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Arbeiterkammer nur für die sozialdemokratische Liste zu wählen.
Hierauf wurde die Versammlung von Landesrat Preiß um 1/ 2 11
Uhr abends geschlossen. Nach . Absingen des Arbeiterliedes
entfernten sich die Versammlungsteilnehmer" (37).
Im Sommer 1927 wurden in Vorarlberg entscheidende Arbeitskämpfe
ausgetragen. Die Bauarbeiter standen wochenlang im Streik; der
bundesweite Eisenbahnerstreik im Juli war in Vorarlberg durch
Heimwehr und Bundesheer gebrochen worden. Im August kam mit
Fritz Adler jener Mann nach Bregenz, der am 21. Oktober 1916
den Ministerpräsidenten Graf Stürgkh erschossen hatte und seither
als Held der Arbeiterschaft galt (38). Durften die schwer
bedrängten Vorarlberger Sozialdemokraten nicht einige Worte der
Aufmunterung, der Unterstützung, einige Bemerkungen zu ihrem
Kampf erwarten? Doch der Genosse Akademiker bezog sich nicht
auf ihren Kampf, gab ihnen keine Hilfe in ihrer schweren Lage,
sondern sprach im hauptstädtischen Bewußtsein der Überlegenheit
des Intellekts und bürgerlicher Bildung vom "neuen Menschen":
Zuerst müsse die "Revolutionierung der Gehirne der arbeitenden
Massen" und die Aufklärung kommen, bevor die Mehrheit und der
Sozialismus zu erringen seien (39).
Je weniger der Sozialismus durch die aktuellen Entwicklungen erreichbar
schien, desto mehr wurde er zum jenseitigen Erlösungsgut.
Die "Vorarlberger Wacht" am 31. März 1932 auf der
Ti telsei te:
"Genossen und Genossinnen! Geht zu allen, die da mühselig und
beladen sind, verkündet ihnen
menbrechenden Kapitalismus, sagt
stische Gesellschaftsordnung unter
sie geboren wird."
die Botschaft vom zu samihnen,
daß die neue sozialifurch
tbaren Wehen, aber daß
Erst Anfang der dreißiger Jahre trat die Kommunistische Partei in
Vorarlberg stärker in Erscheinung. Sie organisierte Arbeitslosendemonstrationen
in Bregenz und Bludenz und erreichte - gleichsam
aus dem Stand - bei den Landtagswahlen 1932 3,4 Prozent, vor
allem auf Kosten der SDAP. Mit der Abreise Ferdinand Nansens -
desselben Nansen, der 1920 bei den Milchdemonstrationen aufgetreten
war - nach Brasilien verlor die KP ihren führenden Kopf und
zerfiel wieder zusehends, sodaß die Landesregierung beim Verbot
dieser Partei vom 26. Mai 1933 zusammenfassend feststellen
konnte, "daß die kommunistische Partei im Lande in der letzten
Zeit nicht hervorgetreten ist und ihre Werbetätigkeit nahezu ganz
eingestellt hat" (40). Während des Austrofaschismus waren kommunistische
Gruppen wie auch die aus vorwiegend jungen Sozialdemo-
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