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Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

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Immergrüner Nadelwald<br />

Immergrüner Laubwald<br />

Laubabwerfender Nadelwald<br />

Laubabwerfender Laubwald<br />

Mischwald<br />

Geschlossenes Buschland<br />

Offenes Buschland<br />

Bewaldete Savanne<br />

Ellis <strong>und</strong> Ramankutty (2008) berücksichtigen<br />

neben der Landbedeckung <strong>und</strong> der Populationsdichte<br />

auch die weitere <strong>Landnutzung</strong>. Diese neue<br />

Klassifikation (Abb. 4.2-2) wäre wohl für integrative<br />

Modellierungsansätze sehr günstig, weil Ökosysteme<br />

durch eine Vielzahl anthropogen bedingter<br />

Faktoren betroffen sind, z. B. Klimawandel, Stickstoffdeposition,<br />

Verschmutzung <strong>und</strong> vor allem <strong>Landnutzung</strong>sänderungen.<br />

Es stellt eine Herausforderung<br />

dar, die Treiber <strong>und</strong> die Auswirkungen ihrer synergistischen<br />

Effekte zu erfassen <strong>und</strong> in gängige Klima-<br />

<strong>und</strong> Ökosystemmodelle zu integrieren (Fischlin et<br />

al., 2007). Außerdem ist diese Klassifikation noch zu<br />

neu, um ihre Anwendbarkeit auf die Aufgabenstellung<br />

bewerten zu können.<br />

Status quo <strong>und</strong> Trends<br />

Die größten Änderungen in der Landbedeckung<br />

erfolgten in der Vergangenheit durch Umwandlung<br />

von Wäldern <strong>und</strong> Grasland in Ackerflächen <strong>und</strong> Weiden<br />

(Schinninger, 2008). In den letzten 300 Jahren<br />

nahmen Acker- <strong>und</strong> Weideland um 460 % bzw. 560 %<br />

zu (Klein Goldewijk, 2001). Nur 19 % der Landfläche<br />

mit Kultivierungspotenzial liegen auch heute noch in<br />

Waldökosystemen (Fischer et al., 2002). Davon liegen<br />

die größten für Anbau geeigneten Flächen in<br />

Süd- <strong>und</strong> Nordamerika, gefolgt von Zentralamerika<br />

<strong>und</strong> Afrika.<br />

Savanne<br />

Grasland<br />

Globale Landbedeckung <strong>und</strong> <strong>Landnutzung</strong> 4.2<br />

Permanente Feuchtgebiete<br />

Ackerland<br />

Städte <strong>und</strong> bebautes Gelände<br />

Ackerland/<br />

Natürliches Vegetationsmosaik<br />

Schnee <strong>und</strong> Eis<br />

Ödland<br />

Abbildung 4.2-1<br />

Globale Verteilung der Typen von Landbedeckung, gestützt auf MODIS Satellitendaten (Land Cover Science Data Set des<br />

IGBP; 0,05° Auflösung, Jahr 2001).<br />

Quelle: U.S. Geological Survey – Earth Resources Observation and Science Center, 2008<br />

Während der letzten vier Jahrzehnte wuchs die<br />

landwirtschaftlich genutzte Fläche um nahezu 500<br />

Mio. ha. Dieser Trend wird wohl auch in Zukunft<br />

anhalten (Fedoroff <strong>und</strong> Cohen, 1999; Huang et al.,<br />

2002; Trewavas, 2002; Green et al., 2005). Rosegrant<br />

et al. (2001) prognostizieren die Umwandlung weiterer<br />

500 Mio. ha in Kulturland bis 2020, vor allem<br />

in Lateinamerika <strong>und</strong> Afrika südlich der Sahara.<br />

Die FAO prognostiziert, dass bis zum Jahr 2030 die<br />

weltweiten Flächen zur Nahrungsmittelproduktion<br />

um 120 Mio. ha ausgeweitet werden müssen, um die<br />

Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung sicherzustellen<br />

(FAO, 2003a).<br />

Basierend auf Fernerk<strong>und</strong>ungsdaten, Expertenmeinungen,<br />

Flächenbestandserhebungen <strong>und</strong> Statistiken<br />

über Landbedeckung <strong>und</strong> <strong>Landnutzung</strong> auf regionaler,<br />

nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene fassten<br />

Lepers et al. (2005) Landbedeckungsänderungen des<br />

Zeitraums 1981–2000 zusammen. Schwierigkeiten<br />

bei der Synthese bestehender Datensätze über Landbedeckungsänderungen<br />

waren fehlende Standarddefinitionen,<br />

unterschiedliche räumliche Auflösungen<br />

verschiedener Fernerk<strong>und</strong>ungsdaten <strong>und</strong> die unterschiedliche<br />

zeitliche <strong>und</strong> räumliche Abdeckung der<br />

Datenerhebung. Zur Definition des Begriffs „marginale<br />

Flächen“ siehe Kasten 4.2-1. Die Ergebnisse<br />

der Studie zeigen, dass die größten Flächen rascher<br />

Landbedeckungsänderungen in Asien zu finden<br />

waren. In Südostasien kam es zwischen 1981–2000<br />

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