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Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

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4<br />

Wasserknappheit, Risiken und Anfälligkeit<br />

Grafik 4.9<br />

Unsere Welt wird im nächsten Jahrhundert wesentlich<br />

wärmer werden<br />

Mittlere globale Temperaturveränderung: Temperaturabweichungen vom Wert des Jahres 1990<br />

(Grad Celsius)<br />

6<br />

Beobachtungen, nördliche Hemisphäre, Globale Instrumentenbeobachtungen<br />

indirekte Daten<br />

Prognosen<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

–1<br />

1600 1700 1800 1900 2000 2050 2100<br />

Die IPCC-Prognosen für den Klimawandel basieren auf Szenarien, <strong>die</strong> modellhaft <strong>die</strong> Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum,<br />

Bevölkerung und andere Faktoren erfassen. Das Szenario A2 ohne Emissionsminderung geht von mittlerem Wirtschaftswachstum und<br />

Hinweis:<br />

hohem Bevölkerungswachstum bei gleichzeitiger Unterlassung von Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen aus.<br />

Bei den Stabilisierungsszenarien werden Verringerungen der Treibhausgasemissionen mit vorgegebenen Obergrenzen angenommen.<br />

Quelle: IPCC 2001.<br />

IPCC-Szenario<br />

ohne Emissionsminderung<br />

(A2)<br />

Stabilisierung<br />

bei 550 ppm<br />

Stabilisierung<br />

bei 450 ppm<br />

der Wasserverfügbarkeit führen. 80 Steigende<br />

Meeresspiegel werden <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />

von Süßwasser einschränken, wovon Millionen<br />

Menschen in niedrig gelegenen<br />

Ländern und Flussdeltas betroffen wären. 81<br />

Für einen großen Teil der Weltbevölkerung<br />

in <strong>Entwicklung</strong>sländern weisen <strong>die</strong> Klimawandelprognosen<br />

auf weniger sichere Lebensgrundlagen,<br />

größere Anfälligkeit für Hunger und<br />

Armut, zunehmende soziale Ungleichheiten und<br />

mehr Umweltschäden hin. Im Gegensatz zum<br />

Tsunami im Indischen Ozean oder zum Erdbeben<br />

in Kaschmir handelt es sich beim Klimawandel<br />

nicht um ein einzelnes Katastrophenereignis,<br />

sondern um eine sich langsam entwickelnde<br />

Langzeitkatastrophe. Das Ausmaß des zukünftigen<br />

Klimawandels mag abgeschwächt werden<br />

können; er ist jedoch nicht mehr aufzuhalten. Ein<br />

gefährlicher Klimawandel ist mittlerweile unabwendbar.<br />

Wie <strong>die</strong> internationale Gemeinschaft<br />

darauf reagiert, wird <strong>die</strong> Aussichten in Bezug auf<br />

<strong>die</strong> <strong>menschliche</strong> <strong>Entwicklung</strong> für <strong>die</strong> heutige und<br />

zukünftige Generationen bestimmen. Eine unmittelbare<br />

Priorität besteht darin, <strong>die</strong> Strategien<br />

zur Minderung des Klimawandels durch Strategien<br />

zur Unterstützung der Anpassung an unvermeidliche<br />

Klimaänderungen zu ergänzen.<br />

Unsere wärmer werdende Welt<br />

Im 20. Jahrhundert haben sich durch <strong>die</strong> Aktivitäten<br />

der Menschen <strong>die</strong> Konzentrationen<br />

von Treibhausgasen – in erster Linie Kohlendioxid,<br />

Methan und Ozon – in der Atmosphäre<br />

um etwa 30 Prozent gegen<strong>über</strong> den Niveaus<br />

vor der Industrialisierung erhöht. Diese <strong>Entwicklung</strong><br />

wird enorme Konsequenzen für <strong>die</strong><br />

Menschheit im 21. Jahrhundert und dar<strong>über</strong><br />

hinaus haben.<br />

Die Auswirkungen des Anstiegs der Treibhausgaskonzentrationen<br />

sind bereits heute<br />

spürbar. Im Verlauf der letzten 100 Jahre hat<br />

sich <strong>die</strong> Erde um 0,7 Grad Celsius erwärmt –<br />

aber <strong>die</strong> Geschwindigkeit der Veränderung<br />

nimmt zu. Die zehn wärmsten Jahre seit Beginn<br />

der Klimaaufzeichnungen fallen in den Zeitraum<br />

ab 1994. Die 1990er Jahre waren das<br />

wärmste, je registrierte Jahrzehnt seit dem<br />

14. Jahrhundert. Die Gletscher schrumpfen<br />

und <strong>die</strong> Meeresspiegel steigen wesentlich<br />

rascher, als noch vor einem Jahrzehnt in Klimamodellen<br />

vorhergesagt wurde.<br />

Tabelle 4.2 Schwellenwerte und Zielvorgaben für <strong>die</strong> globale Erwärmung<br />

Stabilisierungszielvorgabe<br />

(Kohlenstoffdioxidäquivalentkonzentration,<br />

Teile pro Million)<br />

Zeitraum, innerhalb<br />

dessen <strong>die</strong> weltweiten<br />

Emissionen unter <strong>die</strong> Werte<br />

von 1990 fallen müssen,<br />

um <strong>die</strong> Stabilisierungsvorgabe<br />

zu erreichen<br />

Veränderung der globalen<br />

Emissionen bis 2050 im<br />

Vergleich zu den Werten<br />

von 1990 (Prozent)<br />

Temperaturänderung auf<br />

der Grundlage der IPCC-<br />

Klimamodelle (Grad Celsius)<br />

400 2020 bis 2030 -40 bis -55 1,2 bis 2,5<br />

450 2030 bis 2040 -15 bis -40 1,3 bis 2,7<br />

550 2045 bis 2065 -10 bis +10 1,5 bis 3,2<br />

Hinweis: IPCC-Temperaturstabilisierungsszenarien: einschließlich aller wichtigen Treibhausgase, ausgedrückt als Kohlenstoffdioxidäquivalent.<br />

Quelle: Stern Review on the Economics of Climate Change <strong>2006</strong>.<br />

202<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong>

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