Zwischen Kaiser u Führer-ocr_verr.pdf - Johann-August-Malin ...
Zwischen Kaiser u Führer-ocr_verr.pdf - Johann-August-Malin ...
Zwischen Kaiser u Führer-ocr_verr.pdf - Johann-August-Malin ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Meinung, er sei der Werfer der Stinkbombe. Edwin King aus<br />
Hörbranz wurde im Lochauer Hotel Bäumle am 11. November 1933<br />
erschossen, als er auf der Suche nach den Urhebern eines- na tionalsozialistischen<br />
Sprengstoffattentats eine Gruppe Nationalsozialisten<br />
störte, die gerade einen aus der Österreichischen Legion<br />
zurückgekehrten Dornbirner wieder nach Deutschland entführen<br />
wollten. Wilhelm Klagian, der King begleitet hatte, kam mit leichten<br />
Schußverletzungen davon (25).<br />
Im Juni 1934 wurde der Heimatdienst als "Wehrfront" in die Vaterländische<br />
Front eingebunden; er unterstand damit formell nicht<br />
mehr dem Landeshauptmann (26).<br />
Der Republikanische Schutzbund<br />
Ab Mitte der zwanziger Jahre standen dem politischen Katholizismus<br />
jene "Exekutivmittel zur Erzwingung des staatlichen Willens"<br />
in Vorarlberg zur Verfügung, die ihm in den ersten Jahren der<br />
Republik so schmerzlich abgegangen waren. Wenn man nur die<br />
frei für Einsätze verfügbaren Einheiten rechnet - also Mannschaften<br />
zur Kasernensicherung , für den Grenzdienst oder den Dienst<br />
in größeren Gendarmerieposten nicht berücksichtigt -, dann standen<br />
als "Exekutivmittel" bereit: 320 Berufssoldaten, Infanteriewaffen<br />
, Maschinengewehre, leichte Artillerie; 120 Gendarmen,<br />
Karabiner, Bajonett; 50 Mann Zoll wache, Karabiner, Bajonett;<br />
mindestens 1. 000 Mann Heimatdienst, unterschiedliche Bewaffnung,<br />
ausreichend Karabiner, sehr viele Maschinengewehre (27).<br />
Die österreichische Sozialdemokratie war entschlossen, gegen die<br />
bewaffnete Rechte, gegen Gendarmerie und umpolitisiertes Bundesheer<br />
eine eigene Partei armee zum Schutz der sozialistischen Bewegung<br />
und der demokratischen Republik aufzustellen. Der Republikanische<br />
Schutzbund war armeemäßig strukturiert. Hierarchie und<br />
Disziplin sollten verhindern, daß die Armee der Partei aus dem<br />
Ruder lief und eigenständige Politik betrieb. Die alles entscheidenden<br />
Schlachten würden, so glaubten Schutzbund- und Parteileitung,<br />
in den Industriegebieten geschlagen werden; die Peripherie,<br />
etwa Vorarlberg, war von untergeordneter Bedeutung (28).<br />
Schon einen Monat nach der behördlichen Genehmigung des Wiener<br />
Schutzbundes fand am 20. März 1923 die Gründungsversammlung<br />
der Ortsgruppe Bregenz statt. Es referierte der ehemalige<br />
Staatssekretär für Heerwesen und Leiter des Republikanischen<br />
Schutzbundes , Julius Deutsch. Am 3. September desselben Jahres<br />
212