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Geschichte des Teufels - centrostudirpinia.it

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4. Dualismus in den Religionen der Culturvülker <strong>des</strong> Alterthums. 93<br />

dem jede einmal, Myl<strong>it</strong>ta zu Ehren, sieh preisgab und den<br />

Geldlohn dafür in den Tempelschatz lieferte.<br />

Man kann dem Berichte Herodot's (an oben angeführter<br />

Stelle) glauben, wenn er meldet, dass die Schönen von den<br />

Frauen, welche der Myl<strong>it</strong>ta zu dienen kamen, bald ihren<br />

Mann gefunden, die hässlichen aber dem Gesetze schwer nachkommen<br />

konnten und daher drei und vier Jahre an den<br />

Festen der Göttin, in deren Haine, s<strong>it</strong>zen geblieben seien. 1<br />

Die spätere priesterliche Lehre fasste Myl<strong>it</strong>ta als das<br />

materielle Princip oder als Materie überhaupt 2 , und Bei als<br />

Lichtäther und Urheber der intellectuellen "Welt. 3<br />

Wie überhaupt im Alterthum (ja auch im M<strong>it</strong>telalter und<br />

noch später) war die Astronomie auch bei den Babyloniern<br />

m<strong>it</strong> Astrologie versetzt. Das Leben <strong>des</strong> Menschen und sein<br />

Schicksal dachte man abhängig von den Gestirnen <strong>des</strong> Himmels,<br />

Sonnenlauf, Planeten, der Stand gewisser Fixsterne bedingte<br />

die Jahresze<strong>it</strong>en, die Fruchtbarke<strong>it</strong> oder Unfruchtbarke<strong>it</strong><br />

der Erde; in den Sternen sah der Babylonicr die Ueberschwemmung<br />

der Flüsse angedeutet. Die Veränderung in<br />

der Natur wie im Menschenleben, jeder Zustand, jede Unternehmung,<br />

alles hing vom Stande der Sonne ab, vom Wechsel<br />

<strong>des</strong> Mon<strong>des</strong>, dem Auf- und Niedergang der Sterne.<br />

Im Sternendienst, dieser uralten Keligionsform, wird dem<br />

Menschen der Gedanke der Naturnothwendigke<strong>it</strong> eeo;enständlieh,<br />

indem er in dem ewig Wandelnden ein ewig Bleiben<strong>des</strong>,<br />

d. h. das Gesetz ahnt, auf dem die unabänderliche Ordnung<br />

<strong>des</strong> Daseienden beruht. Im Sternendienst wird das Gesetz,<br />

die Constellation, das Verhältniss der Sterne zueinander, göttlich<br />

verehrt. Die Sterne verkünden das Ungeheuere, Geheimnissvolle,<br />

Ewige, an welches der Mensch sein vergängliches<br />

Leben und sein Geschick geknüpft glaubt und zu knüpfen<br />

sucht.<br />

Aus der einfachen Anschauung entwickelte sich bei den<br />

Chaldäern ein complicirtes System <strong>des</strong> Sabäismus. Im Bei<br />

erkannten sie die überallhin wohlthätig wirkende Kraft der<br />

Sonne; das Licht der Nacht, der Mond, ward der Mjj<strong>it</strong>ta<br />

1<br />

Vgl. Baruch, 6, 42. 43; Genes. 38, 14 fg.<br />

2<br />

Berosus ap. Syncell., S. 29.<br />

3<br />

Movers, Religion der Phönizier, S. 2G2 fg., 287.

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