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gegenüber 1928 14 Prozentpunkte zu, die Christlichsozialen<br />

blieben mit 43,7 in etwa stabil, ebenso der Landbund mit<br />

1,2. Die Großdeutschen verloren zwar gegenüber 1928 sieben<br />

Prozentpunkte, hielten aber immer noch bei 25. Am deutlichsten<br />

hatten die Sozialdemokraten verloren- sie rutschten von 23 auf<br />

10,8 Prozent. Die Nationalsozialisten gewannen hier auf Kosten der<br />

Großdeutschen und der Sozialdemokraten, denen auch die Kommunisten<br />

4,4 Prozentpunkte abnahmen. Nationalsozialisten und Großdeutsche<br />

kamen in Lustenau zusammen auf 40 Prozent!<br />

In Dornbirn wanderten etwa 5 Prozent der Wähler von der<br />

Sozialdemokratie an die NSDAP ab, 3 von den Großdeutschen und<br />

je 2 von Christlichsozialen und Landbund . In Bürs wiederum<br />

verloren wohl die Christlichsozialen an die Sozialdemokraten, die<br />

ihrerseits wieder an die Kommunisten 5 Prozent abgaben und<br />

damit stabil blieben. Die Nationalsozialisten erzielten ihre 12 Prozent<br />

hier vor allem auf Kosten des Landbundes. Auf das ganze<br />

Land bezogen, holte sich die NSDAP ihren Zugewinn von<br />

9 Prozentpunkten wohl folgendermaßen: je 2,5 von den Christlichsozialen<br />

und vom Landbund , 2 von der Großdeutschen Volkspartei<br />

und 2 von der SDAP, die aber mit über 3 Prozentpunkten<br />

noch mehr an die Kommunisten abgeben mußte (39).<br />

Während die "Vorarlberger Wacht" in ihrem Wahlkommentar vom<br />

8. November 1932 die sozialdemokratischen Verluste nicht näher<br />

analysierte und zum Abschneiden der NSDAP nur , bemerkte, "der<br />

von vielen erwartete große Sieg der Nationalsozialisten ist also<br />

ausgeblieben", hieß es im "Volksblatt" vom 7. November 1932: "Die<br />

alte Form des Sozialismus zieht also nicht mehr. Die einen ziehen<br />

Moskau, die anderen Berlin vor." Das "Vorarlberger Tagblatt"<br />

konnte am 7. November den "Erfolg der nationalen Parteien"<br />

feiern:<br />

"Es ist besonders erfreulich, festzustellen, daß die Nationalsozialisten<br />

hierzulande wirklich in bemerkenswertem Ausmaß die<br />

von ihnen besonders in Anspruch genommene Aufgabe erfüllt<br />

haben: marxistische Arbeiter für den nationalen Gedanken zu<br />

gewinnen. Rund fünfzehnhundert sozialdemokratische Stimmen<br />

müssen direkt oder auf Umwegen den Nationalsozialisten<br />

zugekommen sein."<br />

Es war natürlich nicht so, wie es die Christlichsozialen und<br />

Großdeutschen gerne gehabt hätten: daß sich nämlich die Nationalsozialisten<br />

ihre Wähler nur von den Sozialdemokraten holten.<br />

Sie holten sich wohl 1.500 - aber die anderen 6.500 kamen von<br />

Landbund , Großdeutschen und Christlichsozialen . Es bröckelte an<br />

den Rändern aller Parteien.<br />

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