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Die beiden - bis heute - populären Bühnenstücke "Der Alemanne<br />

als geborener Demokra t" und "Der Vorarlberger als geborener<br />

Föderalist" waren damit vom Spielplan abgesetzt. Auf dem Programm<br />

stand jetzt - Länderautonomie hin, Vorarlberger Eigenart<br />

her - die Wirklichkeit des autoritären politischen Katholizismus.<br />

Berei ts im März war die Landesregierung umgebildet worden: Nicht<br />

mehr dabei waren Dr. Ferdi nand Redler und Josef Kennerknecht ,<br />

der aus Bregenz-Vorkloster kommende Vertreter der christlichen<br />

Arbeiterschaft. Beide gehörten nicht zu den Vertretern einer<br />

harten, antidemokratischen Linie in der CVP. Neu in der<br />

Landesregierung war Ulrich Ilg als Vertreter des Heimatdienstes,<br />

bis er im Juli für kurze Zeit als Staatssekretär für Landwirtschaft<br />

nach Wien gerufen wurde. An seiner Stelle vertrat ab dann<br />

Toni Ulmer den Heimatdienst in der Landesregierung. Weitere neue<br />

Männer waren der ehemalige Nationalrat <strong>Johann</strong> Georg Böhler aus<br />

Feldkirch als Vertreter des Arbeiterstandes und der Richter Dr.<br />

Alfons Troll als Landesstatthalter . Es blieben noch bis zum Juli<br />

1934 Dr. <strong>Johann</strong> Josef Mittelberger als Finanzreferent , Adolf Vögel<br />

als Vertreter des Bauernstandes und Josef Schmidt als Vertreter<br />

des Handels- und Gewerbestandes (10).<br />

Als Ender im Juli 1934 seine Funktionen niederlegte, wurde die<br />

Landesregierung nochmals umgebildet. Mit 24. Juli 1934 wurde<br />

Dipl.-Ing. Ernst Winsauer aus Dornbirn neuer Landeshauptmann .<br />

Der gelernte Chemiker kam aus dem Bauernbund; seit 1918 war er<br />

Vizepräsident des Landeskulturrates und Mitglied der Leitung des<br />

Bauernbundes gewesen, später Vizepräsident der Bauernkammer ,<br />

1929 übernahm er nach Jodok Finks Tod dessen Nationalratsmandat.<br />

Die Regierung setzte sich nun zusammen aus dem Landesstatthalter<br />

Dr. Alfons Troll, dem Heimwehrführer Toni Ulmer, dem<br />

Landtagspräsidenten Adolf Vögel für den Bauernstand , dem Handeiskammerpräsidenten<br />

Franz Unterberger und dem Arbeitervertreter<br />

Georg Böhler - eine komplette ständische Landesregierung.<br />

Die Christlichsoziale Partei als solche hatte in dem neuen System<br />

keine Aufgaben mehr zu erfüllen. Sie wurde am 12. Oktober 1934<br />

aufgelöst, die Mitglieder wurden in die politische Einheitsorganisation<br />

der "Vaterländischen Front" überführt. Auch im Vorarlberger<br />

Preßverein , dem Herausgeber des "Volksblattes" , vollzog sich<br />

ein Wechsel: Ernst Winsauer löste <strong>Johann</strong> Josef Mittelberger<br />

ab (11).<br />

Zum 1. November 1934 ernannte Ernst Winsauer den neuen, wieder<br />

26 Mitglieder starken Landtag. Ihm gehörten zwei Vertreter der<br />

katholischen Kirche an, vier Vertreter des Bildungswesens , sieben<br />

der Land- und Forstwirtschaft, fünf von Industrie und Bergbau,<br />

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