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Einleitung in die Philosophie - gesamtausgabe

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284 Weltanschauung und Weltbegriff<br />

Vorstellung überhaupt (repraesentatio)<br />

Vorstellung mit Bewußtse<strong>in</strong>, »perceptio«,<br />

(»Wahrnehmung«); Wissen um das Vorstellen, und<br />

d. h. das Vorgestellte als solches; Vorstellung J<br />

eigens gehabt ~ als sich beziehend auf. .. ,<br />

Empf<strong>in</strong>dung (sensatio)<br />

bezieht sich lediglich auf<br />

das Subjekt als Modifikation<br />

se<strong>in</strong>es Zustandes (stellt Subjektzustand<br />

vor), »<strong>in</strong>nere<br />

Wahrnehmung« (B 68)<br />

Anschauung (<strong>in</strong>tuitus)<br />

repraesentatio s<strong>in</strong>gularis,<br />

unmittelbar und e<strong>in</strong>zeln<br />

Erkenntnis (cognitio)<br />

objektive Perception,<br />

stellt Gegenstände vor<br />

Begriff (conceptus)<br />

repraes. per not. comm.,<br />

mittelbar und allgeme<strong>in</strong><br />

empirische Begriffe re<strong>in</strong>e Begriffe<br />

vermittelst Vergleichung apriori, auch dem Inhalt<br />

/\nach·im Ve~tand<br />

Ursprung im re<strong>in</strong>en<br />

Bild der S<strong>in</strong>nlichkeit<br />

(Kategorie)<br />

Ursprung lediglich<br />

im Verstande:<br />

Notio<br />

\<br />

Idee<br />

»Begriff aus Notionen, der <strong>die</strong><br />

Möglichkeit der Erfahrung<br />

übersteigt ...« (A 320jB 377),<br />

Vernunftbegriff<br />

§ 34. Kants Weltbegriff 285<br />

2. Idee im H<strong>in</strong>blick auf das <strong>in</strong> ihr als Vorstellen Vorgestellte:<br />

schlechth<strong>in</strong>nige Ganzheit, und zwar der Synthesis des Verstandes,<br />

synthetische Begriffe.<br />

3. Als Vernunft begriff ist sie e<strong>in</strong> »geschlossener«, apriori<br />

zum Vernunftschluß als solchem gehöriger Begriff, der als synthetischer<br />

<strong>die</strong> Totalität der Bed<strong>in</strong>gungen der Synthesis, d. h.<br />

eben das Unbed<strong>in</strong>gte gibt.<br />

4. Dieser synthetische Vernunftbegriff ist als Pr<strong>in</strong>zip<br />

schlechth<strong>in</strong> apriori und daher richtungvorschreibend und<br />

gleichwohl grundsätzlich anschaulich unerfüllbar.<br />

5: Die Realität <strong>die</strong>ses Begriffs ist ke<strong>in</strong>e objektive, d.h. ke<strong>in</strong>e<br />

empirische, sondern e<strong>in</strong>e transzendentale, <strong>die</strong> apriorische Bed<strong>in</strong>gung<br />

der Möglichkeit der apriorischen Gegenstandsbezogenheit<br />

(Synthesis) betreffender Begriff.'° »Realität [SachheitJ<br />

ist im re<strong>in</strong>en Verstandes begriffe das, was e<strong>in</strong>er Empf<strong>in</strong>dung<br />

überhaupt korrespon<strong>die</strong>rt; dasjenige also, dessen Begriff an sich<br />

selbst e<strong>in</strong> Se<strong>in</strong> (<strong>in</strong> der Zeit) anzeigt. Negation, dessen Begriff e<strong>in</strong><br />

Nichtse<strong>in</strong> (<strong>in</strong> der Zeit) vorstellt« (A 143, B 182); »transzendentale<br />

Materie«.<br />

Kants Begriff der Idee besagt also: das apriorische, Richtung<br />

vorschreibende, anschaulich nicht erfüllbare, der Verstandessynthesis<br />

als solcher E<strong>in</strong>heit gebende, begriffliche Vorstellen der<br />

absoluten Totalität als e<strong>in</strong>es Grundes der Synthesis des Bed<strong>in</strong>gten,'<br />

d. h. begriffliches, transzendental reales Vorstellen 11 des<br />

Un -'bed<strong>in</strong>gten.<br />

10 Realitas = determ<strong>in</strong>atio (praedicativa) positiva vera. Realse<strong>in</strong> nach Kant<br />

(A 583, B 611 Anmerkung) heißt, etwas zum Objekt machen, etwas, worunter<br />

etwas Aussagbares gegeben. Davon ist zu scheiden: »hypostasieren«, »persomfizieren«.<br />

Realität: empirische (objektive und subjektive) Realität (A 37,<br />

B 53), »<strong>in</strong>nere Erfahrung«; Realität: absolute, schlechth<strong>in</strong> den D<strong>in</strong>gen zukommend<br />

als Bed<strong>in</strong>gung bzw. Eigenschaft; Realität: transzendentale (A 36, B 53):<br />

»bloß subjektive«.<br />

11 Vorstellen: Vergegenwärtigung (Darstellen - im neueren weiten S<strong>in</strong>ne<br />

Nwas durch e<strong>in</strong> anderes) des Zusammengesetzten, Mannigfaltigen im E<strong>in</strong>fachen,<br />

E<strong>in</strong>en; vgl. Leibniz: V. Brief an Clarke n. 85. Pr<strong>in</strong>cipes de la nature et de la<br />

grace, n. 2. Konzentrierendes Darstellen ist <strong>die</strong> Grundkraft des Vorstellens.<br />

Emheit e<strong>in</strong>fach bezüglich der Objekte a) unmittelbar, b) mittelbar - und

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