Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung
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202 8 Optimale Einbindung <strong>und</strong> Nutzung der <strong>Bioenergie</strong> in Energiesystemen<br />
Öl<br />
Erdgas<br />
Feuerung<br />
Heizung<br />
Heute<br />
Transformation<br />
KWK-Wärme<br />
Umgebungswärme<br />
Strom<br />
bei Strom aus GuD-Kraftwerken mit Wirkungsgraden<br />
von ca. 60 % <strong>und</strong> sogar auf 350 % bei der Nutzung<br />
von direkt erzeugtem Strom aus Solar-, Wasser-<br />
<strong>und</strong> Windenergie. Demnach kommt die Energieeffizienz<br />
der Elektrowärmepumpen am besten durch<br />
den Einsatz von direkt erzeugtem Strom zum Tragen<br />
(Abb. 8.1-6 <strong>und</strong> 8.1-7). Über einen thermischen Wärmespeicher<br />
lässt sich der Strombedarf vom Wärmebedarf<br />
entkoppeln. Damit wird ein effizientes Lastmanagement<br />
möglich, bei dem z. B. in Zeiten hoher<br />
Windenergieaufkommen der anfallende überschüssige<br />
Strom auf diese Weise gespeichert wird. Durch<br />
den beobachteten Trend eines zunehmend höheren<br />
Anteils der Direkterzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien an der Stromerzeugung verbessert sich die<br />
energetische Gesamteffizienz von elektrischen Wärmepumpen<br />
in Zukunft deutlich.<br />
Eine breite Einführung von Wärmepumpen reduziert<br />
den Verbrauch fossiler <strong>und</strong> biogener Brennstoffe<br />
im Wärmesektor erheblich. In Kombination<br />
mit Abwärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung kann<br />
der fossile Primärenergiebedarf <strong>und</strong> somit der Treibhausgasausstoß<br />
im Wärmesektor stark zurückgefahren<br />
<strong>und</strong> direkt zu verbrennende Energieträger im<br />
Idealfall ersetzt werden (Abb. 8.1-7). Raumwärme,<br />
Warmwasser <strong>und</strong> ein Teil der Prozesswärme können<br />
auf diese Weise geliefert werden. Ein weiterer Teil<br />
der Prozesswärme kann durch regenerativen Strom<br />
bereit gestellt werden.<br />
Effizienzgewinne durch<br />
Energieeinsparmaßnahmen<br />
Es gibt viele Wege, die Nutzung von Energie effizienter<br />
zu gestalten bzw. den Energieaufwand bei gleichem<br />
Nutzen zu senken. In allen Energiesektoren<br />
können solche Maßnahmen durchgeführt werden.<br />
Nach der<br />
Transformation<br />
Nutzwärme<br />
Abbildung 8.1-7<br />
Transformation des<br />
Wärmesektors: durch<br />
den Ausbau der Kraft-<br />
Wärme-Kopplung <strong>und</strong> die<br />
verstärkte Nutzung von<br />
Elektrowärmepumpen kann<br />
in Zukunft der Prozess-<br />
<strong>und</strong> Heizwärmebedarf<br />
vollständig gedeckt werden.<br />
Um das Effizienzpotenzial<br />
von Elektrowärmepumpen<br />
voll auszuschöpfen, sollte<br />
der Strom überwiegend aus<br />
regenerativen Quellen der<br />
Direkterzeugung (Wasser-,<br />
Solar- oder Windenergie)<br />
kommen.<br />
Quelle: WBGU<br />
Sehr anschaulich wird dies im Wärmebereich: Durch<br />
Wärmedämmung bis hin zur Passivhausbauweise<br />
kann der Energiebedarf zum Heizen erheblich reduziert<br />
werden. Verbesserte Heizungsanlagen, Herde<br />
<strong>und</strong> Warmwasserbereitung sind weitere Beispiele.<br />
Auch im Stromsektor sind viele Maßnahmen<br />
machbar. Beispielsweise wird Druckluft in industriellen<br />
Prozessen häufig sehr ineffizient eingesetzt.<br />
Durch verbesserte Dichtungen <strong>und</strong> den Austausch<br />
<strong>und</strong>ichter Komponenten kann Kompressorstrom<br />
eingespart werden. Ein weiteres Beispiel sind Energieeinsparungen<br />
in der Beleuchtung. Ein Industrieland<br />
wie Deutschland wendet dafür zwar nur 5 %<br />
des Stromverbrauchs auf, allerdings gehen in konventionellen<br />
Glühbirnen 95 % davon als Abwärme<br />
verloren. Würden in jedem der 39 Mio. deutschen<br />
Haushalte 75-Watt-Standardglühbirnen durch Energiesparlampen<br />
der gleichen Lichtstärke (15 Watt)<br />
ersetzt, könnten theoretisch 2,3 GW Kraftwerksleistung,<br />
also zwei große Kraftwerke, während der Zeit<br />
des Lichtbedarfs abgeschaltet werden. Alle Haushaltsgeräte<br />
(Kühl- <strong>und</strong> Gefrierschränke, Herde<br />
usw.), Beleuchtung (LED-Technik) <strong>und</strong> industrielle<br />
Prozesse (elektrische Antriebe, Leistungselektronik,<br />
usw.) können noch effizienter gestaltet werden <strong>und</strong><br />
den gleichen Zweck mit geringerem Stromverbrauch<br />
erfüllen. Das Abschalten von Stand-by-Schaltungen<br />
durch den Einbau schaltbarer Steckdosen oder sogar<br />
ihr Verbot sind weitere Maßnahmen, die der Energieeffizienz<br />
dienen.<br />
Im Verkehr lässt sich der Energieaufwand aller<br />
Flug- <strong>und</strong> Fahrzeuge durch die Verbesserung der<br />
Aerodynamik <strong>und</strong> die Reduzierung des Gewichts<br />
oder Rollwiderstands reduzieren. Auch durch sozioökonomische<br />
<strong>und</strong> organisatorische Maßnahmen in<br />
Form einer besseren Ausgestaltung des ÖPNV, einer