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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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1<br />

Die Krise der Wasser- und Sanitärversorgung beenden<br />

Grafik 1.6<br />

Sauberes Wasser und Toiletten<br />

senken <strong>die</strong> Säuglingssterblichkeit<br />

Senkung der Sterblichkeitsrisiken (in Prozent)<br />

0<br />

20<br />

40<br />

60<br />

80<br />

100<br />

Ägypten Uganda Peru<br />

Verbesserte<br />

Wasserversorgung<br />

Kamerun<br />

Verbesserte<br />

Sanitärversorgung<br />

Die Daten basieren auf Umfragen, <strong>die</strong> zwischen 1995 und 2004<br />

durchgeführt wurden. Für weitere Informationen siehe Technical note 3.<br />

Hinweis:<br />

Die Daten beziehen sich auf Todesfälle bei Neugeborenen (1–12 Monate).<br />

Die Angaben zur verbesserten Wasser- und Sanitärversorgung beziehen<br />

sich auf eine oder mehrere Arten des verbesserten Zugangs.<br />

Fuentes, Pfütze und Seck <strong>2006</strong>b.<br />

Quelle:<br />

Investitionen in <strong>die</strong> Wasser- und Sanitärversorgung<br />

wirtschaftlich Sinn, denn dadurch lassen<br />

sich <strong>die</strong> nachgelagerten Kosten im Gesundheitssystem<br />

verringern. Der allgemeine Zugang<br />

zu selbst der einfachsten Wasser- und Sanitärversorgung<br />

würde <strong>die</strong> finanzielle Belastung der<br />

Gesundheitssysteme in <strong>Entwicklung</strong>sländern<br />

um rund 1,6 Milliarden US-Dollar jährlich<br />

reduzieren – und um 610 Millionen in Afrika<br />

südlich der Sahara, was rund sieben Prozent des<br />

Gesundheitsbudgets der Region ausmacht.<br />

In welchem Umfang verringert sich <strong>die</strong><br />

Wahrscheinlichkeit, dass Kinder sterben, wenn<br />

man von einer nicht verbesserten Wasserquelle<br />

oder Sanitäreinrichtung zu einer verbesserten<br />

wechselt? Mit <strong>die</strong>ser Frage haben sich länder<strong>über</strong>greifende<br />

Stu<strong>die</strong>n beschäftigt, <strong>die</strong> für <strong>die</strong>sen<br />

<strong>Bericht</strong> erstellt wurden (siehe Technische<br />

Anmerkung 3). Es wurden Daten aus Haushaltserhebungen<br />

in 15 Ländern verwendet, um<br />

zu analysieren, wie sich das Risikoprofil der<br />

Haushalte mit verbesserter Wasser- und Sanitärversorgung<br />

verändert. Die Ergebnisse unterstreichen<br />

das Potenzial vorgelagerter Maßnahmen<br />

in den Bereichen Wasser- und Sanitärversorgung,<br />

um <strong>die</strong> Anzahl der Todesfälle bei<br />

Kindern zu verringern:<br />

• Uganda: Der Zugang zu einer verbesserten<br />

Wasserquelle reduziert das Risiko der Säuglingssterblichkeit<br />

um 23 Prozent.<br />

• Ägypten: Der Zugang zu einer Toilette mit<br />

Wasserspülung reduziert das Risiko, dass<br />

ein Säugling stirbt, um 57 Prozent, verglichen<br />

mit einem Säugling in einem Haushalt<br />

ohne Zugang zu sanitärer Versorgung<br />

(Grafik 1.6).<br />

• Peru: Der Zugang zu einer Toilette mit<br />

Wasserspülung reduziert das Risiko, dass<br />

ein Säugling stirbt, um 59 Prozent, verglichen<br />

mit einem Säugling in einem Haushalt<br />

ohne Zugang zu sanitärer Versorgung.<br />

Der wichtigste Weg zur Minderung des<br />

Risikos sind weniger Durchfallerkrankungen.<br />

Schwankungen bei der Verringerung von Risiken<br />

machen darauf aufmerksam, wie wichtig<br />

eine ganze Reihe unterschiedlicher Faktoren<br />

sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Ergebnisse der Risikominderung<br />

beeinflussen. Wie bereits festgestellt, können<br />

verbesserte Technologien nicht isoliert betrachtet<br />

werden. Doch sie können potentiell deutliche<br />

Verbesserungen im Bereich der öffentlichen<br />

Gesundheit ermöglichen. Wir haben<br />

Daten aus Haushalterhebungen verwendet, um<br />

<strong>die</strong> Risikoprofile in Bezug auf Durchfallerkrankungen<br />

im Zusammenhang mit verschiedenen<br />

Sanitärversorgungstechnologien zu untersuchen.<br />

Zwei wichtige Ergebnisse haben sich<br />

herauskristallisiert. Erstens haben sowohl sauberes<br />

Wasser als auch <strong>die</strong> Sanitärversorgung<br />

großen Einfluss darauf, wie häufig Durchfallerkrankungen<br />

auftreten. In Ghana verringert ein<br />

im Haus vorhandener Leitungswasseranschluss<br />

<strong>die</strong> Häufigkeit um fast 70 Prozent, in Vietnam<br />

um fast 40 Prozent (Grafik 1.7). In ähnlicher<br />

Weise verringern Toiletten mit Wasserspülung<br />

zum Beispiel in Mali, Nicaragua und Ägypten<br />

das Risiko um mehr als 20 Prozent (Grafik 1.8).<br />

Zweitens gibt es eine Hierarchie der Risikominderung.<br />

Grubenlatrinen mindern das Risiko,<br />

jedoch in geringerm Umfang als Toiletten mit<br />

Wasserspülung, und der Zugang zu einer verbesserten<br />

Wasserquelle außerhalb des Hauses<br />

reduziert das Risiko in geringerem Umfang als<br />

ein Leitungswasseranschluss im Haus. 35<br />

Warum gibt es bei der Risikominderung so<br />

große Schwankungen, je nach Art der Technologie<br />

und zwischen einzelnen Ländern? Im Allgemeinen<br />

sinkt das Risiko, wenn Haushalte auf<br />

der Technologie-Leiter nach oben steigen. Toiletten<br />

mit Wasserspülung und Leitungswasser<br />

im Haus reduzieren <strong>die</strong> Risiken stärker als zum<br />

56<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong>

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