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will, daß der Arbeiter ein vollberechtigter Bürger ist wie<br />

jeder andere, wer sollte einen Sinn dafür haben, wenn nicht<br />

eine christliche Regierung, die auf dem Boden des christlichen<br />

Glaubens steht? Ich wüßte nicht, was dem entgegenstünde, daß<br />

alle sich sammeln in dem<br />

Front, Heimat" (7).<br />

einen: Österreich, Vaterländische<br />

Wie sah es nun aus mit den Institutionen, in denen die Arbei·ter<br />

vertreten sein und ihre Rechte einfordern sollten?<br />

Der Rumpflandtag - nur noch aus Vertretern der CVP bestehend -<br />

tagte das letzte Mal am 28. April 1934. Die erste Sitzung des XV.<br />

Vorarlberger Landtages, des ständischen, fand am 14. November<br />

1934 statt. Am 1. Mai 1934 war die neue Bundesverfassung in<br />

Kraft gesetzt worden, mit der die Rechte der Länder drastisch<br />

beschnitten wurden. So wählte nicht mehr der Landtag den<br />

Landeshauptmann , sondern erstellte nur noch einen Dreier-Vorschlag,<br />

und der Bundespräsident ernannte dann den Landeshauptmann<br />

auf Vorschlag des Bundeskanzlers. Der überzeugte Föderalist<br />

Ender war als Verfassungsminister für diese Regelungen verantwortlich<br />

(8). Am 11. Oktober 1934 trat eine an die neue Bundesverfassung<br />

angepaßte Landesverfassung in Kraft.<br />

Beide Verfassungen wurden jedoch nie für das politische Leben<br />

relevant, da vielmehr nach dem Verfassungsübergangsgesetz vom<br />

19. Juni 1934 verfahren wurde. Nach diesem Übergangsgesetz wurde<br />

der neue ständische Landtag vom Landeshauptmann berufen,<br />

und zwar - wie er am Beginn der ersten Sitzung sagte - "nach<br />

Einholung von Vorschlägen durch die Katholische Volksgemeinschaft<br />

und die Vaterländische Front" (9).<br />

Diese Übergangsbestimmungen sicherten der Regierung die absolute<br />

Herrschaft. Der Vorarlberger Landeshauptmann , es war noch Otto<br />

Ender, hatte sich am 5. März 1934 vom Rumpflandtag ein<br />

weitreichendes Ermächtigungsgesetz beschließen lassen: Er durfte<br />

nun sogar die Verfassung ändern, Notverordnungen erlassen usw.<br />

Dazu das "Volksblatt" vom 6. März 1934:<br />

"Dann<br />

einer<br />

jedoch<br />

heute<br />

Rechte<br />

arbeitet sich' s aber leichter mit dem kleinen Gremium<br />

Regierung als mit einem Landtag, am allerleichtesten<br />

mit dem Verfassungsminister selbst. Das Volk ist<br />

nicht mehr so darauf erpicht, daß die demokratischen<br />

keinen Abbruch leiden müssen. Das Volk will Brot und<br />

Ordnung. Wohl hält jedes Bundesland an seiner Eigenart fest<br />

und besteht auf einer gewissen Autonomie. Die Sorge um das<br />

Weiterbestehen dieses Rechtes ist jedoch überflüssig, nachdem<br />

Kanzler Dollfuß selbst sich als Garant eines gemäßigten Föderalismus<br />

bekannt hat."<br />

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