognostiziert.<br />
Dabei existieren große regionale <strong>und</strong> länderspezifische<br />
Unterschiede, auch in der Art der Produkte<br />
(Tab. 5.2-2).<br />
Das langsame Wachstum des Fleischverzehrs<br />
wird stark durch Indien beeinflusst, das ca. 70 % der<br />
Bevölkerung Südasiens beheimatet <strong>und</strong> wo traditionell<br />
sehr wenig Fleisch verzehrt wird. Indien weist im<br />
globalen Vergleich den derzeit niedrigsten Fleischverzehr<br />
auf. Südasien verzeichnet einen langsamen,<br />
aber stetigen Anstieg tierischer Nahrungsmittel,<br />
vor allem von Milch <strong>und</strong> Milchprodukten, aber<br />
auch an Geflügelfleisch (FAO, 2003a). Mit höherem<br />
Einkommen <strong>und</strong> voranschreitender Verstädterung<br />
könnte hier die Nachfrage nach tierischen Produkten<br />
deutlich steigen (Rosegrant et al., 2001; Keyzer et<br />
al., 2005). Auch in Afrika südlich der Sahara werden<br />
vergleichsweise nur wenig tierische Nahrungsmittel<br />
konsumiert. Dort wird künftig ein geringes, aber stetiges<br />
Wachstum der Nachfrage nach tierischen Nahrungsmitteln<br />
erwartet. Der traditionell relativ hohe<br />
Fleischkonsum in Lateinamerika <strong>und</strong> der Milchkonsum<br />
werden weiter steigen (FAO, 2003a). In Ostasien<br />
steigen der Anteil tierischer Produkte <strong>und</strong> der<br />
Milchkonsum rapide an, vor allem bei Schweinefleisch<br />
<strong>und</strong> zu einem geringeren Anteil bei Geflügel<br />
(FAO, 2003a). Bis 2050 soll Ostasien hinter Lateinamerika<br />
den zweithöchsten Pro-Kopf-Konsum an<br />
Fleisch in den Entwicklungsregionen aufweisen. Der<br />
Fleischkonsum wird den Prognosen entsprechend in<br />
Zukunft langsamer wachsen als zwischen 1960 <strong>und</strong><br />
Milch <strong>und</strong> Milchprodukte 1<br />
[kg/Person/Jahr]<br />
1969/1971 2 1999/2001 2 2030 2050 1969/1971 2 1999/2001 2 2030 2050<br />
Entwicklungsländer 10,7 26,7 38 44 28,6 45,2 67 78<br />
Afrika südlich der Sahara 10,2 9,5 14 18 29,6 28,3 34 38<br />
Nordafrika/Naher Osten 12,6 21,7 35 43 68,1 73,2 90 101<br />
Latein amerika 33,5 58,5 79 90 84,0 108,8 136 150<br />
Südasien 3,9 5,5 12 18 37,0 67,6 106 129<br />
Ost- <strong>und</strong> Südostasien 9,2 39,8 62 73 3,7 11,3 21 24<br />
Transformationsländer 49,5 44,4 59 68 185,7 160,2 179 193<br />
Industrie länder 69,7 90,2 99 103 189,1 214,0 223 227<br />
Welt 26,1 37,4 47 52 75,3 78,3 92 100<br />
2000, da die Länder, die den rapiden Anstieg bisher<br />
geprägt haben (hauptsächlich China <strong>und</strong> Brasilien)<br />
zunehmend eine Sättigung ihrer Nachfrage erreichen<br />
(FAO, 2006b).<br />
Zucker<br />
Der Zuckerverbrauch ist in Industrie- bzw. Transformationsländern<br />
seit den 1970er Jahren von ca. 40 auf<br />
33 bzw. 37 kg pro Person <strong>und</strong> Jahr im Jahr 2000 gefallen.<br />
Die Transformationsländer werden den Prognosen<br />
zufolge entgegen der Entwicklung der letzten<br />
Jahrzehnte bis 2050 den Zuckerverbrauch auf 41 kg<br />
steigern. In Industrieländern wird er jedoch nahezu<br />
konstant bleiben (FAO, 2006b). Die Entwicklungsländer<br />
befinden sich hingegen in einem stetigen Aufwärtstrend<br />
<strong>und</strong> steigerten ihren Konsum seit 1970<br />
von 15 auf 21 kg pro Person <strong>und</strong> Jahr im Jahr 2000.<br />
Pflanzliche Öle<br />
Der Anbau von Ölpflanzen ist in den letzten Jahrzehnten<br />
einer der am stärksten wachsenden Bereiche<br />
der Landwirtschaft <strong>und</strong> überholte in seiner jährlichen<br />
Wachstumsrate sogar die Tierhaltung. Den größten<br />
Einfluss darauf haben der zunehmende Verzehr von<br />
Pflanzenölen <strong>und</strong> Fleisch. Der Konsum von pflanzlichen<br />
Ölen wird allerdings in Entwicklungsländern<br />
bis 2050 langsamer steigen als in den vergangenen<br />
Jahrzehnten (FAO, 2006b). Wesentlich schneller wird<br />
im gleichen Zeitraum der Einsatz von Ölpflanzen für<br />
die Produktion von Reinigungsmitteln, Schmierstoffen<br />
oder Biodiesel zunehmen (FAO, 2006b).