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von Engelbert Dollfuß im Juli 1934 sowie in den Monaten Februar,<br />

März, April desselben Jahres statt. . Sie waren teilweise nach<br />

durchaus bekanntem Muster aufgebaut: Musikstücke, Rede, lebendes<br />

Bild, Lied (23).<br />

Der große Festtag des neuen Öster:reich war, nach der Abschaffung<br />

des 12. November als Nationalfeiertag, der 1. Mai. Es war<br />

der Tag der Proklamation der neuen Verfassung, und zudem hatte<br />

man so einen alten "heidnischen" Feiertag nach gut katholischer<br />

Manier zu einem christlichen gemacht (24).<br />

Landesleiter oder auch Landesführer der Vaterländischen Front<br />

war Eduard Ulmer, Landeswehrführer sein älterer Bruder Toni<br />

Ulmer und Landesgeschäftsführer Dr. Lorenz Konzett, später<br />

Dr. Erich Müller (25). Die Vaterländische Front hatte auch · soziale<br />

und kulturelle Aufgaben wahrzunehmen: Das Kinderferienwerk etwa<br />

verschickte jedes Jahr viele Vorarlberger Kinder, unter anderem<br />

in als Heime benützte Gasthäuser nach Garsella, Damüls,<br />

Sibratsgfäll, Langenegg und Riefensberg (26).<br />

Der "deutsche Weg"<br />

Mit dem deutsch-österreichischen Abkommen vom 11. Juli 1936 hatte<br />

Österreich - mangels einer realistischen Alternative der Austrofaschisten<br />

den "deutschen Weg" eingeschlagen. Für diesen<br />

"deutschen Weg" steht der aus Bludenz stammende Dr. Guido<br />

Schmidt, Staatssekretär und Außenminister in der Regierung<br />

Schuschnigg (27).<br />

Mit dem Juli-Abkommen setzte die Politik der nationalen Befriedung<br />

ein. Zu dieser "Befriedung nach rechts" wurden 1937 die<br />

"Volkspolitischen Referate" innerhalb der Vaterländischen Front<br />

geschaffen. Leiter des "Volkspolitischen Referats für Vorarlberg"<br />

wurde der Dornbirner <strong>Johann</strong> Martin Luger, dessen vorrangige<br />

Aufgabe es war, zwischen der Vaterländischen Front und der<br />

NSDAP zu vermitteln. Unter Luger wurde diese Einrichtung - wie<br />

im übrigen Österreich - zu einer Bastion der immer noch illegalen<br />

NSDAP, die so einen Zustand der Halblegalität erreichte (28).<br />

Das wußten die verantwortlichen Funktionäre der Vaterländischen<br />

Front sehr wohl. So schrieb Erich Müller, der Landessekretär der<br />

Vaterländischen Front, am 31. Jänner 1938 im "Vorarlberger<br />

Tagblatt" :<br />

"In den Kreisen der V. F. darf bei Hinweis auf das volkspolitische<br />

Referat keine übertriebene Empfindlichkeit platzgreifen<br />

und müssen Befürchtungen von langsamer oder kalter Gleich-<br />

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