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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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mangelhafte Ernährung und den schlechten<br />

Zugang zu erschwinglicher Gesundheitsversorgung.<br />

Doch wenn <strong>die</strong> Menschen dem Risiko<br />

durch Wasser <strong>über</strong>tragener Krankheiten verstärkt<br />

ausgesetzt sind, bedeutet <strong>die</strong>s einen wichtigen<br />

kausalen Zusammenhang. In der philippinischen<br />

Stadt Cebu sind Durchfallerkrankungen<br />

<strong>die</strong> zweitwichtigste Ursache für Todesfälle<br />

bei Säuglingen – doch bei Kindern der<br />

ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung ist <strong>die</strong><br />

Sterblichkeit vier mal so hoch wie bei den<br />

reichsten 20 Prozent. Durchfallerkrankungen<br />

sind für zwölf Prozent der Todesfälle in der<br />

Stadt verantwortlich, aber auch für 20 Prozent<br />

der Ungleichheit bei der Sterblichkeit der Kinder<br />

der Reichen und der Kinder der Armen. 52<br />

Ungleichheiten bei der Gesundheit und<br />

Sterblichkeit zeigen, dass man <strong>über</strong> <strong>die</strong> aggregierten<br />

Zahlen hinaus <strong>die</strong> spezifischen Probleme<br />

betrachten muss, mit denen <strong>die</strong> ärmsten Haushalte<br />

konfrontiert sind. Angesichts der zentralen<br />

Rolle, <strong>die</strong> unsauberes Wasser und eine dürftige<br />

Sanitärversorgung bei der Übertragung von<br />

ansteckenden Krankheiten spielen, wird in<br />

jeder Strategie zur Verringerung von Ungleichheiten<br />

im Gesundheitsbereich besonderes<br />

Gewicht darauf gelegt werden müssen, <strong>die</strong> auf<br />

unterschiedlichen Wohlstand zurückzuführenden<br />

Unterschiede in <strong>die</strong>sem Bereich zu reduzieren.<br />

Es gibt wichtige Argumente dafür, für <strong>die</strong><br />

Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziele Zielvorgaben<br />

festzulegen, <strong>die</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> Durchschnittswerte<br />

einer Gesellschaft hinausreichen und <strong>die</strong> Verringerung<br />

der Disparitäten als ausdrückliches<br />

Ziel anstreben. Ebenso gibt es im Bereich<br />

Wasser- und Sanitärversorgung Gründe für <strong>die</strong><br />

Festlegung klarer, auf Gerechtigkeit ausgerichteter<br />

Zielvorgaben. Zielvorgaben, wie zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> Halbierung der Disparitäten zwischen<br />

den reichsten und ärmsten 20 Prozent der<br />

Bevölkerung, könnten dazu beitragen, dass<br />

politische Handlungskonzepte entsprechend<br />

ausgerichtet werden.<br />

Die Armen zahlen mehr – und<br />

mehr als sie sich leisten können<br />

Die Debatten <strong>über</strong> <strong>die</strong> Wasserversorgung<br />

haben zu polarisierten Positionen bezüglich der<br />

Grafik 1.11<br />

Die große Kluft in der Sanitärversorgung<br />

Zugang zu Sanitäreinrichtungen nach Wohlstandsniveau (in Prozent)<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Die Wohlhabendsten<br />

20% Kolumbien<br />

Die Ärmsten<br />

2005<br />

20%<br />

Die Wohlhabendsten<br />

20%<br />

Die Ärmsten<br />

20%<br />

Die Wohlhabendsten<br />

20%<br />

Die Ärmsten<br />

20%<br />

Die Wohlhabendsten<br />

20%<br />

Die Ärmsten<br />

20%<br />

Die Wohlhabendsten<br />

20%<br />

Die Ärmsten<br />

20%<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Sänitäreinrichtungen<br />

Toilette mit Spülung Grubenlatrine Keine Einrichtungen<br />

Berechnungen basieren auf Daten von Measure Quelle: DHS <strong>2006</strong>.<br />

Grafik 1.12 Der geringe Versorgungsgrad<br />

im Sanitärbereich der Armen<br />

in Brasilien<br />

Durchschnittliches Monatseinkommen<br />

(Mindestlohn = 1)<br />

Weniger als 1<br />

1 bis 2<br />

2 bis 3<br />

3 bis 5<br />

5 bis 10<br />

10 bis 20<br />

Mehr als 20<br />

Preisgestaltung geführt. Eine Seite ruft dazu<br />

auf, <strong>die</strong> Kostenteilung stärker zu betonen. Die<br />

Haushalte sollen für das Wasser, das sie nutzen,<br />

mehr bezahlen. Die andere Seite befürchtet,<br />

Quelle: Heller <strong>2006</strong>.<br />

0 25 50 75 100<br />

Abdeckungsrate der Sanitärversorgung (in Prozent)<br />

Kirgistan<br />

1997<br />

Namibia<br />

2000<br />

Peru<br />

2000<br />

Sambia<br />

2001–02<br />

1<br />

Die Krise der Wasser- und Sanitärversorgung beenden<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong> 65

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