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Einleitung in die Philosophie - gesamtausgabe

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304 Weltanschauung und Weltbegrif.f<br />

Ganze der Interpretation <strong>in</strong> jedem Schritt beherrschen und <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>deutiger begrifflicher Erkenntnis sich zuzueignen vermögen,<br />

als darauf, daß Sie merken, worauf überhaupt abgezielt<br />

wird.<br />

ZWEITES KAPITEL<br />

Weltanschauung und In-der-Welt-se<strong>in</strong><br />

§ 35. Dase<strong>in</strong> als In-der-Welt-se<strong>in</strong><br />

Wir reden von der Natur des Menschen und ihrer Beziehung zur<br />

Welt, ohne daß entschieden ist, ob wir <strong>die</strong>se Natur des Menschen<br />

schon so weit bestimmt haben, daß wir nach ihrer Beziehung<br />

zur Welt überhaupt fragen können. Liegt es so, daß wir auf der<br />

e<strong>in</strong>en Seite haben als Bezugspunkt das Dase<strong>in</strong> und auf der anderen<br />

das, was wir Welt nennen? Liegt es so, daß <strong>die</strong>ses Dase<strong>in</strong><br />

gelegentlich auch e<strong>in</strong> Verhältnis zur Welt e<strong>in</strong>nimmt, oder hat<br />

das Dase<strong>in</strong> e<strong>in</strong> ständiges Verhältnis zur Welt? Warum das und<br />

wie?<br />

Nun ergibt sich das Merkwürdige, daß wir, solange <strong>die</strong> Frage<br />

nach dem Verhältnis des Dase<strong>in</strong>s auf der e<strong>in</strong>en, zur Welt auf der<br />

anderen Seite so gestellt wird, uns nur selbst verraten als solche,<br />

<strong>die</strong> noch gar ke<strong>in</strong>en Begriff von dem haben, was sie zum angeblich<br />

festen Fuß-und Ausgangspunkt ihrer Frage machen.<br />

Denn das Dase<strong>in</strong> hat nicht gleichsam e<strong>in</strong>en an es auch noch<br />

angesetzten Bezug zur Welt, sondern der Weltbezug ist e<strong>in</strong> Wesenszug<br />

des Dase<strong>in</strong>s selbst, ja se<strong>in</strong>e auszeichnende Wesensverfassung.<br />

Dase<strong>in</strong> heißt nichts anderes als In-der-Welt-se<strong>in</strong>. Wenn<br />

wir Dase<strong>in</strong> sagen und nicht nur e<strong>in</strong> Wort aussprechen, sondern<br />

verstehen, was wir me<strong>in</strong>en, dann me<strong>in</strong>en wir schon In-der­<br />

Welt-se<strong>in</strong>, und es ist s<strong>in</strong>nlos zu fragen, ob und wie das Dase<strong>in</strong>,<br />

das als solches In-der-Welt-se<strong>in</strong> ist, e<strong>in</strong> Verhältnis zur Welt habe.<br />

Aber um so dr<strong>in</strong>glicher wird dann zu fragen, was In-der-Weltse<strong>in</strong><br />

heißt.<br />

Dase<strong>in</strong> besagt In-der-Welt-se<strong>in</strong>. Schon das Faktum, daß <strong>in</strong><br />

der langen Geschichte des Weltbegriffs gerade <strong>die</strong>ser Bezug von

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