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Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung

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92 5 Nutzungskonkurrenzen<br />

kann nicht pauschal beantwortet werden. Es ist aber<br />

offensichtlich, dass eine große Zahl von Einzelentscheidungen<br />

über Managementoptionen (wie z. B.<br />

Effizienzverbesserungen beim Düngemitteleinsatz)<br />

das Ausmaß dieser auch durch den Energiepflanzenanbau<br />

induzierten Emissionssteigerungen bestimmen<br />

wird. Die Nutzung von Flächen zum Anbau von<br />

Energiepflanzen wirkt damit tendenziell Bestrebungen<br />

entgegen, die Emissionen aus den bestehenden<br />

Agrarflächen zu senken.<br />

Eine der effektivsten Methoden zur Minderung<br />

der Emissionen in der Landwirtschaft ist nach Aussage<br />

des IPCC die Umwandlung von Ackerland<br />

in Land mit naturnaher Vegetation (Smith et al.,<br />

2007a). Diese sollte aber unter dem Gesichtspunkt<br />

der Ernährungssicherheit ebenso kritisch gesehen<br />

werden wie die Nutzung von Ackerflächen für den<br />

Anbau von Energiepflanzen (Kap. 5.2). Der Mechanismus<br />

zum Klimaschutz besteht hier also nicht in der<br />

Vermeidung von Emissionen, sondern in der Erhöhung<br />

der Kohlenstoffspeicherung im Boden bzw. der<br />

Biomasse. Auch diese Möglichkeit steht einerseits in<br />

Konkurrenz zu der Option, Ackerland für die Produktion<br />

von Energiepflanzen zu nutzen. Es ist andererseits<br />

aber möglich, die Produktion von Biomasse<br />

für die energetische Nutzung mit einer erhöhten<br />

Kohlenstoffspeicherung im Boden zu kombinieren,<br />

Nettoprimärproduktion [gC/m 2 <strong>und</strong> Jahr]<br />

wenn geeignete Anbausysteme Anwendung finden<br />

(Kap. 7.1 <strong>und</strong> 4.2). Ähnliches gilt für die Sanierung<br />

von drainierten <strong>und</strong> degradierten Böden: Steigt der<br />

Druck auf die Landflächen durch einen verstärkten<br />

Biomasseanbau, kann dies dazu führen, dass marginale<br />

Flächen wieder in Nutzung genommen werden.<br />

Einerseits kann dies das Risiko von Erosion <strong>und</strong> weiterer<br />

Degradation erhöhen, wobei die Konsequenzen<br />

in Form möglicher CO 2 -Emissionen sehr unsicher<br />

sind (Smith et al., 2007b), andererseits kann etwa die<br />

Nutzung marginaler Flächen für die <strong>Bioenergie</strong>produktion<br />

bei geeigneten Anbausystemen <strong>und</strong> geeignetem<br />

Management gerade auch zu deren Sanierung<br />

<strong>und</strong> damit zum Klimaschutz beitragen (Kap. 4.2 <strong>und</strong><br />

5.6).<br />

5.5.3<br />

Klimaschutz durch Nutzung langlebiger<br />

Biomasseprodukte<br />

Biomasse ist ein Kohlenstoffspeicher, wobei der<br />

Kohlenstoff beim Aufwuchs der Pflanzen durch Photosynthese<br />

aus dem CO 2 der Atmosphäre gewonnen<br />

wird. Beispielsweise entspricht der in einem Kubikmeter<br />

Holz geb<strong>und</strong>ene Kohlenstoff etwa 0,92 t CO 2<br />

(Nabuurs et al., 2007). Je nach Region fixiert die ter-<br />

0 100 200 400 600 800 1.000 1.200 1.500<br />

Abbildung 5.5-2<br />

Gegenwärtige flächenbezogene Nettoprimärproduktion. 100 g C pro m2 <strong>und</strong> Jahr entspricht 1 t C pro ha <strong>und</strong> Jahr oder 3,7 t CO2 pro ha <strong>und</strong> Jahr.<br />

Quelle: nach Haberl et al., 2007

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