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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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Karte 4.1<br />

Zu hoher Wasserverbrauch schädigt in vielen Einzugsgebieten <strong>die</strong> Umwelt<br />

Wasserknappheitsindikator<br />

in großen Einzugsgebieten<br />

Übernutzung<br />

(mehr als 1,0)<br />

Starke Nutzung<br />

(0,8 bis 1,0)<br />

Mäßige Nutzung<br />

(0,5 bis 0,8)<br />

Geringe Nutzung<br />

(0 bis 0,5)<br />

Hinweis: Die in <strong>die</strong>ser Karte gezeigten Grenzen und Namen und <strong>die</strong> verwendeten Bezeichnungen beinhalten keine offizielle Billigung oder Anerkennung durch <strong>die</strong> Vereinten Nationen.<br />

Quelle: Smakhtin, Revenga und Döll 2004.<br />

4<br />

Wasserknappheit, Risiken und Anfälligkeit<br />

letzten Jahren hat so gut wie kein Murray-<br />

Wasser mehr das Meer erreicht. 24<br />

• Am Oranje im südlichen Afrika ist <strong>die</strong><br />

Umwelt immer stärker belastet. In <strong>die</strong><br />

oberen Flussabschnitte wurden in einem<br />

solchen Maß eingegriffen, dass der kumulierte<br />

Speicherraum im Einzugsgebiet <strong>die</strong><br />

jährliche Abflussmenge <strong>über</strong>steigt. 25<br />

Millionen Menschen in Gebieten mit<br />

Wasserknappheit müssen feststellen, dass <strong>die</strong><br />

Umwelt nicht nachhaltige Wasserschulden in<br />

großem Umfang einfordert. Beispielsweise<br />

haben Bauern nahe Sana’a im Jemen in den vergangenen<br />

12 Jahren ihre Brunnen um 50 Meter<br />

vertieft. Gleichzeitig ist <strong>die</strong> Wassermenge, <strong>die</strong><br />

sie entnehmen können, um zwei Drittel<br />

zurückgegangen. 26 Manche Menschen in Gebieten<br />

mit Wasserknappheit verfügen <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />

wirtschaftlichen Ressourcen, <strong>die</strong> Qualifikationen<br />

und <strong>die</strong> Möglichkeiten, ihre Wasserprobleme<br />

zu bewältigen. Für viele Millionen – Kleinbauern,<br />

Landarbeiter und Weidehirten in<br />

armen Ländern – gilt das nicht.<br />

Stützt eine hohe Umweltbelastung in<br />

Wassersystemen <strong>die</strong> Malthus’sche These, dass<br />

der Welt das Wasser ausgeht? Nur bei oberflächlichster<br />

Betrachtung. Man nehme das<br />

Beispiel des Murray-Darling-Beckens. Die<br />

Belege für <strong>die</strong> Wasserknappheit sind eindeutig.<br />

Diese Knappheit ist das Resultat einer früheren<br />

Politik, <strong>die</strong> es in Kauf nahm, für den zum<br />

Export bestimmten Anbau von Reis, Baumwolle<br />

und Zucker – drei der Agrarprodukte mit<br />

dem höchsten Wasserbedarf – ein ganzes Ökosystem<br />

zu opfern. Das größte Staubecken des<br />

Landes, Cubbie Station enthält mehr Wasser<br />

als der Hafen von Sydney und verliert 40 Prozent<br />

davon durch Verdunstung. 27 Bis in <strong>die</strong><br />

jüngste Zeit haben Wasserverbraucher sehr<br />

niedrige Gebühren für <strong>die</strong> Nutzung und Verschwendung<br />

eines kostbaren Gutes entrichtet –<br />

und <strong>die</strong> australischen Steuerzahler mussten <strong>die</strong><br />

Zeche für Millionen Dollar teure Technikprogramme<br />

zum Auffangen salzigen Entwässerungswassers<br />

zahlen. Das Problem im Murray-<br />

Darling-Becken ist nicht zu wenig Wasser. Es<br />

besteht darin, dass dort zu viel Baumwolle und<br />

Reis angebaut und zu viel Vieh gezüchtet wird.<br />

Regierungen in Regionen mit Wasserknappheit<br />

haben begonnen einzusehen, dass sie<br />

178<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong>

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