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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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1<br />

Die Krise der Wasser- und Sanitärversorgung beenden<br />

Grafik 1.10<br />

Bessere Wasserquellen<br />

Leitungswasser<br />

Geschützte Brunnen<br />

Quelle: Berechnungen basieren auf Daten von Measure DHS <strong>2006</strong>.<br />

käufern beziehen oder es aus ungeschützten<br />

Quellen holen (Grafik 1.10). Beim Zugang zu<br />

Sanitärversorgung sind <strong>die</strong> Disparitäten ebenso<br />

ausgeprägt. Da <strong>die</strong>se Ungleichheiten damit<br />

zusammenhängen, wie <strong>die</strong> Überlebenschancen,<br />

<strong>die</strong> Bildung und <strong>die</strong> Einkommensarmut verteilt<br />

sind, haben sie bedeutende Auswirkungen auf<br />

<strong>die</strong> <strong>menschliche</strong> <strong>Entwicklung</strong>.<br />

Einige Länder verzeichnen selbst auf einem<br />

sehr niedrigen Versorgungsniveau große Ungleichheiten.<br />

In Sambia haben drei Viertel der<br />

reichsten 20 Prozent der Haushalte Zugang zu<br />

Toiletten mit Wasserspülung. Unter den ärmsten<br />

20 Prozent nutzt ein ähnlicher Anteil offenes<br />

Gelände – und es besteht kein erfasster<br />

Zugang zu einer Toilette mit Wasserspülung<br />

(Grafik 1.11). Mit steigendem Einkommen verbessert<br />

sich der durchschnittliche Versorgungsgrad.<br />

Doch selbst ein recht hohes durchschnitt-<br />

Die Unterschiede in der Wasserversorgung<br />

Zugang zu Wasser nach Wohlstandsniveau (in Prozent)<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Die Reichsten<br />

20%<br />

Die Ärmsten<br />

20%<br />

Die Reichsten<br />

20%<br />

Die Ärmsten<br />

20%<br />

Die Reichsten<br />

20%<br />

Die Ärmsten<br />

20%<br />

Die Reichsten<br />

20%<br />

Die Ärmsten<br />

20%<br />

Die Reichsten<br />

20%<br />

Die Ärmsten<br />

20%<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

unangemessene Wasserquellen<br />

ungeschützte Brunnen<br />

Oberflächenwasser, Wassertanktransporter<br />

und andere<br />

Benin<br />

2001<br />

Ägypten<br />

2003<br />

Kirgisistan<br />

1997<br />

Mali<br />

2001<br />

Peru<br />

2000<br />

liches Nationaleinkommen bietet keine Garantie<br />

für einen hohen Versorgungsgrad unter der<br />

armen Bevölkerung. In Brasilien haben <strong>die</strong><br />

reichsten 20 Prozent der Bevölkerung auf<br />

einem Niveau Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen,<br />

das weitgehend mit dem der reichsten<br />

Länder vergleichbar ist. Die ärmsten 20 Prozent<br />

unterdessen haben sowohl bei Wasser als auch<br />

bei der Sanitärversorgung einen niedrigeren<br />

Versorgungsgrad als Vietnam, wobei deutlich<br />

ist, dass der Versorgungsgrad mit dem Einkommen<br />

steigt (Grafik 1.12).<br />

Ungleichheiten beim Zugang zu Wasserund<br />

Sanitärversorgung stehen in engem Zusammenhang<br />

mit dar<strong>über</strong> hinaus gehenden Chancenungleichheiten<br />

– angefangen mit der Chance, am<br />

Leben zu bleiben. Weiter oben in <strong>die</strong>sem Kapitel<br />

betonten wir, wie sehr <strong>die</strong> Ungleichheiten<br />

im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung<br />

dazu beitragen, dass sich <strong>die</strong> großen Disparitäten<br />

im Gesundheitsbereich fortsetzen. Diese<br />

Disparitäten verhindern, dass <strong>die</strong> Lebenserwartung<br />

der einzelnen Länder sich schneller<br />

angleicht. Genauso sieht es auch innerhalb einzelner<br />

Länder aus.<br />

Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass in<br />

armen Haushalten <strong>die</strong> Menschen unter ansteckenden<br />

Krankheiten leiden – und dass Kinder<br />

in <strong>die</strong>sen Haushalten sterben. Länder<strong>über</strong>greifende<br />

Stu<strong>die</strong>n zeigen, dass 56 Prozent aller<br />

Todesfälle unter den ärmsten 20 Prozent der<br />

Bevölkerung auf <strong>über</strong>tragbare Krankheiten<br />

zurückzuführen sind, verglichen mit acht Prozent<br />

der Todesfälle bei den reichsten 20 Prozent.<br />

In ähnlicher Weise ist <strong>die</strong> Sterblichkeit<br />

von Kindern unter fünf Jahren bei den ärmsten<br />

20 Prozent in der Wohlstandverteilung oft<br />

mehr als doppelt so hoch wie bei den reichsten<br />

20 Prozent 51 – in Bolivien und Peru ist sie vieroder<br />

fünfmal so hoch. Und <strong>die</strong> Sterblichkeit<br />

unter den ärmsten 20 Prozent sinkt nur halb so<br />

schnell wie in vielen Ländern im Durchschnitt<br />

– ein Problem, das der <strong>Bericht</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>menschliche</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> 2005 als eine der größten<br />

Bedrohungen für <strong>die</strong> Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziele<br />

identifiziert hat.<br />

Die ungleiche Kindersterblichkeit ist auf<br />

viele mit der Armut zusammenhängenden Faktoren<br />

zurückzuführen, unter anderem auf eine<br />

64<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong>

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