Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...
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tärversorgungsproblems erhöht. Er könnte<br />
ein deutliches Signal an nationale Regierungen<br />
aussenden, dass <strong>die</strong>ser Sektor eine wachsende<br />
Bedeutung haben wird, und könnte<br />
damit Anreize für eine bessere Planung auf<br />
nationaler Ebene schaffen. In Bezug auf<br />
politische Handlungskonzepte könnte der<br />
globale Plan breit angelegte modellhafte<br />
Strategien identifizieren, um Ungleichheiten<br />
zu <strong>über</strong>winden und Fortschritte zu<br />
beschleunigen, und er könnte einen globalen<br />
Rahmen schaffen, der als eine Grundlage<br />
zur Bewertung von politischen Handlungskonzepten<br />
Anhaltspunkte bietet. Die<br />
Überwachung der Umsetzung und der<br />
Fortschritte <strong>die</strong>ser Strategien würde auf den<br />
Treffen des Internationalen Währungsfonds<br />
und der Weltbank sowie der G-8 in<br />
Bezug auf <strong>die</strong> Wasser- und Sanitärversorgung<br />
ein zentraler Punkt werden.<br />
• Leistungen <strong>über</strong>wachen. Die <strong>Entwicklung</strong>shilfe-Geber<br />
verlangen zu Recht ein hohes<br />
Maß an Rechenschaftspflicht und Transparenz<br />
auf Seiten der <strong>Entwicklung</strong>shilfe-Empfänger.<br />
An <strong>die</strong> Gebergemeinschaft werden<br />
sehr viel schwächere Standards angelegt. Es<br />
gibt keine Mechanismen, um <strong>die</strong> entwickelten<br />
Länder dafür zur Rechenschaft zu ziehen,<br />
dass sie ihre abgegebenen Versprechen,<br />
<strong>Entwicklung</strong>shilfe zu leisten, auch einhalten,<br />
oder in Bezug auf <strong>die</strong> Qualität der Hilfe.<br />
Der globale Aktionsplan im Bereich der<br />
Wasser- und Sanitärversorgung würde<br />
einen solchen Mechanismus schaffen. Er<br />
würde eine jährliche Bewertung der Leistungen<br />
der Geber umfassen. Diese jährliche<br />
Bewertung bestünde aus zwei Teilen. Sie<br />
würde beinhalten, dass <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong>shilfe-Empfänger<br />
<strong>über</strong>prüfen, in welchem<br />
Umfang <strong>die</strong> Geber im Bereich der Wasserund<br />
Sanitärversorgung <strong>die</strong> breiter angelegten<br />
Richtlinien und Zielvorgaben der Organisation<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und <strong>Entwicklung</strong> einhalten, <strong>die</strong> 2005<br />
angenommen wurden, um <strong>die</strong> Wirksamkeit<br />
der <strong>Entwicklung</strong>shilfe durch mehr Budgethilfen,<br />
eine bessere Berechenbarkeit der<br />
<strong>Entwicklung</strong>shilfe und niedrigere Transaktionskosten<br />
aufgrund verbesserter Harmonisierung<br />
und Koordination zu erhöhen.<br />
Der globale Aktionsplan im Bereich der<br />
Wasser- und Sanitärversorgung würde auch<br />
eine unabhängige Evaluierung der <strong>Entwicklung</strong>shilfeprogramme<br />
anhand der im Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziel<br />
und in nationalen<br />
Strategien festgelegten Zielvorgaben<br />
beinhalten und er würde so das Verständniss<br />
der <strong>Entwicklung</strong>shilfe-Geber und Empfänger<br />
dar<strong>über</strong> verbessern helfen, was funktioniert<br />
und was nicht.<br />
• Mobilisierung zukünftiger <strong>Entwicklung</strong>shilfemittel.<br />
Der globale Aktionsplan würde<br />
<strong>die</strong> internationalen Bemühungen fokussieren,<br />
<strong>die</strong> externen Mittel, <strong>die</strong> notwendig<br />
sind, um <strong>die</strong> Millenniums-<strong>Entwicklung</strong>sziele<br />
zu erreichen, an <strong>die</strong> Finanzierungslücken<br />
in einzelnen Ländern anzupassen. Wenn<br />
man <strong>die</strong>s vorhat, ist <strong>die</strong> erste wesentliche<br />
Zutat <strong>die</strong> verlässliche, langfristige Mittelzusage,<br />
unter der Voraussetzung, dass <strong>die</strong> Länder<br />
glaubwürdige Reformen planen und<br />
umsetzen. Verbindliche Vorabverpflichtungen<br />
der Geber können den Ländern <strong>die</strong> Versicherung<br />
geben, dass wenn sie ihre Verpflichtungen<br />
erfüllen, <strong>die</strong> Geber auch <strong>die</strong><br />
Finanzierung bereitstellen werden.<br />
Die Ausweitung des Zugangs zu Wasserund<br />
Sanitärversorgung erfordert im Voraus<br />
große Investitionen, rentiert sich aber erst langfristig.<br />
Deshalb zieht <strong>die</strong>ser Sektor im Vergleich<br />
zu Investitionsprojekten, <strong>die</strong> sofortigen, greifbaren<br />
Nutzen bringen und für den <strong>die</strong> Politiker<br />
leichter Anerkennung beanspruchen können,<br />
oft den Kürzeren. Eine sichere Finanzierung<br />
kann Reformern den Rücken stärken, indem sie<br />
<strong>die</strong> Hebelwirkung ermöglicht, <strong>die</strong> sich aus der<br />
Zusicherung externer finanzieller Hilfe ergibt.<br />
Im Zentrum des Aktionsplans stünde ein konkreter<br />
Zeitplan, um <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong>shilfe im<br />
Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung im<br />
Laufe der kommenden zehn Jahre um 3,4 bis<br />
vier Milliarden US-Dollar jährlich zu erhöhen,<br />
wobei vorgesehen sein sollte, Finanzierungsmöglichkeiten<br />
in <strong>die</strong> Gegenwart vorzuverlagern.<br />
Die afrikanischen Länder südlich der<br />
Sahara stünden im Mittelpunkt des globalen<br />
Aktionsplans, nicht nur, um zusätzliche 1,5 bis<br />
zwei Milliarden US-Dollar <strong>Entwicklung</strong>shilfe<br />
Es gibt keine Mechanismen,<br />
um <strong>die</strong> entwickelten Länder<br />
dafür zur Rechenschaft<br />
zu ziehen, dass sie ihre<br />
abgegebenen Versprechen<br />
auch einhalten<br />
1<br />
Die Krise der Wasser- und Sanitärversorgung beenden<br />
BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong> 93