Zwischen Kaiser u Führer-ocr_verr.pdf - Johann-August-Malin ...
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immer einen und die rechten Laizisten nur, wenn sich in der<br />
Wahlarithmetik einer ausging - 1920 ein Reststimmenmandat für<br />
die Großdeutschen -, oder wenn Großdeutsche und Landbund 1930<br />
zusammengingen. Bis 1923 hielten die Christlichsozialen 22 Mandate<br />
im Landtag, bis 1932 dann 21. 1932 waren statt 30 dann nur<br />
noch 26 Mandate zu vergeben, davon besetzte die CVP 18. Die<br />
Sozialdemokraten waren bis 1928 mit fünf Mandataren im Landtag,<br />
1928 bis 1932 gar mit sechs; im letzten Landtag stellten sie noch<br />
vier. Die Großdeutschen hatten bis 1928 zwei Mandate, dann noch<br />
eines; der Landbund bis 1932 ebenfalls zwei, dann eines. Die<br />
Nationalsozialisten zogen 1932 mit zwei Mandataren ins Vorarlberger<br />
Landesparlament. Die Kommunisten gingen 1932 mit 2.614<br />
Stimmen leer aus, da das Vorarlberger Wahlrecht die großen<br />
Parteien - vor allem die CVP - begünstigte.<br />
Die Christlichsozialen benötigten 2.408 Stimmen für jeweils ein<br />
Mandat, die Sozialdemokraten 2.976, die Nationalsozialisten 4.029,<br />
die Großdeutschen 5.161 und der Landbund gar 5.315 Stimmen.<br />
Wäre Vorarlberg nur ein Wahlkreis gewesen statt drei, dann hätte<br />
1932 jede Partei 2.940 Stimmen für ein Mandat benötigt und die<br />
Christlichsozialen hätten nicht mit 57 Prozent der gültigen<br />
Stimmen 70 Prozent der Landtagssitze besetzt.<br />
Betrachtet man die Wahlergebnisse in einzelnen Orten, so fällt<br />
auf, daß 1919 bei den Landtagswahlen die CVP nur in Bregenz,<br />
Hard und Bludenz unter 50 Prozent lag, 1928 in Dornbirn und<br />
Lustenau unter diese Marke rutschte, 1932 auch noch in Bürs. Es<br />
ist bemerkenswert, daß gerade in Orten mit relativ hohem nicht<br />
kirchlich gebundenem Wähleranteil die NSDAP dann 1932 die besten<br />
Ergebnisse erzielte. Ein Beispiel dafür ist Lustenau, wo die<br />
Großdeutschen 1928 vor allem auf Kosten der Christlichsozialen<br />
32,2 Prozent erzielten den höchsten Wert dieser Partei im<br />
Lande. Dort kam die NSDAP 1932 auf 14,8. In Hard wiederum<br />
waren die Sozialdemokraten bis 1932 die stärkste Partei, 1928 mit<br />
48,7 Prozent gar knapp an der absoluten Mehrheit. In Hard<br />
blieben die Christlichsozialen mit etwa 36 Prozent während der<br />
gesamten Ersten Republik stabil. Dort holten sich die Nationalsozialisten<br />
1932 - nach bereits beachtlichen 6,2 Prozent 1928 -<br />
ihr bestes Ergebnis mit 17,3 Prozent, vor allem auf Kosten der<br />
Sozialdemokraten. Und in Bürs brachen 1932 die Christlichsozialen<br />
um fast 7 Prozent ein, die . Sozialdemokraten blieben stabil, die<br />
Nationalsozialisten jedoch gewannen 11 Prozent. Dieser Gewinn kam<br />
vor allem vom Landbund , der 1928 noch 10,6 Prozent gehalten<br />
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