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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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Acht Gründe, weshalb <strong>die</strong> Welt bei der Wasser- und Sanitärversorgung handeln sollte –<br />

Anknüpfungspunkte zu den Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>szielen (Fortsetzung)<br />

Millenniums-<br />

<strong>Entwicklung</strong>sziel Warum Regierungen handeln sollten Wie Regierungen handeln sollten<br />

Ziel 3: Förderung der<br />

Gleichstellung der Geschlechter<br />

und Stärkung<br />

der Rolle der Frauen<br />

Ziel 4: Senkung der<br />

Kindersterblichkeit<br />

• Wasserbedingte Krankheiten wie Durchfall und parasitäre<br />

Infektionen kosten jedes Jahr 443 Millionen Schultage –<br />

<strong>die</strong>s entspricht einem ganzen Schuljahr für alle siebenjährigen<br />

Kinder in Äthiopien – und vermindern das Lernpotenzial.<br />

• Eine unzureichende Wasser- und Sanitärversorgung in den<br />

Schulen bedroht in vielen Ländern <strong>die</strong> Gesundheit der Kinder.<br />

• Das Fehlen einer hinlänglichen Wasser- und Sanitärversorgung<br />

in den Schulen ist ein Hauptgrund, weshalb Mädchen<br />

<strong>die</strong> Schule abbrechen.<br />

• Durch Wasser und unzulängliche Sanitärversorgung<br />

<strong>über</strong>tragene parasitäre Infektionen hemmen das Lernpotenzial<br />

von <strong>über</strong> 150 Millionen Kindern.<br />

• Erschwerter Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung hält<br />

<strong>die</strong> Ungleichstellung von Mann und Frau aufrecht und<br />

schwächt <strong>die</strong> Rolle der Frauen.<br />

• Frauen tragen <strong>die</strong> Hauptlast der Verantwortung für das<br />

Herbeischaffen von Wasser und verbringen oft bis zu vier<br />

Stunden am Tag mit Fußmärschen, Schlangestehen und<br />

Wassertragen. Das ist <strong>die</strong> Hauptursache von Zeitarmut.<br />

• Die Zeit, <strong>die</strong> Frauen mit der Pflege von Kindern verbringen, <strong>die</strong><br />

an wasser<strong>über</strong>tragenen Erkrankungen leiden, schmälert ihre<br />

Möglichkeiten, sich produktiv zu betätigen.<br />

• Millionen Frauen erleben eine unzulängliche Sanitärversorgung<br />

als entwürdigend und als Sicherheitsrisiko.<br />

• In vielen Ländern erzeugen Frauen einen Großteil der Lebensmittel,<br />

genießen aber nur einen eingeschränkten Anspruch<br />

auf Wasser.<br />

• 1,8 Millionen Kinder – fast 5.000 am Tag – sterben jedes<br />

Jahr an Durchfallerkrankungen, der zweitgrößten Ursache der<br />

Kindersterblichkeit; für <strong>die</strong> <strong>über</strong>wiegende Mehrheit <strong>die</strong>ser<br />

Todesfälle sind schmutziges Wasser und eine unzureichende<br />

Sanitärversorgung verantwortlich.<br />

• Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung kann<br />

das Sterberisiko von Kindern um bis zu 50 Prozent verringern.<br />

• Durch unsauberes Wasser verursachter Durchfall ist eine der<br />

größten Todesursachen weltweit – daran sterben fünf Mal so<br />

viele Kinder wie an HIV/AIDS.<br />

• Sauberes Wasser und Sanitärversorgung gehören zu den<br />

wirksamsten Maßnahmen zur Senkung der Kindersterblichkeit:<br />

Die Erreichung des Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziels bei<br />

der Wasser- und Sanitärversorgung selbst auf dem einfachsten<br />

Versorgungsniveau würde im nächsten Jahrzehnt <strong>über</strong><br />

eine Million Leben retten; durch <strong>die</strong> allgemeine Herstellung<br />

einer angemessenen Versorgung würde <strong>die</strong> Zahl verhinderter<br />

Todesfälle von Kindern auf zwei Millionen steigen.<br />

• Wasser<strong>über</strong>tragene Krankheiten verstärken tief greifende<br />

soziale Ungerechtigkeit – bei Kindern aus armen Familien ist<br />

das Sterberisiko drei bis vier Mal so hoch wie bei Kinder aus<br />

reichen Familien.<br />

• Sanitärversorgung und Hygiene in den Lehrplan der Schulen<br />

integrieren und damit <strong>die</strong> Kinder mit dem Wissen ausstatten,<br />

das sie benötigen, um Gesundheitsrisiken begegnen zu können<br />

und das sie dazu befähigt, Veränderungen in ihren Gemeinschaften<br />

zu bewirken.<br />

• Öffentliche Gesundheitsprogramme in Schulen und lokalen<br />

Gemeinschaften einrichten, um wasserbedingte Infektionskrankheiten<br />

zu verhindern und zu behandeln.<br />

• Die Gleichstellung von Frauen bei der Wasser- und Sanitärversorgung<br />

in den Mittelpunkt der nationalen Strategien zur<br />

Armutsreduzierung stellen.<br />

• Gesetze erlassen, <strong>die</strong> für Wasserkomitees und anderen<br />

Gremien eine Frauenquote vorschreiben.<br />

• Sanitärversorgungskampagnen unterstützen, <strong>die</strong> Frauen ein<br />

größeres Mitspracherecht bei der Gestaltung von Beschlüssen<br />

<strong>über</strong> öffentliche Investitionen und Haushaltsausgaben geben.<br />

• Das Besitzrecht und <strong>die</strong> Vorschriften für Bewässerungs- und<br />

andere Wassernutzerverbände reformieren, um sicherzustellen,<br />

dass Frauen <strong>die</strong> gleichen Rechte genießen.<br />

• Durch unzureichende Wasser- und Sanitärversorgung verursachte<br />

Kindersterblichkeit als nationalen Notstand betrachten<br />

– und als Verletzung grundlegender Menschenrechte.<br />

• Die internationale Hilfe nutzen, um eine grundlegende<br />

Gesundheitsversorgung zur Verhinderung und Behandlung<br />

von Durchfallerkrankungen zu gewährleisten.<br />

• Die Zielvorgaben für <strong>die</strong> Senkung der Kindersterblichkeit<br />

bewusst mit denen für verbesserten Zugang zu Wasserund<br />

Sanitärversorgung verknüpfen.<br />

• Den Bedürfnissen der ärmsten Haushalte bei öffentlichen<br />

Investitionen und Strategien der Wasser- und Sanitärversorgung<br />

Vorrang einräumen.<br />

• Sicherstellen, dass in den Strategiepapieren zur Armutsreduzierung<br />

der Zusammenhang zwischen Wasser- und<br />

Sanitärversorgung und Kindersterblichkeit anerkannt wird.<br />

• Jährliche Schätzungen <strong>über</strong> <strong>die</strong> Zahl der Todesfälle von<br />

Kindern herausgeben, <strong>die</strong> auf Probleme bei der Wasserund<br />

Sanitärversorgung zurückzuführen sind.<br />

30<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong>

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