20.11.2013 Aufrufe

Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

Bericht über die menschliche Entwicklung 2006 - Human ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Karte 6.2<br />

Myanmar<br />

Der Mekong verbindet Existenzen <strong>über</strong> Grenzen hinweg<br />

Thailand:<br />

50 Prozent des<br />

Ackerlands<br />

Bangkok<br />

China<br />

Kambodscha:<br />

Die Hälfte aller Kambodschaner<br />

zieht Nutzen<br />

aus dem Tonle-Sap-See.<br />

DVR Laos<br />

Vientiane<br />

Thailand<br />

Tonle-<br />

Sap-See<br />

Wald in vorwiegend bergigen Gebieten<br />

Buschland oder Weideland<br />

Ackerland mit Regenfeldbau oder Bewässerung<br />

Vorwiegend Reisfelder<br />

Vietnam<br />

Kambodscha<br />

Phnom Penh<br />

folgen. Wir wollen als Beispiel dafür den Mekong<br />

nehmen, eines der größten aquatischen<br />

Systeme auf der Welt (Karte 6.2). Von seiner<br />

Quelle auf dem Tibetischen Hochplateau legt<br />

er einen Höhenunterschied von 5.000 Metern<br />

zurück und durchfließt sechs Länder, bevor er<br />

sein Delta erreicht. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung<br />

Kambodschas, der DVR Laos, Thailands<br />

und Vietnams – etwa 60 Millionen Menschen<br />

– leben im unteren Mekong-Einzugsgebiet<br />

6 und nutzen den Fluss als Trinkwasserquelle,<br />

für ihre Ernährung, <strong>die</strong> Bewässerung, <strong>die</strong><br />

Stromerzeugung aus Wasserkraft, als Verkehrsweg<br />

und für den Handel. Millionen weitere in<br />

China und Myanmar sowie <strong>über</strong> <strong>die</strong> Grenzen<br />

seines Einzugsgebiets hinaus ziehen Nutzen aus<br />

dem Fluss.<br />

Im Flachland entfällt auf das Einzugsgebiet<br />

<strong>die</strong> Hälfte des kulturfähigen Ackerlands in<br />

Thailand. Weiter flussabwärts in Kambodscha<br />

speist der Mekong den Tonle-Sap-See, einen<br />

der größten Süßwasserfischgründe auf der<br />

Welt. Fast <strong>die</strong> Hälfte der kambodschanischen<br />

Bevölkerung zieht direkten oder indirekten<br />

Nutzen aus den Ressourcen des Sees. 7 Wo sich<br />

der Fluss dem Meer nähert, liefert das Mekong-<br />

Delta mehr als <strong>die</strong> Hälfte der vietnamesischen<br />

Reisproduktion und steuert ein Drittel des BIP<br />

des Landes bei. 8 Im Mekong-Delta in Vietnam<br />

leben etwa 17 Millionen Menschen. Neben <strong>die</strong>ser<br />

Interdependenz illustriert der Fluss auch<br />

nachdrücklich das Potenzial für gemeinsame<br />

Interessen – und Konkurrenz.<br />

Flüsse sind nur ein Beispiel für gegenseitige<br />

Abhängigkeit beim Wasser. Viele Länder sind<br />

gemeinsam Anlieger von Seen, von denen sie im<br />

Hinblick auf <strong>die</strong> sichere Wasserversorgung und<br />

<strong>die</strong> Lebensgrundlagen ihrer Bevölkerung abhängig<br />

sind. Schätzungsweise 30 Millionen<br />

Menschen sind für ihren Lebensunterhalt auf<br />

den Victoria-See angewiesen – ein Drittel der<br />

Gesamtbevölkerung von Kenia, Tansania und<br />

Uganda. 9 37 Millionen Menschen leben im<br />

Wassereinzugsgebiet des Tschad-Sees. 10 Obwohl<br />

der Victoria-See einer der produktivsten<br />

Süßwasserfischgründe auf der Welt ist und der<br />

Tschad-See drei Viertel der Fangmenge in der<br />

gesamten Region liefert, sind bei der Bevölkerung<br />

in ihren Einzugsgebieten <strong>die</strong> Armutsquoten<br />

außerordentlich hoch. 11 Daraus folgt,<br />

dass <strong>die</strong> Bewirtschaftung der Seen wichtige<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Bemühungen zur Armutsbekämpfung<br />

hat. Gleiches gilt für das Wassereinzugsgebiet<br />

des Titicaca-Sees in Lateinamerika.<br />

Mehr als zwei Millionen Menschen<br />

leben in dem Einzugsgebiet, das sich <strong>über</strong> Teile<br />

Boliviens und Perus erstreckt. Die Armutsquoten<br />

liegen dort bei schätzungsweise mehr als<br />

Hanoi<br />

Vietnam<br />

Mekong-Delta:<br />

Heimat von 17 Millionen Vietnamesen;<br />

hier wird mehr als <strong>die</strong> Hälfte der vietnamesischen<br />

Reisproduktion erzeugt.<br />

Hinweis: Die in <strong>die</strong>ser Karte gezeigten Grenzen und Namen und <strong>die</strong> verwendeten<br />

Bezeichnungen beinhalten keine offizielle Billigung oder Anerkennung durch <strong>die</strong> Vereinten Nationen.<br />

Quelle: MRC (Mekong River Commission) <strong>2006</strong>.<br />

China<br />

DVR Laos:<br />

43 Prozent des Wasserkraftpotenzial<br />

des unteren<br />

Mekongs<br />

6<br />

Die Bewirtschaftung grenz<strong>über</strong>schreitender Gewässer<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG <strong>2006</strong> 263

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!