Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

Unhygienisches Wasser
und unzureichende
Sanitärversorgung haben
im vergangenen Jahrhundert
mehr Menschenleben
gefordert als jede andere
Todesursache
vor weittragende technische und politische
Herausforderungen gestellt. Die Geschichte der
Wasserbewirtschaftung ist zugleich eine Geschichte
menschlichen Erfindungsreichtums
und menschlicher Schutzlosigkeit. Immer waren
es innovative Technologien, die es erst ermöglicht
haben, dass sauberes Wasser zum
Leben zur Verfügung gestellt werden konnte –
von den Aquädukten im antiken Rom bis hin
zu den großen Ingenieurbauwerken im Europa
und in den Vereinigten Staaten des 19. Jahrhunderts.
Andererseits haben unhygienisches
Wasser und unzureichende Sanitärversorgung
im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts mehr
Menschenleben gefordert als jede andere Todesursache
– und in vielen Entwicklungsländern
tun sie das auch heute noch.
Die Bewirtschaftung von Wasser als Lebensgrundlage
kann auf eine noch längere
Geschichte zurückblicken. Seit dem Anbruch
der Zivilisation im Industal und in Mesopotamien
war der Umgang mit Wasser als produktiver
Ressource von ausgeklügelten Infrastruktursystemen
gekennzeichnet, mit denen versucht
wurde, das produktive Potenzial des Wassers
nutzbar zu machen und gleichzeitig sein
zerstörerisches Potenzial in den Griff zu bekommen.
Wie verletzlich die Menschen gegenüber
dem Fehlschlagen dieser Bemühungen
oder infolge von Veränderungen im Wasserkreislauf
waren, lässt sich am Niedergang ganzer
Zivilisationen, dem Zusammenbruch landwirtschaftlicher
Systeme und der Zerstörung
der Umwelt ablesen. Angesichts der Bedrohung
durch den Klimawandel und dem wachsenden
Druck auf die Frischwasserressourcen unserer
Erde könnte sich die Herausforderung, die
Wasserkrise im 21. Jahrhundert zu bewältigen,
als eine der schwierigsten erweisen, die es je in
der Geschichte der Menschheit gab.
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BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2006