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Arbeiterschaft wurde so die Möglichkeit geboten, ihre Arbeit zu<br />

überprüfen, Fort- und Rückschritte zu kontrollieren.<br />

Aus der ersten Vorarlberger Arbeiterkammerwahl vom 23. und 24.<br />

April 1921 gingen die Freien Gewerkschaften in der Arbeitersektion<br />

mit 3.535 von 6.484 abgegebenen Stimmen (54,5 %) und 13 von 24<br />

Sitzen als deutliche Sieger hervor. I n der Angestelltensektion<br />

erreichten sie 427 von 1.392 Stimmen (30,7 %) und 2 von 7 Sitzen.<br />

In der Verkehrssektion, wo sie gegen eine christlich-deutschnationale<br />

Gemeinschaftsliste antraten, erreichten die<br />

Freien Gewerkschaften 386 von 504 Stimmen (76,6 %) und beide<br />

Mandate bei den Arbeitern sowie 1.667 von 2.437 Stimmen (68,4 %)<br />

und 5 von 7 Mandaten bei den Angestellten. Die Wahlen brachten<br />

den Freien Gewerkschaften mit 55,6 % der 10.818 abgegebenen<br />

gültigen Stimmen die absolute Mehrheit. Der Bludenzer Eisenbahner<br />

Wilhelm Sieß wurde zum ersten Kammerpräsidenten gewählt (90).<br />

Der Wahlkampf für die folgenden - und in der Ersten Republik<br />

letzten Arbeiterkammerwahlen vom 23. und 24. Oktober 1926<br />

wurde zum Kulturkampf , in dem sich die Kirche mit aller Macht<br />

engagierte. Die Christlichen Gewerkschaften bekannten sich natürlich<br />

offen zum Bündnis mit dem Klerus, der mit Predigten und<br />

Rundschreiben in den Wahlkampf eingriff. Die Freien Gewerkschaften<br />

konnten angesichts dieser Mobilisierung des bürgerlich-konservativen<br />

Lagers ihre Positionen nicht mehr halten.<br />

Bei den Arbeitern erreichten sie nur 4.600 von 9.451 (48,7 %) und<br />

damit 12 von 25 Mandaten, bei den Angestellten 433 von 1.904<br />

(22,8 %) Stimmen und 1 von 7 Mandaten. In der Sektion Verkehr,<br />

wo die Christlichen und die Deutsch-Nationalen Gewerkschaften<br />

nicht mehr gemeinsam kandidierten, erreichten die Freien Gewerkschaften<br />

bei den Arbeitern 243 von 381 Stimmen (63,8 %) und<br />

beide Mandate, bei den Verkehrsangestellten 1.385 von 2.253<br />

(61,5 %) Stimmen und 5 von 7 Mandaten. Von den 13.979<br />

abgegebenen gültigen Stimmen erhielten die Freien Gewerkschaften<br />

insgesamt 6.651 (47,6 90), die Christlichen Gewerkschaften 5.922<br />

(42,4 %) und die Deutsch-Nationalen Gewerkschaften 1.406 (10 %).<br />

Die Freien Gewerkschaften verloren gegenüber 1921 2 Mandate und<br />

hielten nun 20, die Christlichen Gewerkschaften verbesserten sich<br />

um 2 Mandate auf 16, die Deutschen Gewerkschaften hielten mit 4<br />

ihren Stand von 1921.<br />

Die Konstituierung der Kammer bereitete bei dem gegebenen<br />

Gleichstand von bürgerlichen und sozialistischen Mandaten Schwierigkeiten.<br />

Erst am 19. Jänner 1927 wurde der bisherige Kammerpräsident<br />

Wilhelm Sieß, dessen Arbeit allgemein anerkannt wurde,<br />

wiedergewählt (91). Die Wahl im Jahre 1926 war die letzte in der<br />

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