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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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4<br />

Wasserknappheit, Risiken und Anfälligkeit<br />

Karte 4.4<br />

Afghanistan<br />

Pakistan<br />

I n d i s c h e r<br />

O z e a n<br />

Der Klimawandel wird in In<strong>die</strong>n <strong>die</strong> Zahl der Regentage verringern<br />

Jammu<br />

und<br />

Kaschmir<br />

Quelle: Sharma und McCornick <strong>2006</strong>.<br />

Aksai<br />

Chin<br />

Chinesische Linie<br />

Indische Linie<br />

Nepal<br />

Sri<br />

Lanka<br />

China<br />

Chinesische Linie<br />

Bhutan<br />

Indische Linie<br />

Bangladesch<br />

Veränderung der Zahl<br />

der Regentage<br />

Myanmar<br />

Einfache Modelle mit einer Einteilung in<br />

Gewinner und Verlierer erfassen nicht das wahre<br />

Ausmaß der Bedrohung durch den Einfluss<br />

des Klimawandels auf <strong>die</strong> hydrologischen Systeme.<br />

Ein Grund dafür ist, dass <strong>die</strong> Modelle für<br />

kumulative Veränderungen große Schwankungen<br />

innerhalb von Ländern verschleiern können.<br />

Manche Länder in Afrika südlich der<br />

Sahara, wie z.B. <strong>die</strong> Sahel-Länder, können ebenso<br />

durch Niederschläge mehr Wasser erhalten,<br />

verlieren angesichts steigender Temperaturen<br />

jedoch noch mehr durch Verdunstung. Selbst<br />

bei steigenden durchschnittlichen Jahresniederschlagsmengen<br />

muss damit gerechnet werden,<br />

dass <strong>die</strong> schlechtere Retention der Bodenfeuchtigkeit<br />

<strong>die</strong> Produktivität verringert und<br />

das Risiko von Ernteausfällen erhöht.<br />

10<br />

5<br />

0<br />

– 5<br />

– 10<br />

Hinweis: Die in <strong>die</strong>ser Karte gezeigten Grenzen<br />

und Namen und <strong>die</strong> verwendeten Bezeichnungen<br />

beinhalten keine offizielle Billigung oder<br />

Anerkennung durch <strong>die</strong> Vereinten Nationen.<br />

Die gepunktete Linie entspricht annähernd der<br />

zwischen In<strong>die</strong>n und Pakistan vereinbarten<br />

Kontrolllinie in Jammu und Kaschmir. Über den<br />

endgültigen Status von Jammu und Kaschmir<br />

haben <strong>die</strong> Parteien bisher keine Einigung erzielt.<br />

Prognosen für In<strong>die</strong>n machen <strong>die</strong> Komplexität<br />

von Mustern des Klimawandels deutlich<br />

(Karte 4.4). Die meisten Modelle sagen für<br />

das gesamte Land eine Zunahme der Niederschläge<br />

voraus. Ein wachsender Anteil der<br />

Niederschläge wird jedoch während intensiver<br />

Monsunabschnitte in Landesteilen fallen, <strong>die</strong><br />

bereits genügend Niederschläge erhalten.<br />

Gleichzeitig werden zwei Drittel des Landes<br />

einschließlich semi-arider Gebiete in Andhra<br />

Pradesh, Gujarat, Madhya Pradesh, Maharahstra<br />

und Rajasthan weniger Regentage verzeichnen.<br />

Insgesamt wird <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Sicherheit der Wasserversorgung<br />

beeinträchtigen, was <strong>die</strong> Bedeutung<br />

des Auffangens von Wasser und der Wasserspeicherung<br />

erhöht. Ein Faktor, der mitentscheidend<br />

dafür ist, wer <strong>die</strong> Gewinner und wer<br />

<strong>die</strong> Verlierer sind, ist <strong>die</strong> Anpassungsfähigkeit.<br />

Bewässerungssysteme werden einen gewissen<br />

Schutz bieten, und große kommerzielle Agrarbetriebe<br />

haben viele Möglichkeiten, in Technologien<br />

zur Steigerung der Wasserproduktivität<br />

zu investieren. Gefährdet werden vor allem<br />

Erzeuger sein, <strong>die</strong> auf Niederschläge angewiesen<br />

sind und denen <strong>die</strong> finanziellen Mittel fehlen,<br />

um sich durch Investitionen anzupassen.<br />

Die Veränderungen der Wettersysteme<br />

werden sich auch tiefgreifend auf <strong>die</strong> allgemeineren<br />

Niederschlagsmuster auswirken. Die<br />

periodisch auftretende Südliche Oszillation<br />

(auch El-Niño-Phänomen genannt) ist eine<br />

Verschiebung der Intensität und der Richtung<br />

von Strömungen und Winden im Pazifik. Sie<br />

wird für Dürren in Ostafrika, Nordin<strong>die</strong>n,<br />

Nordostbrasilien und Australien sowie katastrophale<br />

Überschwemmungen und Wirbelstürme<br />

von Mosambik bis New Orleans verantwortlich<br />

gemacht. Es wird heftig dar<strong>über</strong> diskutiert,<br />

ob und wie das El-Niño-Phänomen mit<br />

der globalen Erwärmung zusammenhängt. Dies<br />

ist eine der größten – und bedrohlichsten –<br />

Unbekannten in Klimawandelszenarien.<br />

Bekannt ist, dass <strong>die</strong> Häufigkeit extremer<br />

Wetterereignisse und <strong>die</strong> Zahl der davon<br />

betroffenen Menschen zunehmen. Während<br />

der 1990er Jahre waren im Durchschnitt pro<br />

Jahr in den <strong>Entwicklung</strong>sländern 200 Millionen<br />

Menschen und ungefähr eine Million in<br />

den Industrieländern von klimabedingten<br />

210<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong>

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