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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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Überblick<br />

Nicht nur eine Frage der Knappheit:<br />

Macht, Armut und <strong>die</strong> globale Wasserkrise<br />

Die weltweite Wasserkrise<br />

verdammt große Teile der<br />

Menschheit zu einem Leben<br />

in Armut, Gefährdung und<br />

Unsicherheit<br />

Das Wasser in <strong>die</strong>sem Tümpel ist nicht gut. Wir verwenden es, weil wir keine andere<br />

Wahl haben. Die ganzen Tiere trinken hier aus dem gleichen Tümpel wie <strong>die</strong> Menschen.<br />

Durch das Wasser bekommen wir alle möglichen Krankheiten.<br />

Zenebech Jemel, Chobare Meno, Äthiopien<br />

Natürlich würde ich gerne in <strong>die</strong> Schule gehen. Ich will lesen und schreiben lernen…<br />

Aber wie soll das gehen? Meine Mutter braucht mich doch zum Wasserholen.<br />

Yeni Bazan, 10 Jahre, El Alto, Bolivien<br />

Die Zustände hier sind furchtbar. Überall ist Abwasser. Es verschmutzt unser Wasser.<br />

Die meisten Leute nehmen Eimer und Plastiktüten als Toilette. Unsere Kinder bekommen<br />

ständig Durchfall und andere Krankheiten wegen des ganzen Drecks.<br />

Mary Akinyi, Kibera, Nairobi, Kenia<br />

Sie [<strong>die</strong> Fabriken] verbrauchen so viel Wasser, während wir kaum genug für unsere<br />

grundlegendsten Bedürfnisse haben, geschweige denn, um unsere Felder zu bewässern.<br />

Gopal Gujur, Landwirt, Rajastan, In<strong>die</strong>n<br />

Vier Stimmen aus vier Ländern, <strong>die</strong> eines verbindet:<br />

der erschwerte Zugang zu Wasser. Dieses<br />

Problem lässt sich zwar in Statistiken fassen;<br />

hinter den Zahlen verbergen sich jedoch immer<br />

<strong>menschliche</strong> Gesichter – Millionen von Menschen,<br />

denen damit <strong>die</strong> Chance genommen ist,<br />

ihr Potenzial zu verwirklichen. Wasser ist unser<br />

Lebenselixier und ein Grundrecht jedes Menschen.<br />

Gleichzeitig ist Wasser jedoch Kernstück<br />

einer Krise, der sich unzählige Millionen<br />

Menschen, <strong>die</strong> Schwächsten <strong>die</strong>ser Welt, Tag<br />

für Tag gegen<strong>über</strong>sehen – eine Krise, <strong>die</strong> Leben<br />

bedroht und in verheerendem Ausmaß Lebensgrundlagen<br />

zerstört.<br />

Im Gegensatz zu Kriegen und Naturkatastrophen<br />

taucht <strong>die</strong> weltweite Wasserkrise nicht<br />

in den Schlagzeilen der Me<strong>die</strong>n auf. Genausowenig<br />

veranlasst sie <strong>die</strong> Staatengemeinschaft<br />

zu gemeinsamem Handeln. So wie Hunger ist<br />

auch der erschwerte Zugang zu Wasser eine<br />

Krise, <strong>die</strong> sich im Verborgenen abspielt. Denn<br />

von <strong>die</strong>ser Krise sind in erster Linie <strong>die</strong> Armen<br />

betroffen; von denjenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Ressourcen,<br />

Technologie und politische Macht hätten, ihr<br />

ein Ende zu bereiten, wird sie hingenommen.<br />

Doch es handelt sich hier um eine Krise, <strong>die</strong> den<br />

Fortschritt der Menschen hemmt und große<br />

Teile der Menschheit zu einem Leben in Armut,<br />

Schutzlosigkeit und Unsicherheit verdammt.<br />

Diese Krise fordert mehr Menschenleben<br />

– durch Krankheiten – als irgendein Krieg<br />

durch Waffen. Sie verstärkt zudem noch <strong>die</strong><br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong> 1

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