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Der Vorarlberger Weg in den Austrofaschismus<br />

Die vorherrschende Vorarlberger Landesgeschichtsschreibung und<br />

die veröffentlichte Meinung haben bisher die Illusion genährt, die<br />

Konservativen des Landes hätten sich ab den dreißiger Jahren im<br />

wesentlichen als Demokraten bewährt. Die ständestaatliche Diktatur,<br />

wenn sie denn überhaupt als solche wahrgenommen wird,<br />

sei - wie so vieles andere Unliebsame - von außen, von Wien,<br />

gekommen . . Ein eigenständiger Vorarlberger Bei trag zur Errichtung<br />

und zum Funktionieren des austrofaschistischen Systems wurde<br />

ignoriert. In der Tat aber gingen von führenden Vorarlberger<br />

Politikern wesentliche Impulse zur Errichtung des autoritären<br />

Staates und der Diktatur aus.<br />

Untersucht man die Entwicklung der Vorarlberger Politik von der<br />

Demokratie zum Faschismus, und hierbei vor allem die hausgemachten<br />

Faktoren, dann legt eine Sichtung des Quellenmaterials<br />

eine Aufgliederung in drei Abschnitte nahe. Der erste Abschnitt<br />

erfaßt die Zeit von der Ausrufung der Republik 1918 bis zur<br />

Niederschlagung des Eisenbahnerstreiks im Ju li 1927; der zweite<br />

reicht bis zum Ende der Kanzlerschaft Otto Enders im Juni 1931<br />

und der dritte von dort bis zur Etablierung des austrofaschistischen<br />

Systems im Februar 1934.<br />

VOM START IN DIE DEMOKRATISCHE REPUBLIK BIS ZUM JULI 1927:<br />

DIE ORDNUNG DER MACHT<br />

Am 2. Dezember 1920 trafen im Sitzungs saal des Vorarlberger<br />

Landhauses mit Vertretern der Landesregierung zusammen: der<br />

Vorstand des Landesgendarmeriekommandos, der Leiter der Heeresverwaltungsstelle,<br />

der Kommandant des Volkswehrbataillons, der<br />

Bregenzer Bezirkshauptmann , der Bregenzer Bürgermeister Ferdinand<br />

Kinz, der Bregenzer Stadtrat Stefan Kohler sowie der Generalstabshauptmann<br />

d. R. Moriz (von) Matt - die beiden Letztgenannten<br />

als Vertreter der Heifnwehren - sowie die Bahnhofsvorstände<br />

und Heizhausleiter von Bregenz, Feldkirch und Bludenz.<br />

Grund dieses Zusammentreffens waren die freigewerkschaftlich or-<br />

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