Zwischen Kaiser u Führer-ocr_verr.pdf - Johann-August-Malin ...
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Schlins, Sulz, Bludesch, Beschling, Bürs, Braz, Vandans, Dalaas<br />
jeweils einer.<br />
Am weitesten verbreitet waren die Arbeiter-Radfahrvereine<br />
(Arbeiterradfahrerbund Österreichs, Arbö) , Arbeiter-Turn- und<br />
Sportvereine (ATSV) , der Touristenverein Naturfreunde und der<br />
Verein Freie Schule - Kinderfreunde. Auch der Arbeiter-Feuerbestattungsverein<br />
Flamme war mit mehreren Ortsvereinen vertreten,<br />
ebenso der Arbeiter-Radiobund Österreichs. Die Arbeiterheime<br />
in Bregenz (Münchnerhof) , Bludenz (In der Mokry), Dornbirn<br />
(Vorarlberger Hof), Feldkirch, Hohenems und Hard waren ebenfalls<br />
von Vereinen getragen. In Bregenz war noch ein Fußballclub<br />
gemeldet, auch ein Musikverein Bundesbahn und Schiffahrt;<br />
Gesangsvereine gab es in Bregenz, BI udenz, Dornbirn, Hohenems<br />
(Nibel ungenhort), aber auch kurzfristig in Dalaas. Dieser<br />
Dalaaser Verein hieß "Spullersee", und schon der Name weist<br />
darauf hin, daß dieser Verein nur bestand, solange in Dalaas<br />
Bauarbeiter des Staudamm-Projektes wohnten (26).<br />
Die bloße Zahl der bei den Bezirkshauptmannschaften gemeldeten<br />
Vereine besagt relativ wenig. Auch Mitgliederzahlen - etwa daß<br />
die Arbeiterjugend 1927 214 und die Kinderfreunde 305 Mitglieder<br />
hatten oder daß 1928 7 Chöre mit 247 Mitgliedern bestanden (27) -<br />
geben keine Informationen über die tatsächlichen Vereinsaktivitäten<br />
und die Zahl der Beteiligten. Diese Vereine waren weniger<br />
wegen ihrer respektierenswerten Leistungen von Bedeutung, sondern<br />
als Alternative zur katholischen und bürgerlichen Welt.<br />
Selbst für den Tod wurde vorgesorgt. Auch hier konnte man eigene,<br />
· nicht-katholische Wege gehen, indem man dem Feuerbestattungsverein<br />
"Die Flamme" beitrat. Am 6. April 1932 wurde in<br />
Bregenz der erste Urnenhain des Landes seiner Bestimmung<br />
übergeben (28).<br />
Die politische Arbeit leistete die Sozialdemokratische Arbeiterpartei.<br />
Die Zahl ihrer Lokalorganisationen schwankte zwischen 26<br />
und 30. Damit war sie in fast jeder dritten Vorarlberger Gemeinde<br />
präsent - sicherlich in jeder größeren. In den Führungsgremien<br />
der Ortsparteien waren mit den Vertrauensleuten jene Männer -<br />
viel seltener Frauen - vertreten, die als Kassiere den Kontakt mit<br />
jedem einzelnen Mitglied hielten. Die Ortsparteien waren in vier<br />
Bezirksorganisationen zusammengefaßt und in den Bezirkskonferenzen<br />
vertreten. Auf Landesebene war neben der Landesparteivertretung<br />
noch die sozialdemokratische Fraktion des Landtags<br />
von Bedeutung.<br />
Der Bezirk Bregenz war bis 1929 der mitgliederstärkste, dann war<br />
es der Bezirk Bludenz. Die Bezirke Dornbirn und Feldkirch waren<br />
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