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Dieser knappe Überblick über die Wirtschaftsentwicklung in der<br />

Ersten Republik zeigt wohl Symptome einer großen Krise ab 1930,<br />

ohne daß dafür jedoch eine einheitliche Ursache deutlich geworden<br />

wäre. Die Textilindustrie investierte und entließ gleichzeitig<br />

Arbeitskräfte. Die Bauwirtschaft lag darnieder , weil einerseits die<br />

öffentliche Hand keine regulären Aufträge mehr vergab - allerdings<br />

sehr wohl Notstandsarbeiten, die wegen praktisch entfallender<br />

Lohnkosten sehr viel billiger kamen -, andererseits weil der<br />

Ausbau der Wasserkraft von den deutschen Eigentümern aus<br />

politischen Gründen gestoppt wurde. Die Expansion der Fremdenverkehrsindustrie<br />

wurde gehemmt, weil wirtschaftliche und politische<br />

Verhältnisse die Deutschen an der Ausreise nach Österreich<br />

behinderten. Das und noch viele weitere Einzelfaktoren sowie<br />

unterschiedliche Rückkoppelungseffekte - zum Beispiel Kaufkraftminderung<br />

durch Arbeitslosigkeit - machten die Wirtschaftskrise<br />

aus.<br />

BESCHÄFTIGUNGSKRISE<br />

Am 16. Jänner 1932 tippte ein Beamter des Gendarmeriepostens<br />

Vorkloster/ Bregenz<br />

ne (19):<br />

folgenden Bericht in seine Schreibmaschi-<br />

"Am 15. 1. 1932 um ca. 16.30 Uhr entstand in der Fabrik Elektra<br />

in Rieden zwischen dem Betriebsleiter Rudolf Frühstück und<br />

dem Schlosser Franz Sotrovic infolge Kündigung des Arbeitsverhältnisses<br />

eine kurze Auseinandersetzung, in dessen Verlauf<br />

Sotrovic einen Revolver zog und auf ganz kurze Distanz auf den<br />

Frühstück 3 oder 4 Schüsse in die Brust abgab. Frühstück<br />

vermochte noch einige Schritte zu flüchten. Sotrovic gab sich<br />

dann ebenfalls selbst einen Schuß, worauf die Pistole nicht<br />

mehr funktioniert haben dürfte, weshalb er an der elektrischen<br />

Hochspannung Selbstmord begehen wollte, der ebenfalls nicht<br />

gelang, weil die Mitarbeiter seine Absicht wahrnehmen konnten<br />

und den Strom ausschalteten. Auf dieshin lief Sotrovic in den<br />

1. Stock und sprang vom Fenster auf die Straße, bezw.<br />

Fabriksweg , wo er in schwer verletztem Zustande liegenblieb .<br />

Frühstück wurde mittels eines Privatautos in das Stadtspital<br />

Bregenz überführt und ist während des Transportes seinen<br />

Verletzungen erlegen.<br />

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