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Soziale Lage und soziale Macht<br />

Dieses Kapitel befaßt sich mit den Lebensverhältnissen der großen<br />

Mehrheit der Vorarlberger Bevölkerung der unselbständig<br />

Beschäftigten. Diese Lebensverhältnisse Wohnbedingungen ,<br />

Gesundheit und Ernährung, Ausbildung und Bildung - sind nicht<br />

vorwiegend in der Natur des Landes begründet, sondern vor allem<br />

in der Verteilung gesellschaftlicher Macht. Um diese Verteilung<br />

wurde denn auch immer wieder gerungen: Zumal in Arbeitskämpfen<br />

ging es um ein höheres Maß an Verteilungsgerechtigkeit . In der<br />

<strong>Zwischen</strong>kriegszeit wurden diese Auseinandersetzungen im wesentlichen<br />

über Institutionen ausgetragen - auf seiten der Arbeiterschaft<br />

waren es Gewerkschaften, Betriebsräte und die Arbeiterkammer.<br />

Den Abschluß des Kapitels bildet eine kurze Streikgeschichte, die<br />

zeigt, wie Vorarlberger Arbeiterinnen und Arbeiter um mehr soziale<br />

Gerechtigkeit kämpften und wie sie bekämpft wurden.<br />

LÖHNE UND LEBENSHALTUNGSKOSTEN<br />

1928 führte die Vorarlberger Arbeiterkammer in Feldkirch eine<br />

Feststellung der Löhne der Vorarlberger Arbeiterschaft durch, die<br />

sie im Wirtschaftsbericht 2/1928 publizierte (1).<br />

26 Betriebe mit zusammen 4.077 Arbeitern konnten erfaßt werden,<br />

darunter ein Großbetrieb mit 1.865 Arbeitern. Die Betriebsräte<br />

aller Vorarlberger Firmen hatten von der Arbeiterkammer Fragebögen<br />

erhalten, mit denen der Bruttoverdienst jener Woche erhoben<br />

werden sollte, in die der 19. November 1928 fiel. Für das Baugewerbe<br />

wurde eine Woche im September erhoben, da Ende November<br />

auf vielen Baustellen witterungsbedingt nicht mehr gearbeitet<br />

wurde. Die Betriebsräte benötigten zur Beantwortung der Fragen<br />

die Lohnlisten der Firmen:<br />

"In einzelnen Betrieben, darunter auch elmge Großbetriebe,<br />

haben die Betriebsräte nun das Verlangen nach Ausfolgung<br />

einer Lohnliste gleich gestellt, haben diese seitens der<br />

Unternehmung auch erhalten und konnten der Kammer deshalb<br />

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