Einleitung in die Philosophie - gesamtausgabe
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122 Wahrhelt und Se<strong>in</strong><br />
Gebrauch machen mag, d.h.: Dase<strong>in</strong> kommt nicht erst im Verlauf<br />
se<strong>in</strong>er Existenz aus e<strong>in</strong>er Immanenz herüber zu anderem<br />
Seienden. Dase<strong>in</strong> ist nie so, daß es gewissermaßen für sich <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Kapsel lebt; es ist nie nur Subjekt im schlechten S<strong>in</strong>ne.<br />
VIERTES KAPITEL<br />
Wahrheit - Dase<strong>in</strong> - Mit-se<strong>in</strong><br />
§ 15. Entdeckendse<strong>in</strong> beim Jrühzeitlichen und<br />
Jrühmenschlichen Dase<strong>in</strong><br />
Wenn <strong>die</strong>se These von zentraler Bedeutung ist, dann muß der<br />
Grundbestand auch gesichert se<strong>in</strong> und vor allem <strong>in</strong> der Tat<br />
zutreffen.<br />
Wie aber ist es mit dem Wesen des Dase<strong>in</strong>s beim K<strong>in</strong>d und <strong>in</strong> der<br />
Frühzeit der Völker bestellt? Die nachfolgenden methodischen<br />
Bemerkungen über <strong>die</strong> Rolle des frühmenschlichen und frühzeitlichen<br />
Dase<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der grundsätzlich fundamental-ontologischen<br />
Interpretation des Dase<strong>in</strong>s zu verstehen, nicht etwa als<br />
Anthropologie. Auch ist hier zu scheiden: früh-zeitlich und primItiv<br />
s<strong>in</strong>d nicht dasselbe. Ganz irrig wäre es, <strong>die</strong> heroische Zeit<br />
der Griechen mit dem Dase<strong>in</strong> heutiger Kaffern gleichzustellen.<br />
Zur Frage des vorgeschichtlichen, frühzeitlichen oder frühmenschlichen<br />
Dase<strong>in</strong>s ist das Grundsätzliche zu sagen: schlechth<strong>in</strong><br />
wesensverschieden ist es nicht, wenn anders auch <strong>die</strong>se als<br />
Menschen zu verstehen s<strong>in</strong>d; und das will doch auch und gerade<br />
der E<strong>in</strong>wand sagen: anderes menschliches Dase<strong>in</strong>. Auch hier<br />
geht es um menschliches Dase<strong>in</strong>. Wenn anders »Dase<strong>in</strong>« mit<br />
S<strong>in</strong>n gebraucht wird, dann muß der Wesensbegriff zugrunde<br />
liegen. Wenn aber <strong>die</strong> Stufen und Perioden des Frühstadiums<br />
des Menschen, als K<strong>in</strong>d oder <strong>in</strong> der vorgeschichtlichen Zeit,<br />
andere s<strong>in</strong>d - daß ihnen e<strong>in</strong>e spezifische Helligkeit fehlt, ist<br />
ke<strong>in</strong> Mangel -, so erhebt sich <strong>die</strong> grundsätzliche methodische<br />
Frage, wie denn <strong>die</strong>ses andere Dase<strong>in</strong> zu fassen sei. Dies geschieht<br />
nur auf privative Weise, d.h. ausgehend von e<strong>in</strong>er<br />
positiven zugrundeliegenden Auffassung des Dase<strong>in</strong>s, nicht