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sich damit zwanglos verbinden. Denn wie hätten sie ohne sozialen<br />

Ehrgeiz die Kraft aufbringen sollen, neben ihrer Arbeit sich noch<br />

fortzubilden, unzählige Veranstaltungen zu orgamsleren und<br />

Referate zu halten? Ein Beispiel für einen solchen Funktionär war<br />

der Bregenzer <strong>Johann</strong> Mayer, besser bekannt als "Vater" Mayer,<br />

ein Eisenbahner aus dem Salzburgischen . Mayer war ein unermüdlicher<br />

Funktionär der Kinderfreunde, als Kommunalpolitiker<br />

Bregenzer Stadtrat und als Gewerkschaftsfunktionär Obmann der<br />

Verkehrsarbeitersektion der Arbeiterkammer ; er wurde für keine<br />

seiner Funktionen entlohnt (76).<br />

Die nationalen Gewerkschaften<br />

Die "Deutschen Gewerkvereine", nach dem Nationalökonomen<br />

Dr. Max Hirsch und dem Verleger der "Berliner Volkszeitung"<br />

Franz Duncker auch "Hirsch-Dunckersche Gewerkvereine" genannt,<br />

wurden 1868 als älteste auf zentraler Grundlage aufgebaute<br />

Arbeiterorganisation gebildet. In der österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie bestand ein "Verband deutscher Gehilfen- und Arbeitervereinigungen<br />

in Österreich" schon seit 1888. Bereits damals wurden<br />

"gewöhnliche" Fabrikarbeiter nicht als wirkliche Mitglieder<br />

aufgenommen, da ihre Zahl in kurzer Zeit die der Gehilfen<br />

überstiegen hätte.<br />

In der Ersten Republik entstand dann die "Deutsche Arbeitergewerkschaft",<br />

die sich 1925 mit den anderen nationalen Gewerkschaften<br />

zum "Deutschen Gewerkschaftsbund für Österreich"<br />

zusammenschloß . Die "Völkischen Gewerkschaften", wie sie auch<br />

genannt wurden, blieben vorwiegend Angestelltengewerkschaften .<br />

Bei den Vorarlberger Arbeiterkammerwahlen 1921 und 1926 erreichten<br />

sie 1.170 beziehungsweise 1. 406 Stimmen, von denen 499<br />

beziehungsweise 704 bei den Angestellten und 385 beziehungsweise<br />

365 bei den Verkehrsangestellten abgegeben wurden. Werden die<br />

Mitgliederzahlen (vgl. die Aufstellung im Anhang) mit den Wahlergebnissen<br />

verglichen, dann zeigt sich, daß die Zahl der Wähler<br />

nur geringfügig höher lag als die Zahl der Mitglieder, 1926 zum<br />

Beispiel um 180.<br />

Die nationalen Gewerkschaften waren in Vorarlberg vor allem<br />

durch den "Deutschen Handels- und Industrieangestelltenverband"<br />

(DHV) und die "Deutsche Verkehrsgewerkschaft" präsent. Ihr Programm<br />

war deutsch-national, das heißt, auf den Anschluß an<br />

Deutschland und gegen jede Beschäftigung von nicht-deutschen<br />

Arbeitskräften ausgerichtet; es war aber auch prinzipiell eigen-<br />

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