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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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5<br />

Konkurrenz um Wasser in der Landwirtschaft<br />

Grafik 5.2<br />

Afrika südlich<br />

der Sahara<br />

Lateinamerika<br />

und Karibik<br />

Arabische Staaten<br />

Quelle: FAO <strong>2006</strong>.<br />

Grafik 5.3<br />

Nirgendwo ist das Verhältnis von Bewässerung zu<br />

Regenfeldbau niedriger als in Afrika südlich der Sahara<br />

Ostasien und<br />

Pazifik<br />

Südasien<br />

Anteil von Regenfeldbau und Bewässerung an Anbauflächen in<br />

<strong>Entwicklung</strong>sländern, 1998-2002 (%)<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Bewässerung<br />

Regenfeldbau<br />

Bewässerbares Land nach Region, 1998-2002 (%)<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Quelle: FAO <strong>2006</strong>.<br />

Mehr als <strong>die</strong> Hälfte der bewässerten Flächen der Welt entfallen<br />

auf Asien<br />

Südasien<br />

Ostasien und<br />

Pazifik<br />

Hocheinkommensländer<br />

OECD<br />

Mittel- und<br />

Osteuropa<br />

und GUS<br />

Lateinamerika<br />

und Karibik<br />

Arabische<br />

Staaten<br />

Andere<br />

Afrika<br />

südlich der<br />

Sahara<br />

Hektarerträge im Durchschnitt nur etwa<br />

<strong>die</strong> Hälfte der auf bewässerten Flächen produzierten<br />

3,2 Tonnen.<br />

Dies alles sind weit gefasste globale Projektionen.<br />

Die Verteilungsfaktoren, <strong>die</strong> für eine<br />

wirkliche Ernährungssicherheit, also nicht nur<br />

<strong>die</strong> Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, ausschlaggebend<br />

sind, werden dabei nicht berücksichtigt<br />

Auch starke Abweichungen innerhalb<br />

von und zwischen Regionen werden von <strong>die</strong>sen<br />

Projektionen nicht erfasst. Aber sie lassen erkennen,<br />

dass <strong>die</strong> ohnehin <strong>über</strong>beanspruchten<br />

Wasserressourcen noch stärker unter Druck<br />

geraten werden. Im Jahr 2025 werden in In<strong>die</strong>n,<br />

um nur einen Fall zu nennen, 270 Millionen<br />

mehr Menschen in städtischen Gebieten leben<br />

als 1995. Viele von ihnen werden in wasserintensiven<br />

– und arbeitsintensiven – Industriebetrieben<br />

in unter Wasserknappheit leidenden<br />

Landesteilen beschäftigt sein.<br />

Afrika südlich der Sahara steht vor zwei<br />

unterschiedlichen Herausforderungen. Als <strong>die</strong><br />

am stärksten vom Regenfeldbau abhängige <strong>Entwicklung</strong>sregion<br />

(Grafik 5.2) wird <strong>die</strong> Bewirtschaftung<br />

des „grünen Wassers“ auch künftig<br />

<strong>die</strong> zentrale Priorität bleiben. Die Region weist<br />

weniger als fünf Prozent der globalen Bewässerungsflächen<br />

auf (Grafik 5.3), und zwei Drittel<br />

der derzeitigen Kapazität entfallen auf nur zwei<br />

Länder (Madagaskar und Südafrika). Mosambik<br />

und Tansania haben bislang nur fünf bis<br />

zehn Prozent ihres Potenzials erschlossen. 9 Die<br />

Regierungen in der Region und <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong>shilfegeber<br />

betrachten den Ausbau der<br />

Bewässerung zunehmend als einen Weg zu<br />

höherer Produktivität und größerer Ernährungssicherheit.<br />

Die Kommission für Afrika empfiehlt<br />

eine Verdoppelung der bewässerten Fläche<br />

während des nächstens Jahrzehnts und eine<br />

Ausweitung um weitere sieben Millionen Hektar<br />

ab 2010. 10 Fortschritte in <strong>die</strong>ser Richtung<br />

könnten wichtige Gewinne für <strong>die</strong> <strong>menschliche</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> bewirken: Forschungsarbeiten<br />

<strong>über</strong> <strong>die</strong> Reisproduktivität in Tansania lassen<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit von Ertragssteigerungen durch<br />

Bewässerung um fünf Prozent pro Jahr erkennen.<br />

Die Ergebnisse werden jedoch davon abhängen,<br />

wie der erzielte Nutzen verteilt wird –<br />

ein Lenkungsproblem, auf das wir weiter unten<br />

zurückkommen werden.<br />

Unveränderliche Tatsachen<br />

und unwiderstehliche Dynamik<br />

In den nächsten vier Jahrzehnten wird sich das<br />

Wassermanagement zwischen einer unveränderlichen<br />

Tatsache und einer unwiderstehlichen<br />

Dynamik bewegen. Die unveränderliche<br />

Tatsache ist <strong>die</strong> ökologische Begrenzung der<br />

Wassernutzung. Die unwiderstehliche Dynamik<br />

ist <strong>die</strong> steigende Nachfrage der Industrie<br />

nach Wasser und der städtischen Bevölkerung<br />

nach Nahrungsmitteln. Auf Statistiken basierende<br />

Szenarien verstellen den Blick auf wichtige<br />

Fragen der <strong>menschliche</strong>n <strong>Entwicklung</strong>, <strong>die</strong><br />

durch <strong>die</strong> unausweichlichen Anpassungen aufgeworfen<br />

werden.<br />

In vielen Ländern werden <strong>die</strong> erschlossenen<br />

Wasservorkommen fast zu hundert Prozent genutzt.<br />

Angesichts steigender finanzieller, ökologischer<br />

und politischer Kosten, <strong>die</strong> mit der<br />

224<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong>

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