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· biet C - nicht industrialisiert - umfaßte vor allem Seitentäler und<br />

den Bregenzerwald . Diese Einteilung war Ergebnis langwieriger<br />

Verhandlungen. Die sozialdemokratischen Vorarlberger Verhandlungsführer<br />

erreichten dabei von der Bundesregierung, daß auch<br />

Orte, die dem ersten Augenschein nach landwirtschaftlich dominiert<br />

zu sein scheinen wie Alberschwende, Bürserberg,<br />

Bartholomäberg, Bildstein -, der Kategorie B - industrialisiert -<br />

zugewiesen wurden, da aus diesen über den Haupttälern gelegenen<br />

Gemeinden viele Arbeiter auspendelten .<br />

Die Notstandsaushilfe wurde mit der Dauer des Bezuges immer<br />

mehr gekürzt, im Gebiet C zum Beispiel nach 90 Wochen auf<br />

60 Prozent des Anfangssatzes . Bei diesen Kürzungen wurde nicht<br />

nur der Wohnort, sondern auch das Alter und der Familienstand<br />

des Beziehers berücksichtigt. Keine Notstandsaushilfe erhielten<br />

Arbeitslose, deren im gemeinsamen Haushalt lebende Angehörige<br />

über ein Einkommen verfügten, das bei zwei Personen im Gebiet A<br />

140 Schilling im Monat und im Gebiet C 108 Schilling im Monat<br />

überschritt (29).<br />

Die ordentliche Arbeitslosenunterstützung betrug im Februar 1932<br />

2,90 Schilling für einen alleinstehenden Arbeitslosen pro Tag; für<br />

eine Familie mit zwei Kindern wurden 3,30, für eine Familie mit<br />

drei oder mehr Kindern 3,50 Schilling ausbezahlt.<br />

Eine fünfköpfige Familie mußte demnach mit 105 Schilling über<br />

den Monat kommen; au fs Jahr umgelegt ergab das 1. 260 Schilling.<br />

Damit konnten nicht einmal ausreichend Lebensmittel gekauft<br />

werden: Barnabas Fink hatte die Aufwendungen für Lebensmittel<br />

mit 500 Schilling pro Kopf und Jahr veranschlagt (30).<br />

Dabei erhielten nicht einmal alle Arbeitslosen so viel. Einmal<br />

wurden die Zahlungen mit der Dauer der Arbeitslosigkeit immer<br />

niedriger - bis auf 60 Prozent wurde gekürzt! dann galten<br />

diese Sätze nur für Arbeiter, die vorher mindestens 6 Schilling<br />

pro Tag verdient hatten - und das waren bei weitem nicht alle.<br />

Auch wurden verschiedentlich zur Entlastung der Arbeitslosenversicherung<br />

und damit des Budgets Bezugskürzungen durchgeführt.<br />

Je nach Berechnungsart schwanken die Angaben über die<br />

durchschnittliche Höhe des monatlichen Arbeitslosengeldes zwischen<br />

85 und 59 Schilling.<br />

Damit der Kaufwert deutlich wird und das Elend der Arbeitslosen<br />

ersichtlich, seien einige Einzelhandelspreise pro Kilo angeführt:<br />

Schwarzbrot 70 Groschen; Butter 4,80 5,60 Schilling; Zucker<br />

1,50; Schweinefleisch 4; ein Paar Schuhe kostete 25, ein Herrenanzug<br />

etwa 125 Schilling (31).<br />

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