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sollte "Erziehung zur Aktivität, Intellektuali tät, Solidarität und<br />

Klassenkampf" geleistet werden. Ziel war eine Gesellschaft, in der<br />

Solidarität vor persönlichem Nutzen steht und die von selbsttätigen<br />

Männern und Frauen, alten und jungen, gleichberechtigt<br />

gestaltet wird, indem alle über das größtmögliche empirische<br />

Wissen und das höchsterreichbare intellektuelle Niveau<br />

verfügen (24).<br />

Die wichtigsten Vereine waren Turner, Radfahrer und Naturfreunde.<br />

Die "Vorarlberger Wacht" am 30. Juli 1932 anläßlich der vom<br />

4. bis 6. <strong>August</strong> in Bregenz stattfindenden 12. Hauptversammlung<br />

des internationalen Touristenvereins Naturfreunde und dem<br />

25-Jahr-Jubiläum der Bregenzer Naturfreunde:<br />

"Der Arbeiter, der einst seine kärgliche Freizeit im rauchigen<br />

Gasthaus bei Alkohol und Kartenspiel verbrachte, ist ein anderer<br />

geworden. Die Naturfreunde haben ihn gelehrt, seine<br />

Freizeit anders und besser zu verwenden. .., Herausgerissen<br />

aus dem Alltagsleben , in froher Wanderung mit Gleichgesinnten,<br />

rastend und wandernd in stolzer Bergeinsamkeit, schöpft der<br />

Arbeiter heute neue Lebenskraft, neuen Willen und neue Kraft<br />

zur Führung seiner großen politischen und wirtschaftlichen<br />

Kämpfe. "<br />

Obwohl das Genossenschaftswesen in der Theorie große Bedeutung<br />

hatte, spielte es in der Praxis der Vorarlberger Sozialdemokraten<br />

nur eine untergeordnete Rolle. Unter den zahlreichen Konsumvereinen<br />

des Landes waren "rote" die Ausnahme - so etwa der Dornbirner,<br />

der 1922 2.200 Mitglieder hatte und wo bei der damaligen<br />

Generalversammlung mit dem sozialdemokratischen Landesparteiobmann<br />

Josef Cerkl und dem Parteisekretär Anton Linder prominente<br />

Redner auftraten. Auch der Konsumverein Bregenz-Vorkloster<br />

war "rot"; bei den Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit der<br />

Auflösung des Republikanischen Schutzbundes der sozialdemokratischen<br />

Wehrorganisation - wurden am 15. und 16. März 1933<br />

nicht nur die Arbeiterheime in Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und<br />

Bludenz, sondern auch die Konsumvereine in Bregenz und Dornbirn<br />

von Gendarmerie und Militär durchsucht (25). Das Vorarlberger<br />

Genossenschaftswesen war keineswegs sozialdemokratisch ausgerichtet,<br />

es gab nur wenige "rote" Inseln.<br />

Im Gegensatz dazu war das Vereinswesen voll entwickelt. In<br />

Bregenz waren 16 Vereine gemeldet, in Bludenz 14, Feldkirch 11,<br />

Dornbirn 8, Rankweil 5, Hohenems 6, Hard 5, Höchst 4, Götzis 3,<br />

Hörbranz, Nenzing, Thüringen je 2, in Gaißau, Lauterach ,<br />

Kennelbach , Lochau, Koblach, Klaus, Altach , Mäder, Satteins ,<br />

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