Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...
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Tabelle 6.1<br />
Internationale Wassereinzugsgebiete verbinden viele Länder<br />
Einzugsgebiet<br />
Zahl der Anlieger<br />
im Einzugsgebiet Länder im Einzugsgebiet<br />
Donau 19 Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Italien, Kroatien, Mazedonien,<br />
Republik Moldau, Montenegro, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Serbien, Slowakei,<br />
Slowenien, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn<br />
Kongo 13 Angola, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Gabun, Kamerun, Kongo, Malawi, Ruanda,<br />
Sambia, Sudan, Tansania, Uganda, Zentralafrikanische Republik<br />
Nil 11 Ägypten, Äthiopien, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Eritrea, Kenia, Ruanda, Sudan,<br />
Tansania, Uganda, Zentralafrikanische Republik<br />
Niger 11 Algerien, Benin, Burkina Faso, Côte d’Ivoire, Guinea, Kamerun, Mali, Niger, Nigeria, Sierra<br />
Leone, Tschad<br />
Amazonas 9 Bolivien, Brasilien, Ecuador, Französisch-Guyana, Guyana, Kolumbien, Peru, Surinam,<br />
Venezuela<br />
Rhein 9 Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Österreich,<br />
Schweiz<br />
Sambesi 9 Angola, Botswana, Demokratische Republik Kongo, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia,<br />
Simbabwe, Tansania<br />
Tschad-See 8 Algerien, Kamerun, Libyen, Niger, Nigeria, Sudan, Tschad, Zentralafrikanische Republik<br />
Aral-See 8 Afghanistan, China, Kasachstan, Kirgisistan, Pakistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan<br />
Jordan 6 Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon, besetzte palästinensische Gebiete, Syrien<br />
Mekong 6 China, Demokratische Volksrepublik Laos, Kambodscha, Myanmar, Thailand, Vietnam<br />
Volta 6 Benin, Burkina Faso, Côte d’Ivoire, Ghana, Mali, Togo<br />
Ganges-Brahmaputra- 6 Bangladesch, Bhutan, China, In<strong>die</strong>n, Myanmar, Nepal<br />
Meghna<br />
Euphrat-Tigris 6 Irak, Iran, Jordanien, Saudi-Arabien, Syrien, Türkei<br />
Tarim 5 (+1) Afghanistan, China, In<strong>die</strong>n (Ansprüche auf Gebiet unter chinesischer Kontrolle), Kirgisistan,<br />
Pakistan, Tadschikistan<br />
Indus 5 Afghanistan, China, In<strong>die</strong>n, Nepal, Pakistan<br />
Neman 5 Lettland, Litauen, Polen, Russland, Weißrussland<br />
Vistula 5 Polen, Slowakei, Tschechische Republik, Ukraine, Weißrussland<br />
La Plata 5 Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay, Uruguay<br />
Quelle: Nach Wolf et al. 1999.<br />
6<br />
Die Bewirtschaftung grenz<strong>über</strong>schreitender Gewässer<br />
260<br />
BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong><br />
Internationale Wassereinzugsgebiete einschließlich<br />
Seen und flachen Grundwasserleitern,<br />
<strong>die</strong> mehr als einem Land gemeinsam sind,<br />
erstrecken sich <strong>über</strong> fast <strong>die</strong> Hälfte der Landmasse<br />
der Erde. Zwei von fünf Menschen auf<br />
der Welt leben heute in <strong>die</strong>sen Einzugsgebieten,<br />
auf <strong>die</strong> auch 60 Prozent der weltweiten Abflüsse<br />
aus Flüssen entfallen. Vor allem wegen des<br />
Zusammenbruchs der früheren Sowjetunion<br />
und des ehemaligen Jugoslawien hat <strong>die</strong> Zahl<br />
der grenz<strong>über</strong>schreitenden Gewässer zugenommen.<br />
1978 gab es 214 internationale Wassereinzugsgebiete;<br />
heute sind es 263.<br />
Das aus <strong>die</strong>sen Zahlen resultierende Ausmaß<br />
der gegenseitigen Abhängigkeit zeigt <strong>die</strong><br />
Zahl der Länder in internationalen Einzugsgebieten.<br />
Es sind 145, in denen mehr als 90 Prozent<br />
der Weltbevölkerung leben. 1 Mehr als<br />
30 Länder liegen vollständig innerhalb grenz<strong>über</strong>schreitender<br />
Einzugsgebiete.<br />
Das Ausmaß der Interdependenz wird<br />
durch <strong>die</strong> Zahl der Länder verdeutlicht, <strong>die</strong> in<br />
ausgewählten internationalen Wassereinzugsgebieten<br />
liegen (Tabelle 6.1). Beispielsweise<br />
gibt es 14 Anliegerstaaten der Donau (plus weitere<br />
fünf Donaurandstaaten), elf im Einzugsgebiet<br />
des Nils und neun im Einzugsgebiet des<br />
Amazonas. Keine Region illustriert <strong>die</strong> Realitäten<br />
gegenseitiger Abhängigkeit beim Wasser<br />
besser als Afrika. Die vor mehr als 100 Jahren<br />
auf Konferenzen in Berlin, Lissabon, London<br />
und Paris gezeichneten Karten hatten zur<br />
Folge, dass sich 90 Prozent des gesamten Oberflächenwassers<br />
in der Region in grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />
Flusseinzugsgebieten befinden, in<br />
denen mehr als drei Viertel ihrer Bevölkerung<br />
leben. 2 61 Einzugsgebiete erstrecken sich <strong>über</strong><br />
etwa zwei Drittel der Fläche (Karte 6.1).<br />
Regierungen können sich für oder gegen <strong>die</strong><br />
Kooperation bei der Bewirtschaftung grenz-