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striellen Gesellschaft (21). Im "Volkskalender" aus dem Jahre 1928
werden "die größten Fehler beim Menschen selbst" gesehen, denn
"wenn er sich erkennt und bessert, bessert sich seine Lage. Mit
Hetzen, Revolutionieren, Zusammenschlagen und Auswandern ist
nichts getan. Oder wenn man dem nachläuft, was in unserer Zeit
krankhaft ist, und dessen ist doch viel, der Genußsucht, dem
Wohlleben, dem Schuldenmachen , der Geldverschwendung , dem
Stadtleben , der Großstadt, dem Amerikanismus in Kino, Sport und
Reisen, dann schlägt sich der Mensch eben selbst und weiß nicht
wie."
Damit wird etwas formuliert, was spätestens seit der Mitte des
19. Jahrhunderts zur festen Ausstattung katholisch-konservativer
Kritik an der Industriegesellschaft gehörte. Es war die Utopie des
"besseren Mittelalters" des katholischen Ständestaats . Alles
Elend würde überwunden - so glaubten viele Menschen -, wenn
erst die Klassengegensätze überwunden und die ständische
Gesellschaft wieder hergestellt sei. Dann werde jeder Berufsgruppe
, jedem Menschen das zukommen, was ihm zustehe, dann
werde keine soziale Unruhe herrschen, keine Angst vor sozialem
Abstieg, weil die Abschottung der Stände jede gesellschaftliche
Mobili tät, also auch sozialen Aufstieg, verhi ndern wird (22).
Der "Ständestaat" der Jahre 1934 bis 1938 erfüllte die Erwartungen
der Bauern nicht; die von der Bundesregierung 1934 initiierte
"Schuldenerleichterungsaktion" für Bergbauern war viel zu gering
bemessen. Die Entschuldungsaktion , die die Nationalsozialisten im
Mai 1938 begannen, griff wesentlich besser (23).
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