Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...
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USA signifikante HDI-Unterschiede zwischen<br />
den Einkommensgruppen auf.<br />
Über <strong>die</strong> innerstaatliche Rangfolge hinaus<br />
lassen länder<strong>über</strong>greifende Vergleiche <strong>die</strong> Ungleichheit<br />
der <strong>menschliche</strong>n <strong>Entwicklung</strong> deutlich<br />
hervortreten:<br />
• In Bolivien erreichen <strong>die</strong> reichsten 20 Prozent<br />
der Bevölkerung eine Rangstufe, mit<br />
der sie unter <strong>die</strong> Kategorie der hohen<br />
<strong>menschliche</strong>n <strong>Entwicklung</strong> fallen würden,<br />
auf gleicher Höhe wie Polen, während <strong>die</strong><br />
Rangstufe der ärmsten 20 Prozent mit dem<br />
Durchschnittswert Pakistans vergleichbar<br />
wäre. Die beiden Gruppen liegen in der globalen<br />
HDI-Rangliste um 97 Plätze auseinander.<br />
Für Nicaragua beträgt der HDI-<br />
Abstand zwischen den reichsten und den<br />
ärmsten 20 Prozent 87 Plätze in der globalen<br />
Rangliste.<br />
• In Südafrika liegt der HDI-Rang der reichsten<br />
20 Prozent 101 Plätze <strong>über</strong> dem der<br />
ärmsten 20 Prozent.<br />
• In Indonesien reicht <strong>die</strong> Spannbreite der<br />
<strong>menschliche</strong>n <strong>Entwicklung</strong> von einem mit<br />
der Tschechischen Republik vergleichbaren<br />
Niveau, das von den reichsten 20 Prozent<br />
erreicht wird, während das Niveau der<br />
ärmsten 20 Prozent dem Kambodschas entspricht.<br />
• Während <strong>die</strong> reichsten 20 Prozent in den<br />
USA bei der <strong>menschliche</strong>n <strong>Entwicklung</strong><br />
den Spitzenplatz einnehmen würden (gefolgt<br />
von Finnland), würden <strong>die</strong> ärmsten 20<br />
Prozent in den USA nur Platz 50 erreichen.<br />
Hinter HDI-Ungleichheiten stehen<br />
ungleiche Kindersterblichkeit und<br />
ungleiche Bildung<br />
Der nach Einkommensgruppen aufgeschlüsselte<br />
HDI bietet einen zusammengefassten Indikator<br />
für einige wichtige Dimensionen des<br />
Wohlergehens. Dahinter stehen jedoch enorme<br />
Ungleichheiten bei den Fähigkeiten und Lebenschancen,<br />
<strong>die</strong> mit der Ungleichverteilung<br />
von Einkommen zusammenhängen. Diese können<br />
ins Licht gerückt werden, wenn man <strong>die</strong><br />
Daten aus Haushaltserhebungen für einige der<br />
Länder heranzieht, <strong>die</strong> Gegenstand des Forschungsprojekts<br />
waren.<br />
Für Kinder, <strong>die</strong> in Ländern wie Bolivien,<br />
Indonesien und Südafrika in der Einkommensgruppe<br />
der ärmsten 20 Prozent geboren werden,<br />
ist das Risiko, vor ihrem fünften Geburtstag<br />
zu sterben, viermal so hoch wie für <strong>die</strong> Kinder,<br />
<strong>die</strong> in der Gruppe der reichsten 20 Prozent<br />
geboren werden (Grafik 8). Auch bei den<br />
Schulabschlussraten sind Abweichungen zu<br />
beobachten, wobei zwischen geschlechtsbedingten<br />
Ungleichheiten und wohlstandsbedingten<br />
Disparitäten eine Wechselwirkung besteht.<br />
Sowohl für Mädchen als für Jungen ist in<br />
der Einkommensgruppe der ärmsten 20 Prozent<br />
in Burkina Faso <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit,<br />
<strong>die</strong> Grundschule abzuschließen, wesentlich<br />
geringer als für <strong>die</strong> Mädchen und Jungen in der<br />
Gruppe der hohen Einkommen, obwohl <strong>die</strong><br />
Geschlechterdisparität dort ebenfalls sehr hoch<br />
ist (Grafik 9). Diese starken Unterschiede bei<br />
den Lebenschancen, <strong>die</strong> auf <strong>über</strong>kommenen<br />
Merkmalen für Bevorzugung und Benachteiligung<br />
beruhen, machen <strong>die</strong> Notwendigkeit einer<br />
staatlichen Politik deutlich, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Ausweitung<br />
maßgeblicher Freiheiten einen Ausgleich<br />
der Wahlmöglichkeiten und Chancen<br />
herbeiführt.<br />
Abgesehen von der moralischen Verpflichtung<br />
zur Überwindung der extremen Disparitäten<br />
auf <strong>die</strong>sem Gebiet haben <strong>die</strong> bestehenden<br />
Ungleichheiten auch wichtige Auswirkungen<br />
auf <strong>die</strong> Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziele. Betrachten<br />
wir das Ziel der Reduzierung der Kindersterblichkeitsraten<br />
um zwei Drittel: Der<br />
Anteil armer Haushalte an den Todesfällen<br />
bei Kindern ist unverhältnismäßig hoch, mit<br />
Sterblichkeitsraten, <strong>die</strong> häufig den nationalen<br />
Durchschnitt um das Zwei- bis Dreifache <strong>über</strong>steigen.<br />
In Nicaragua und Peru zum Beispiel<br />
sind 40 Prozent der Kinder-Todesfälle in den<br />
ärmsten 20 Prozent der Haushalte zu verzeichnen.<br />
Durch politische Maßnahmen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Sterblichkeitsraten in den armen Bevölkerungsgruppen<br />
reduzieren, könnten <strong>die</strong> Fortschritte<br />
in Richtung auf <strong>die</strong> Zielvorgabe beschleunigt<br />
werden, obwohl in den meisten Ländern <strong>die</strong><br />
Ungleichheiten im Bereich der Kindersterblichkeit<br />
eher zunehmen: Bei den Armen sinken<br />
<strong>die</strong> Sterblichkeitsraten im Durchschnitt halb so<br />
schnell wie bei den Reichen.<br />
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BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong>