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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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92 Erster Abschn<strong>it</strong>t: Der religiöse Dualismus.<br />

Wie die Mythen allenthalben in die <strong>Geschichte</strong> münden,<br />

so auch bei den Babyloniern.<br />

Berosus berichtet von mehrern Oannes, die gemeinschaftlich<br />

m<strong>it</strong> den sieben ersten Herrschern <strong>des</strong> Reichs an den Babyloniern<br />

we<strong>it</strong>er bildeten. Diese sieben m<strong>it</strong> den drei darauf<br />

folgenden hätten 432000 Jahre regiert, und unter dem letzten,<br />

Namens Xisuthros, sei die grosse Flut gekommen, welche die<br />

Menschen vertilgte. Nur Xisuthros, der auf Anordnung Bel's<br />

sich und seine Familie nebst verschiedenen Thierpaarcn in<br />

einen von ihm erbauten Kasten begeben, nachdem er die von<br />

Oannes erhaltenen Offenbarungen verzeichnet und diese heiligen<br />

Schriften vergraben hatte, ward gerettet und nach der<br />

Flut in den Himmel erhoben, von wo er die Seinigen ermahnte,<br />

von den chaldäischen Bergen,<br />

auf denen der Kasten<br />

s<strong>it</strong>zen geblieben, wieder nach Babylon hinab zu wandern, die<br />

Offenbarungsschriften auszugraben, ihnen gemäss zu leben,<br />

das Land zu bevölkern und die Stadt Babel wieder aufzubauen.<br />

Es ist längst anerkannt, dass diesen Mythen der Sonnendienst<br />

zu Grunde liege. Bei als männliche Urkraft, als das<br />

scheidende und gestaltende Princip, ist ein Sonnengott. Auch<br />

Oannes, der m<strong>it</strong> dem Morgen erscheint und am Abend verschwindet,<br />

lässt in seiner Beziehung zum Sonnengott keinem<br />

Zweifel Kaum, und im Culturmythus knüpft sich das bildende,<br />

Avohlthätige, civilisatorische Moment hier wie bei andern<br />

Völkern <strong>des</strong> Alterthums an die Sonne.<br />

Neben Bei, dem höchsten Gott, der in Babylonien als<br />

Herr <strong>des</strong> Himmels, <strong>des</strong> Lichts verehrt wurde, dem Schöpfer<br />

<strong>des</strong> Menschen, auf den höchsten Bergen über den Wolken<br />

thronend 1 , steht Myl<strong>it</strong>ta 2 oder Bertis 3 als weibliche, in der<br />

Erde und im Wasser empfangende und gebärende Gotthe<strong>it</strong>.<br />

Sic war die Göttin der Fruchtbarke<strong>it</strong>, der Geburt, daher ihr<br />

die Thiere von starker Fortpflanzung (Fische, Tauben) heilig<br />

waren. 4 Ihr dienten die babylonischen Jungfrauen durch<br />

sinnliche Lust in dem Darbringen ihrer Jungfrauschaft, in-<br />

1<br />

Diodor, II, 30.<br />

2<br />

Herodot, I, 191».<br />

3<br />

Berosus, Fragmente von Richter, S. ( JÜ.<br />

1<br />

Munter, Religion der Babylonicr, ö. 28.

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