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Die Vaterländische Front<br />

Die politische Einheitsorganisation des faschistischen Österreich<br />

war die Vaterländische Front, im Mai 1933 als Sammelbecken der<br />

antiparlamentarischen und antinationalsozialistischen Kräfte gegründet.<br />

Sie war nach dem Vorbild der italienischen faschistischen<br />

Partei und der NSDAP aufgebaut - <strong>Führer</strong>kult, autoritäre<br />

Leitung, Kruckenkreuz statt Hakenkreuz, der Gruß "Frontheil"<br />

oder "Heil Schuschnigg" usw. Da sich der Austrofaschismus der<br />

Heimwehren wegen deren teilweise deutschnationaler Ausrichtung<br />

nur bedingt als Massenbewegung bedienen konnte, versuchte man<br />

die Vaterländische Front von oben als eine solche Massenbewegung<br />

einzuführen. Sie war "alleinige Trägerin politischer Willensbildung"<br />

(21).<br />

In der Vaterländischen Front gingen im Laufe des Jahres 1934<br />

etliche bereits bestehende Organisationen auf, sodaß sie in<br />

Vorarlberg zwischen Juni und September 1934 27.000 neue Mitglieder<br />

gewann. Die Parteimitglieder der Christlichsozialen Volkspartei<br />

waren übergetreten, alle Bauernbündler, der Vorarlberger<br />

Heimatdienst - er wurde zur Wehrfront -, aber auch katholische<br />

Jugendorganisationen. Aus der katholischen Jugend wurde die<br />

6.000 Jugendliche umfassende Jungfront , und mit Billigung des<br />

Landesschulrates wurden alle schulpflichtigen Kinder vom - wie<br />

die Jungfront paramilitärisch aufgebauten Österreichischen<br />

Jungvolk erfaßt, das ab 1936 Jung-Österreich hieß. Da die<br />

Vaterländische Front ihren Mitgliedern außerdem konkrete<br />

materielle Vorteile versprach - unter anderem einen sicheren Arbei<br />

tspla tz, was angesichts der vielen nationalsozialistischen Unternehmer<br />

ein recht schwieriges Unterfangen war - nimmt es nicht<br />

wunder, daß der Mitgliedstand bis 1. November 1935 auf 51.000<br />

anwuchs (22). Die Vaterländische Front mobilisierte katholische<br />

Organisationen, wie die als "Katholische Volksgemeinschaft in<br />

Vorarlberg" gegründete "Katholische Aktion", und ländliche<br />

Traditionsverbände wie Krieger- und Trachtenvereine.<br />

Die größte Kundgebung der Vaterländischen Front war die<br />

"Kanzlerkundgebung und Heimatwehraufmarsch in Feldkirch am<br />

29. Juni 1934", an der neben der Heimwehr folgende Organisationen<br />

beteiligt waren: Jung-Österreich, Jung-Vaterland, Jungsturm ,<br />

Reichsbund der Österreicher, Pfadfinder, Gesellen, Kriegskameraden,<br />

Turner, Turnerinnen , Mädchenverband , Eisenbahner, Postler,<br />

Trachtenverband , Musikkapellen, Schützen, Hörbranzer Fronleichnamskompanie.<br />

Besonders zahlreiche Kundgebungen fanden nach der Ermordung<br />

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