Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

Sonderbeitrag:
Die Finanzierung zur Erreichung des Millenniums-Entwicklungsziels
im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung jetzt angehen (Fortsetzung)
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ziele zweiseitige Verträge sind. Es gibt Verpflichtungen und Verantwortung
auf beiden Seiten. Die Entwicklungsländer sollten an ihren
Fähigkeiten gemessen werden, die Mittel aus der Entwicklungshilfe
effizient und transparent einzusetzen, um die Ärmsten mit sauberem
Wasser und Sanitärversorgung zu erreichen. Doch die Entwicklungsländer
und ihre Bürgerinnen und Bürger haben auch Anspruch darauf,
dass gute politische Handlungskonzepte durch berechenbare Entwicklungshilfefinanzierung
unterstützt werden, deren Größenordnung
der Herausforderung entspricht.
Die entwickelten Länder sollten nicht nur daran gemessen werden,
ob sie die Millenniums-Entwicklungsziele wollen, sondern auch
daran, ob sie die Mittel bereitstellen, diese auch zu erreichen. Indem
sie helfen, sauberes Wasser und grundlegende Sanitärversorgung
bereitzustellen, zeigen sie, dass diese Versprechen mehr sind, als
nur eine vorübergehende Mode-Erscheinung – dass sie eine Verpflichtung
für unsere Generation darstellen.
Gordon Brown, MP, Finanzminister,
Großbritannien
Ngozi Okonjo-Iweala, Finanzminister, Nigeria
Die Krise der Wasser- und Sanitärversorgung beenden
aufzubringen, sondern auch um die Wasserund
Sanitärversorgung ins Zentrum der Afrika-
Strategie zu rücken, die von den G-8-Staaten in
Gleneagles verabschiedet wurde. Der globale
Aktionsplan würde einen Rahmen dafür bieten,
Entwicklungshilfe in Abhängigkeit von Leistungen
zu erbringen, wobei die Entwicklungshilfe-Empfänger
im Rahmen nationaler Planungen
klare Richtwerte für ihre Leistungen
festlegen und die Geber sich an Richtwerte für
die Leistung der zugesagten Entwicklungshilfe
halten (siehe Sonderbeitrag von Gordon Brown
und Ngozi Okonjo-Iweala).
• Mobilisierung inländischer Mittel. Der globale
Aktionsplan würde die Mobilisierung
inländischer Mittel unterstützen und ergänzen.
Für die meisten Länder mit mittlerem
Einkommen und einige Länder mit niedrigem
Einkommen stellen die nationalen
Kapitalmärkte potentiell eine langfristige
Finanzierungsquelle dar. Weil die Einnahmen
aus Investitionen in die Wasser- und
Sanitärversorgung in nationaler Währung
erzielt werden, ist es wichtig, dass die Kreditaufnahme
zur Unterstützung dieser
Investitionen eher in nationaler als in ausländischer
Währung erfolgt – eine der
schwierigen Lektionen aus fehlgeschlagenen
Privatisierungen. Das Problem besteht
darin, dass die Risikoeinschätzungen der
Märkte und die Schwäche der lokalen Kapitalmärkte
sowohl die Geldbeschaffungskosten
erhöhen können, als auch die verfügbaren
Mittelzuflüsse verringern können.
Die internationale Unterstützung durch
multilaterale und bilaterale Institutionen
kann diese Wirkungen abschwächen, indem
die Versorgungsbetriebe oder kommunalen
Einrichtungen Kreditbürgschaften erhalten
und so in die Lage versetzt werden, ein sehr
gutes (dreifaches) AAA Rating zu bekommen.
Dies ist ein Bereich, der in den vergangenen
Jahren rasch gewachsen ist (siehe
Kapitel 2). Ein globaler Aktionsplan würde
die Bereitstellung von Krediten zwar nicht
institutionalisieren, doch er könnte einen
Rahmen schaffen, um Kooperationen zwischen
staatlichen und privaten Akteuren
(„public-private partnerships“) zu koordinieren
und zu unterstützen, um Modelle
zu entwickeln und um technische Beratung
anzubieten.
• Unterstützung der Entwicklung von Kapazitäten
und nationaler Planung. Das Defizit
im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung
zu überwinden stellt viele der ärmsten
Länder der Welt vor akute Planungsprobleme.
Das Erbe der Fragmentierung, die
schwache Entwicklung der Institutionen
und zu wenig Investitionen in den Aufbau
fachlicher Kapazitäten sind Hürden für
Fortschritte. In den Bereichen HIV/Aids
und Bildung wurde durch globale Initiativen
technische Hilfe und Unterstützung bei
der Schaffung von Kapazitäten geleistet, als
Mechanismus, um Länder für die Entwick-
BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2006 95