Einleitung in die Philosophie - gesamtausgabe
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148 Wahrheit - Dase<strong>in</strong> - Mit-se<strong>in</strong><br />
wie<br />
.<br />
er es tut; aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Wie kann er n<br />
ur eXlstIeren,<br />
wenn er e<strong>in</strong> Was ergriffen hat, das durch das WIe<br />
durch waltet werden<br />
.<br />
soll. Immer aber ist das Se<strong>in</strong> bei Ge<br />
melh<br />
.<br />
samem wesentlIch für das Mite<strong>in</strong>ander.<br />
Freilich<br />
.<br />
ist<br />
.<br />
damit <strong>die</strong> Interpretation des Wesens des M·t<br />
1 elhand~rsems<br />
mcht erschöpft; <strong>in</strong> welcher Richtung sie auszuarbel_<br />
.<br />
ten 1st und uns noch beschäftigen wird, wurde schon deutlich<br />
Das Seiende qua Mensch ist solches, das se<strong>in</strong> »Da« mit sich·<br />
br<strong>in</strong>gt, <strong>die</strong> Offenbarkeit, <strong>in</strong>nerhalb deren zuerst das Dase<strong>in</strong> aus<br />
drücklieh zu sich selbst sich verhalten und <strong>in</strong> den verschiedenen<br />
Weisen es selbst se<strong>in</strong> kann. Selbst und Ich s<strong>in</strong>d nicht das Gleiche.<br />
Dieses Selbstse<strong>in</strong> des Dase<strong>in</strong>s aber kommt wiederum nicht erst<br />
zustande durch Reflexion auf sich, auch das reflexionslose Aufgehen<br />
bei etwas ist e<strong>in</strong> Selbstse<strong>in</strong>. Daraus wird schon deutlich<br />
daß Dase<strong>in</strong> gleichursprünglich immer schon Se<strong>in</strong> bei ..., Mit:<br />
se<strong>in</strong> und Selbstse<strong>in</strong> ist. Es bleibt <strong>die</strong> Frage nach der E<strong>in</strong>heit<br />
<strong>die</strong>ser und noch anderer Wesens bestimmungen.<br />
Für unsere nächste Absicht muß es genügen, durch <strong>die</strong> vorläufige,<br />
aber immer auf das Ganze orientierte Interpretation des<br />
Mite<strong>in</strong>ander <strong>die</strong> Se<strong>in</strong>sart des Zusammense<strong>in</strong>s von Dase<strong>in</strong> und<br />
und Dase<strong>in</strong> gegenüber dem Zusammen-Vorhandense<strong>in</strong> zweier<br />
D<strong>in</strong>ge verdeutlicht zu haben, <strong>die</strong> zwei extreme Arten des Se<strong>in</strong>s<br />
bilden.<br />
Gänzlich ausgeschaltet bleibt <strong>die</strong> Frage nach dem Wesen des<br />
»Lebens«, der »Tierheit«, des pflanzlichen Se<strong>in</strong>s. Wenn wir<br />
ganz ehrlich s<strong>in</strong>d, so wissen wir heute nicht e<strong>in</strong>mal, wie Wlr<br />
eigentlich <strong>die</strong>se Frage stellen sollen, ganz abgesehen von der<br />
Antwort.<br />
FÜNFTES KAPITEL<br />
Der Wesens bereich der Wahrheit und das Wesen<br />
der Wissenschaft<br />
§ 21. Zusammenfassung der Interpretation der Wahrheit<br />
[)er Unterschied der Se<strong>in</strong>sart von Dase<strong>in</strong> und Vorhandenem<br />
sollte deutlich werden, um zu zeigen, daß entsprechend der<br />
Verschiedenheit der Se<strong>in</strong>sart <strong>die</strong> entsprechende Wahrheit über<br />
das betreffende Seiende verschieden ist. Das Wesen der WahrheIt<br />
wurde erfragt, um <strong>die</strong> Frage zu beantworten: Was ist<br />
\Vlsscnschaft? Nun ergab sich das Merkwürdige, daß sich uns<br />
dlese zweite Frage mit der ersten mit beantwortete. Wir fanden<br />
bezüglich der Zuordnung von Wahrheit und Seiendem (vertreten<br />
durch Dase<strong>in</strong> und Vorhandenes) e<strong>in</strong>e Reihe von wesentlichen<br />
E<strong>in</strong>slchten, <strong>die</strong> uns zugleich e<strong>in</strong>en ersten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das<br />
Wesen der Wahrheit überhaupt verschaffen.<br />
W Ir fassen das Bisherige <strong>in</strong> acht Thesen zusammen: 1<br />
1. Wahrheit ist dem Vorhandenen so zugeordnet, daß sie <strong>die</strong>sem<br />
Seienden zukommen kann, aber nicht muß, <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Falle<br />
aber zum Wesensbestand des Vorhandenen gehört. Die Unverhorgenheü<br />
von Seiendem aber, das <strong>die</strong> Se<strong>in</strong>sart der Vorhandenhelt<br />
hat, nennen wir Entdecktheit.<br />
2. VVenn Vorhandenes unverborgen ist, d.h. wenn Entdeckt<br />
!]pit faktisch existiert, dann geschieht es nur so, daß e<strong>in</strong> entdekhpndes<br />
Dase<strong>in</strong> existiert, d. h. Seiendes, zu dessen Se<strong>in</strong>sverfas<br />
"'mg es gehört, erschlossen, d.h. e<strong>in</strong> Da zu se<strong>in</strong>. Das Dase<strong>in</strong> ist<br />
:-'Plende~, das von sich aus unverborgen ist. Diese UnverborgenhPlt<br />
de~ Dase<strong>in</strong>s nennen wir Erschlossenheit.<br />
A ,I Im v?raus noch e<strong>in</strong>mal er<strong>in</strong>nern: Wahrheit ist Unverborgenheit, Qffenbar<br />
'LI tofl 8ewfldem, von welcher Se<strong>in</strong>sart <strong>die</strong>ses immer seIn mag.