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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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Grafik 1.24<br />

Die Leistungsbereitschaft der Geberländer ist weitestgehend<br />

unterschiedlich und <strong>die</strong> Finanzierung unberechenbar<br />

Finanzielle Hilfe in den Bereichen Wasser- und Sanitärversorgung, 2003–2004 (US-Dollar in Millionen)<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900<br />

USA<br />

Deutschland<br />

Europäische Union<br />

Frankreich<br />

Afrikanischer <strong>Entwicklung</strong>sfonds<br />

Dänemark<br />

Asiatischer <strong>Entwicklung</strong>sfonds<br />

Niederlande<br />

Kanada<br />

Spanien<br />

Großbritannien<br />

Andere a) 2<br />

a) Dazu gehören Australien, Belgien, Griechenland, Finnland, 1<br />

Irland, Italien, Luxemburg, Neuseeland, Norwegen, Österreich,<br />

Schweden, Schweiz und UNICEF.<br />

0<br />

Quelle: Development Initiatives <strong>2006</strong>.<br />

punkt der Investition und einem höheren Versorgungsgrad.<br />

Die meisten Geber erkennen <strong>die</strong> entscheidende<br />

Bedeutung der Wasser- und Sanitärversorgung<br />

für <strong>die</strong> <strong>menschliche</strong> <strong>Entwicklung</strong> an.<br />

Doch <strong>die</strong> tatsächlich fließende <strong>Entwicklung</strong>shilfe<br />

ist weniger ermutigend. Läßt man den großen<br />

Schub an <strong>Entwicklung</strong>sfinanzierung für<br />

den Irak unberücksichtigt, belief sich <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong>szusammenarbeit<br />

im Wasserbereich<br />

im Jahr 2004 auf 3,4 Milliarden US-Dollar. 69<br />

Real ist sie heute geringer als 1997, in deutlichem<br />

Gegensatz zum Bildungsbereich, wo<br />

sich das <strong>Entwicklung</strong>shilfeengagement im gleichen<br />

Zeitraum verdoppelt hat, oder im Gesundheitsbereich.<br />

Die <strong>Entwicklung</strong>shilfe für<br />

<strong>die</strong> Wasser- und Sanitärversorgung ist auch<br />

anteilig an der gesamten <strong>Entwicklung</strong>shilfe<br />

zurückgegangen – von acht auf fünf Prozent.<br />

Und <strong>die</strong> internationalen <strong>Entwicklung</strong>shilfeströme<br />

für <strong>die</strong>sen Sektor variieren stark, was<br />

zeigt, wie unberechenbar <strong>die</strong> Finanzierung ist.<br />

Es stimmt zwar, dass es viele Bereiche gibt, <strong>die</strong><br />

miteinander um <strong>Entwicklung</strong>shilfe konkurrieren,<br />

doch <strong>die</strong> Gebergemeinschaft hat <strong>die</strong> Bedeutung<br />

der Wasser- und Sanitärversorgung für ein<br />

breites Spektrum an <strong>Entwicklung</strong>szielen seit<br />

langem anerkannt. Deshalb sind <strong>die</strong>s besorgniserregende<br />

Trends.<br />

Was ihr Engagement im Bereich der Wasser-<br />

und Sanitärversorgung angeht, so gibt es<br />

große Unterschiede zwischen den einzelnen<br />

Gebern. Japan ist bei weitem der größte bilaterale<br />

Geber. Im Zeitraum 2003-04 wies Japan<br />

<strong>die</strong>sem Bereich durchschnittlich 850 Millionen<br />

US-Dollar zu (Grafik 1.24). Das macht mehr<br />

als ein Fünftel der gesamten <strong>Entwicklung</strong>shilfe<br />

im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung aus.<br />

Rund ein Drittel der <strong>Entwicklung</strong>shilfe kommt<br />

inzwischen von multilateralen Gebern. Vor fünf<br />

Jahren waren es noch 20 Prozent gewesen.<br />

Dabei dominieren <strong>die</strong> Internationale <strong>Entwicklung</strong>sorganisation<br />

der Weltbank, <strong>die</strong> „weiche“<br />

Kredite gewährt, und <strong>die</strong> Europäische Union.<br />

Die Verschiebung in Richtung der multilateralen<br />

<strong>Entwicklung</strong>shilfe war für <strong>die</strong> Finanzierung<br />

der Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziele wichtig,<br />

denn <strong>die</strong> multilaterale Hilfe konzentriert sich<br />

stärker als <strong>die</strong> bilaterale auf Länder mit niedrigem<br />

Einkommen und auf <strong>die</strong> afrikanischen<br />

Länder südlich der Sahara.<br />

Hinter <strong>die</strong>sen wichtigen Eckzahlen verbergen<br />

sich große Unterschiede hinsichtlich des<br />

Anteils an der <strong>Entwicklung</strong>shilfe, den <strong>die</strong><br />

Geber dem Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung<br />

zuweisen. Innerhalb der G-8 investieren<br />

zum Beispiel Deutschland und Japan mehr<br />

als sechs Prozent ihrer gesamten <strong>Entwicklung</strong>shilfe<br />

in <strong>die</strong>sen Sektor, während Italien, Großbritannien<br />

und <strong>die</strong> USA drei Prozent oder weniger<br />

investieren (Grafik 1.25).<br />

Um finanzielle Beschränkungen zu <strong>über</strong>winden,<br />

ist <strong>die</strong> Verteilung der <strong>Entwicklung</strong>shilfe<br />

von Bedeutung. Auch hier gibt es Grund zur<br />

Sorge. Die <strong>Entwicklung</strong>shilfe ist sehr stark konzentriert.<br />

Gerade einmal 20 Länder erhalten ca.<br />

drei Viertel der gesamten <strong>Entwicklung</strong>shilfe.<br />

Die zehn wichtigsten Empfängerländer bilateraler<br />

<strong>Entwicklung</strong>shilfe erhalten zwei Drittel<br />

der gesamten Zahlungen. Vier <strong>die</strong>ser Länder<br />

sind Länder mit eher niedrigem mittlerem Einkommen.<br />

Die afrikanischen Länder südlich der<br />

Japan<br />

Internationale <strong>Entwicklung</strong>sorganisation<br />

4<br />

3<br />

Stagnation der Hilfe<br />

Gesamte öffentliche <strong>Entwicklung</strong>shilfe für <strong>die</strong><br />

Bereiche Wasser- und Sanitärversorgung, 1997–2004<br />

(2003, US-Dollar in Milliarden)<br />

5<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

außer<br />

Irak<br />

linear<br />

aufsteigender<br />

Trend<br />

1<br />

Die Krise der Wasser- und Sanitärversorgung beenden<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong> 87

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