Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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„Zu den vielen Dingen, die ich als Präsident gelernt habe, gehört die zentrale Rolle des Wassers in den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten des Landes, des Kontinents und der Welt.“ Nelson Mandela, Weltgipfel über nachhaltige Entwicklung, 2002 218 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2006
KAPITEL Konkurrenz um Wasser 5 in der Landwirtschaft Während der nächsten Jahrzehnte werden sich zahlreiche Entwicklungsländer mit einem verstärkten Wettbewerb um Wasser konfrontiert sehen Vor hundert Jahren machte William Mulholland, der Leiter der Wasserbehörde von Los Angeles, Kalifornien mit einem neuen Konzept staatlicher Politik bekannt: dem Griff nach Wasser. Mit dem Problem konfrontiert, in einer kleinen, rasch wachsenden Wüstenstadt die Nachfrage nach Wasser decken zu müssen, kaufte Mulholland in aller Stille Wasserrechte im mehr als 200 Meilen nördlich gelegenen Owens Valley, baute ein Aquädukt quer durch die glutheiße Mojave-Wüste und versorgte so das Stadtzentrum von Los Angeles mit Wasser. Heftige Proteste waren die Folge. Viehzüchter im Owens Valley versuchten das Aquädukt zu sprengen, worauf die Wasserbehörde mit einem massiven Polizeieinsatz reagierte. Dieser Wassertransfer ebnete den Weg für das Wachstum von Los Angeles. Die Stadtbewohner erhielten Wasser in unbegrenzter Menge und die großen kommerziellen Farmen erhielten Bewässerungswasser, mit dessen Hilfe die Wüste zum Blühen gebracht und Baumwolle und andere wasserintensive Kulturen angebaut wurden. Verlierer waren die Farmer im Owens Valley. Die Zeiten haben sich geändert – aber manches ist gleich geblieben. Heutzutage legen die Bewohner Südkaliforniens ihre Wasserstreitigkeiten auf dem Gerichtsweg anstatt mit Dynamit und Gewehren bei. Aber die Mulholland-Episode illustriert zwei auch heute noch geltende Merkmale des Wassermanagements. Erstens: Wasser ist Macht – und wenn Wasser knapp ist, spielen Machtverhältnisse bei der Entscheidung, wer Zugang zu Wasser erhält und zu welchen Bedingungen, eine wichtige Rolle. Zweitens: Bei zunehmender Wasserknappheit sind diejenigen, deren Stimme bei den Zuteilungsentscheidungen kein Gehör findet, in der Regel die ersten, die sich auf eine Reduzierung der Versorgung einstellen müssen. Während der nächsten Jahrzehnte werden sich zahlreiche Entwicklungsländer mit einem verstärkten Wettbewerb um Wasser konfrontiert sehen. Bevölkerungswachstum, steigende Einkommen, veränderte Ernährungsgewohnheiten, Verstädterung und industrielle Entwicklung werden die Nachfrage nach einem letztlich begrenzten Wasserangebot erhöhen. Wo Wassereinzugsgebiete bereits übernutzt sind, wird dies trotz Effizienzsteigerungen zu einem akuten Anpassungsdruck führen. Dieser wird sich vor allem auf die Landwirtschaft konzentrieren, die der größte Wasserverbraucher und die Ernährungsquelle für eine wachsende Bevölkerung ist. Macht und Mitsprache werden in starkem Maß darüber entscheiden, wie sich dieser Anpassungsprozess auf die Armen auswirkt. Angesichts der wachsenden Sorge über Wasserknappheit steht heute die Sicherung der Ernährung im Brennpunkt der globalen Debatte über die Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Die häufig gestellte Frage lautet, ob die Welt über genügend Wasser verfügt, um den 5 Konkurrenz um Wasser in der Landwirtschaft BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2006 219
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Team für die Ausarbeitung des Beri
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Todesursache bei Kindern. Jeden Tag
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Unhygienisches Wasser und unzureich
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1 Die Krise der Wasser- und Sanitä
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Im Rückblick auf die letzten 50 Ja
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Bibliografische Erläuterungen Chap
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Yoffe, Shira B., and Aaron T. Wolf.
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Der Stand der menschlichen Entwickl
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TECHNICAL NOTE 1 Calculating the hu
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Länderschlüssel HDI rank 73 102 1
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ISBN: 3-923904-63-0 Bericht über d
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