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nismäßigkeit der von der Landesregierung eingesetzten Mittel, man<br />

gab sich nicht mehr kämpferisch: "Aus der ganzen Sachlage<br />

ersieht man, wie unbegründet die herausfordernden Maßnahmen<br />

der Landesregierung in Bludenz waren. Der großen Selbstdisziplin<br />

der Streikenden und ihrer Besonnenheit verdanken wir den<br />

ruhigen geordneten Verlauf des Streiks."<br />

VOM JULI 1927 BIS ZUR KANZLERSCHAFT ENDERS 1931:<br />

Das Vorarlberger Modell eines autoritären Staates<br />

läßt sich in der Bundespolitik nicht verwirklichen<br />

Als Otto Ender im Juli 1933 zum Minister in der Regierung Dollfuß<br />

berufen und mit der Ausarbeitung der ständischen Verfassung<br />

beauftragt wurde, hat ihn ein Satz in der "Reichspost", dem<br />

Zen tralorg an der Christlich soz ialen , sicher besonders gefreut.<br />

Darin wird die bedeutendste Leistung seines Lebens gewürdigt:<br />

"Dr. Ender hat kraft seiner Persönlichkeit im Lande Vorarlberg<br />

dem Gedanken einer autoritären Demokratie längst zum<br />

Durchbruch verholfen" (42).<br />

Und doch wurde das zu einer Zeit geschrieben, als die Entwicklung<br />

bereits über das Vorarlberger Modell einer "autoritären Demokratie"<br />

hinweggeschritten war. In Österreich kündigte sich nach<br />

dem autoritären schon ein faschistisches Regime an.<br />

Die Ereignisse des Juli 1927 waren für die Vorarlberger Christlichsozialen<br />

, mit Unterstützung der Großdeutschen, Anlaß, das<br />

Modell eines autoritären Staates zu entwickeln und es bundespolitisch<br />

zu forcieren. Sie hatten damit eine wichtige ideologische<br />

Vorreiterrolle für Entwicklungen, die erst viel später im Sinne<br />

ihrer Betreiber reifen sollten. Am 23. Juli 1927 schrieb Otto Ender<br />

namens der Landesregierung an das Bundeskanzleramt und<br />

schilderte, welche Erregung der Bahnstreik in der Vorarlberger<br />

Bevölkerung ausgelöst und welch positiven Eindruck die energischen<br />

Maßnahmen der Landesregierung hinterlassen hätten. Ganz<br />

anders und viel schlechter werde von der Bevölkerung aber das<br />

zögernde Vorgehen der Bundesstellen , und hier vor allem der<br />

Bundesbahndirektion und der Postdirektion, beurteilt. Dem Schreiben<br />

waren zwei Entschließungen beigelegt - eine des Landesbauernbundes<br />

und eine des Handels- und Gewerbebundes -, um die<br />

Meinung relevanter gesellschaftlicher Kräfte aufzuzeigen.<br />

In beiden Entschließungen wird ein ganzer Katalog an Maßnahmen<br />

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