Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...
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1<br />
Die Krise der Wasser- und Sanitärversorgung beenden<br />
Zwar steht <strong>die</strong> genaue<br />
Ausgestaltung eines globalen<br />
Plans natürlich zur Debatte,<br />
doch ein „weiter wie bisher“<br />
sollte nicht länger als Option<br />
angesehen werden<br />
lungszusammenarbeit zu qualifizieren. Im<br />
Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung<br />
würde der globale Aktionsrahmen <strong>die</strong> sektorumfassende<br />
Planung unterstützen und<br />
Mittel für <strong>die</strong> Schaffung von Kapazitäten<br />
mobilisieren. Wie in den Bereichen HIV/<br />
Aids und Bildung würde ein <strong>über</strong>zeugendes,<br />
vertikal ausgerichtetes Programm <strong>die</strong> Verbreitung<br />
von modellhaften Beispielen, <strong>die</strong><br />
Rechenschaftspflicht, <strong>die</strong> Messung von<br />
Leistungen und <strong>die</strong> Vermittlung gegen<strong>über</strong><br />
politischen Akteuren und der Zivilgesellschaft<br />
fördern. Es würde auch helfen, sicherzustellen,<br />
dass durch <strong>die</strong> Mittel aus der<br />
<strong>Entwicklung</strong>shilfe <strong>die</strong> Gesamtfinanzierung<br />
ausgeweitet wird, und dass nicht staatliche<br />
Mittel dadurch ersetzt werden.<br />
• Verbesserung der Kohärenz und Koordination<br />
unter den Gebern. Auf nationaler Ebene<br />
würde ein glaubwürdiger globaler Planungsrahmen<br />
den Gebern ein Instrument an <strong>die</strong><br />
Hand geben, um ihre einzelnen Programme<br />
an einer nationalen Strategie auszurichten.<br />
Dies würde <strong>die</strong> derzeitigen Bemühungen<br />
unterstützen, <strong>die</strong> Vorgehensweisen der<br />
Geber und ihre <strong>Bericht</strong>erstattungsanforderungen<br />
zu harmonisieren. Es würde eine<br />
Reihe gemeinsamer Standards festgelegt, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Transaktionskosten reduzieren würden,<br />
<strong>die</strong> mit der Vielfalt an <strong>Bericht</strong>erstattungsanforderungen<br />
der Geber zusammenhängen.<br />
Zudem würde dadurch sichergestellt, dass<br />
<strong>die</strong> Geber bei der Unterstützung ihrer<br />
Lieblingsprogramme nicht Projekte und<br />
Anstrengungen doppeln. Ein solcher globaler<br />
Planungsrahmen würde auch helfen, fehlende<br />
Übereinstimmungen zwischen der<br />
Allokation der <strong>Entwicklung</strong>shilfe und dem<br />
Engagement der Regierungen zu identifizieren.<br />
Er würde – wie beim Globalen Fonds<br />
und der Fast Track Initiative – ein multilaterales<br />
Instrument bieten, um Finanzierungslücken<br />
in Ländern zu schließen, <strong>die</strong><br />
nicht ausreichend bilaterale <strong>Entwicklung</strong>shilfe<br />
bekommen.<br />
Die jüngsten <strong>Entwicklung</strong>en in Afrika südlich<br />
der Sahara machen das Potenzial eines<br />
Pakts zur Wasser- und Sanitärversorgung deutlich.<br />
Die Afrikanische <strong>Entwicklung</strong>sbank hat<br />
erkannt, dass das Defizit im Bereich der Wasser-<br />
und Sanitärversorgung Fortschritte in den<br />
Bereichen Gesundheit, Bildung und Wirtschaftswachstum<br />
bremst und hat einen speziellen<br />
Wasserfonds eingerichtet, um Fortschritte<br />
in Richtung des Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziels<br />
und <strong>die</strong> allgemeine Versorgung bis 2025 zu<br />
unterstützen. Ein mittelfristiger Aktionsplan,<br />
der Anhaltspunkte gibt, wurde vom Afrikanischer<br />
Ministerrat für Wasser, und der Neuen<br />
Partnerschaft für Afrikas <strong>Entwicklung</strong> (NEPAD)<br />
für den Zeitraum 2005 bis 2009 entwickelt. In<br />
getrennten Verhandlungen mit acht Gebern<br />
hat <strong>die</strong> Afrikanische <strong>Entwicklung</strong>sbank in<br />
Bezug auf ein angestrebtes Volumen von 615<br />
Millionen Dollar Zusagen <strong>über</strong> etwa 50 Millionen<br />
Dollar erhalten, <strong>die</strong> in unterschiedlichen<br />
Zeiträumen von einem bis drei Jahren ausgezahlt<br />
werden sollen. 73 Ein globaler Rahmen, der<br />
von wichtigen Gebern gestützt wird, würde helfen,<br />
<strong>die</strong> Transaktionskosten zu senken und im<br />
nötigen Umfang Mittel zu beschaffen.<br />
Ein globaler Aktionsplan im Bereich Wasser-<br />
und Sanitärversorgung ist kein Ziel an sich.<br />
Er ist ein Mittel, um <strong>die</strong> Effektivität der internationalen<br />
Kooperation zu erhöhen und <strong>Entwicklung</strong>spartnerschaften<br />
aufzubauen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Welt auf den richtigen Weg bringen können,<br />
um das Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziel zu erreichen<br />
und Fortschritte in Richtung des allgemeinen<br />
Zugangs zu Wasser- und Sanitärversorgung<br />
zu erzielen. Es sind nicht einmal mehr zehn Jahre<br />
bis 2015, wenn <strong>die</strong> Zielvorgabe erreicht sein<br />
soll. Ein globaler Aktionsplan könnte einen<br />
berechenbaren langfristigen Rahmen für <strong>Entwicklung</strong>spartnerschaften<br />
bieten, <strong>die</strong> als Katalysator<br />
für <strong>menschliche</strong> Fortschritte wirken<br />
könnten, indem sich der Nutzen aus dem<br />
Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung auf<br />
andere Bereiche <strong>menschliche</strong>r <strong>Entwicklung</strong><br />
ausbreitet. Zwar steht <strong>die</strong> genaue Ausgestaltung<br />
eines globalen Plans natürlich zur Debatte und<br />
muss im Dialog erfolgen, doch ein „weiter wie<br />
bisher“ sollte nicht länger als Option angesehen<br />
werden.<br />
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BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong>