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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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Beispiel Grubenlatrinen und öffentliche Zapfstellen.<br />

Es gibt viele Gründe für solche Unterschiede.<br />

Die Wassermenge ist offensichtlich zu<br />

berücksichtigen. Haushaltserhebungen in Kenia,<br />

Tansania und Uganda haben ergeben, dass<br />

Haushalte mit Leitungswasseranschluss im<br />

Haus im Durchschnitt 16 Liter pro Tag zum<br />

Waschen und für <strong>die</strong> Hygiene verwenden.<br />

Haushalte ohne Leitungswasser verwenden<br />

weniger als sechs Liter. In unserer Untersuchung<br />

haben wir nicht direkt gefragt, warum<br />

sich <strong>die</strong> Ergebnisse bei ähnlichen Technologien<br />

zwischen den einzelnen Ländern stark unterscheiden.<br />

Die Ergebnisse weisen jedoch auf <strong>die</strong><br />

Bedeutung von Faktoren hin, <strong>die</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> Frage<br />

hinausgehen, welche Technologie <strong>die</strong> Haushalte<br />

verwenden – Faktoren wie zum Beispiel<br />

der Zustand der öffentlichen Infrastruktur in<br />

den Bereichen Wasser- und Sanitärversorgung<br />

(zum Beispiel sind selbst Haushalte, <strong>die</strong> eine<br />

Latrine im Haus einbauen und einen Wasseranschluss<br />

einrichten, durch schlechte Straßenentwässerung<br />

Risiken ausgesetzt).<br />

Unsere Stu<strong>die</strong>n unterstreichen jedoch das<br />

Potenzial, durch Fortschritte bei der Wasserund<br />

Sanitärversorgung in großem Umfang <strong>die</strong><br />

Todesfälle bei Kindern zu reduzieren. Diese<br />

Erkenntnis ist für <strong>die</strong> Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziele<br />

unmittelbar relevant. Angesichts der<br />

Tatsache, dass in Hinblick auf <strong>die</strong> Zielvorgabe,<br />

<strong>die</strong> Todesfälle bei Kindern um zwei Drittel zu<br />

reduzieren, nur halb so schnelle Fortschritte<br />

gemacht werden wie nötig – und dass im Jahr<br />

2015 zwischen dem Ergebnis und der Zielvorgabe<br />

voraussichtlich eine Lücke von vier Millionen<br />

nicht verhinderten Todesfällen bei Kindern<br />

klaffen wird – könnten Fortschritte im<br />

Bereich Wasser- und Sanitärversorgung eine<br />

zentrale Rolle spielen, um <strong>die</strong> Welt wieder auf<br />

Kurs zu bringen.<br />

Sich fortsetzende Nachteile<br />

im Lebenszyklus<br />

Eine vorzeitige Sterblichkeit mag <strong>die</strong> beunruhigendste<br />

Folge der Defizite im Bereich Wasser-<br />

und Sanitärversorgung sein, doch auch<br />

Krankheitsfälle, <strong>die</strong> nicht tödlich enden, können<br />

schlimme, lebenslange Auswirkungen<br />

Grafik 1.7<br />

Sauberes Wasser senkt das Gesundheitsrisiko von Durchfall<br />

Reduzierung des Risikos einer Durchfallerkrankung (in Prozent)<br />

0<br />

10<br />

20<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

80<br />

90<br />

100<br />

Peru<br />

Nicaragua<br />

Gabun<br />

Mali<br />

Leitungswasser im Haus<br />

Marokko<br />

Benin Guatemala<br />

Kamerun<br />

Leitungswasser<br />

Fuentes, Pfütze und Seck <strong>2006</strong>b.<br />

Quelle:<br />

Grafik 1.8 Zugang zu Sanitärversorgung senkt das Gesundheitsrisiko<br />

von Durchfall<br />

haben. Krankheiten im Säuglingsalter können<br />

Nachteile – einschließlich kognitiver und körperlicher<br />

Behinderungen – mit sich bringen,<br />

<strong>die</strong> sich von der Wiege bis zur Bahre erstrecken.<br />

Wiederholter Durchfall vor Ende des ersten<br />

Lebensjahrs ist für Vitaminmangel und Unterernährung<br />

mit verantwortlich. Unterernährte<br />

Kinder leiden mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />

Haiti<br />

Vietnam<br />

Äthiopien<br />

Sauberes Wasser<br />

Simbabwe<br />

Die Daten basieren auf Umfragen, <strong>die</strong> zwischen 1995 und 2004 durchgeführt wurden. Für weitere Informationen<br />

siehe Technical note 3. Hinweis:<br />

Reduzierung des Risikos einer Durchfallerkrankung (in Prozent)<br />

0<br />

10<br />

20<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

80<br />

90<br />

100<br />

Ghana<br />

Ghana Kamerun Mali Nicaragua Ägypten Sambia Nepal Bangladesch Benin Vietnam<br />

Sanitäreinrichtungen<br />

Toilette mit Spülung<br />

Hinweis: Die Daten basieren auf Umfragen, <strong>die</strong> zwischen 1995 und 2004 durchgeführt wurden. Für weitere Informationen .<br />

siehe Technical note 3.<br />

Quelle: Fuentes, Pfütze und Seck <strong>2006</strong>b.<br />

Grubenlatrine<br />

1<br />

Die Krise der Wasser- und Sanitärversorgung beenden<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong> 57

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